Berliner Techno-Szene soll UNESCO-Weltkulturerbe werden

Suicide Club / Revaler Str. by Lukas W.
Suicide Club / Revaler Str. by Lukas W.

Wir erinnern uns: Mit seiner Organisation Rave The Planet kündigte Loveparade-Gründer Dr. Motte vor nicht allzu langer Zeit große Pläne an: Dazu gehörten beispielsweise die langfristige Förderung der Tanzmusik- und Clubkultur, die Implementierung eines offiziell anerkannten Feiertags der elektronischen Musikkultur, die Gründung einer neuen Loveparade sowie die Anerkennung der elektronischen Tanzmusik als UNESCO-Weltkulturerbe. Letzteres Vorhaben erhält nun frischen Aufwind – zumindest in Berlin.

Wie mehrere Quellen berichten, soll die Technokultur der Hauptstadt den Status eines immateriellen Kulturerbes der UENSCO erhalten. Die Initiatoren-Organisation Rave The Planet erhält diesbezüglich prominente Unterstützung von Persönlichkeiten wie Alan Oldham, Peter Kirn, Dimitri Hegemann und Ellen Allien. Durch einen UNESCO-Status würde die Berliner Szene Zugang zu zusätzlichen staatlichen Subventionen und weiteren Fördermitteln erhalten. Außerdem würden Vereine zusätzlichen Schutz durch das Städtebaurecht erhalten.

Alan Oldham sagte hierzu gegenüber dem „Observer“: „Der UNESCO-Schutz würde viel dazu beitragen, Techno- und Clubkultur als legitime gesellschaftliche Kraft mit historischem Wert zu etablieren, die staatliche Unterstützung verdient […].“

Ähnlich äußerte sich Peter Kirn gegenüber „BBC Radio 4“. Der UNESCO-Status würde der Berliner Technokultur in einer Zeit helfen, „in der sie unter einem enormen Druck steht, sowohl wegen der Pandemie als auch wegen der fortschreitenden Gentrifizierung und des kommerziellen Drucks“, so der Musiker und Kreativ-Technologe. Er ergänzte abschließend: „Ich denke, der Antrag ist relativ einfach und, ja, ich denke, er ist auf dem Weg. Der symbolische Aspekt, der darin besteht, die Geschichte zu erzählen, ist im Moment vielleicht der wichtigste Teil.“

Quelle: Resident Advisor