Berliner Club zeigt sich offen für mehr als 50 verschiedene Geschlechter

Die Berliner MUENZE machte zuletzt Schlagzeilen mit einer außergewöhnlichen Geschlechtsauswahl bei der Ticketbuchung.

Statt der üblichen Optionen „männlich“, „weiblich“ oder „divers“ können Besucher der „Münze“ aus 53 Geschlechtsidentitäten wählen. Das ehemalige Münzprägewerk am Molkenmarkt, heute ein beliebter Veranstaltungsort, verlangt beim Ticketkauf die Erstellung eines Profils, das neben Namen und Geburtsdatum auch das Geschlecht abfragt – und das in großer Vielfalt.

Die Liste beginnt mit „female“, „male“ und „Don’t want to say“. Doch weiter unten wird es komplex: Begriffe wie Agender, Bigender und Pangender tauchen auf. Für manche sind diese Identitäten noch neu und schwer einzuordnen. Wer sich jedoch in der queeren Szene Berlins bewegt, weiß, dass solche Kategorien für viele Menschen wichtig sind, um sich korrekt repräsentiert zu fühlen.

Bemerkenswert ist, dass allein für Transpersonen 26 verschiedene Optionen existieren. Auch Identitäten wie „Two Spirits“, die ursprünglich aus indigenen Kulturen Nordamerikas stammen, finden sich auf der Liste. In Berlin scheint der Ansatz klar: Alle sollen die Möglichkeit bekommen, sich selbst zu definieren.

Die Debatte über Geschlechtsidentitäten hat sich in den letzten Jahren zunehmend von biologischen Merkmalen gelöst und richtet sich heute oft nach soziologischen und persönlichen Aspekten.

Während in Deutschland seit 2018 auch „divers“ als Geschlecht anerkannt wird, gehen Aktivisten und Wissenschaftler noch weiter und sprechen mittlerweile sogar von über 70 möglichen Geschlechtsidentitäten.

Warum diese umfassende Geschlechtsauswahl gerade bei einem Ticketkauf erforderlich ist, bleibt offen. Die Partys in der Münze sind jedenfalls bekannt für ihre Vielfalt und ziehen ein internationales Publikum an.

Trotz der langen Wartezeiten – eine Stunde ist keine Seltenheit – scheint der Club in der Berliner Partyszene fest etabliert. Unabhängig von der Wahl der Geschlechtsidentität bleibt eines jedoch sicher: Auf der Tanzfläche spielt das Geschlecht keine Rolle. Der Andrang ist groß, und alle sind willkommen.

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