Best of Submithub Februar 2023

 

Best of Submithub Februar 2023

SubmitHub wurde Ende 2015 gegründet, um den Prozess, Musik an Kuratoren zu senden, so einfach wie möglich zu gestalten. Submithub bietet viele Statistiken und Filter, damit der Einsender sichergehen kann, dass seine Musik in den richtigen Händen landet. Für Kuratoren bedeutet das mehr Musik zu bekommen, die sie auch mögen. Der Prozess funktioniert klasse: mehr als 1,327,000 Songs wurden geteilt bis heute. Jedoch ist der Markt hart und nicht einmal die meist erfolgreichsten Artisten können jeden glücklich machen. Musik ist subjektiv und kein Kurator sieht einen Song genauso, wie ein anderer Kurator. Per se, wird SubmitHub am Besten von jedem verwendet, der realistische Vorstellungen von Erfolg in der Musik Industrie im Jahre 2023 hat. FAZEmag präsentiert jeden Monat die Favoriten von Submithub-Einsendungen.
www.submithub.com/about

Aus – „Until Then“ (All My Thoughts)
Der in Tokyo lebende Künstler Aus findet überall Inspiration für seine Produktionen: Field Recordings, Alltagsschnipsel, Samples alter Vinylplatten, erdachte Melodien. Seine Erfahrungen in der Audiowelt sind vielfältig. Er arbeitet in den Bereichen Sounddesign, Musikproduktion für Experimentalfilme und Werbung für internationale Marken und ist außerdem Inhaber des Plattenlabels FLAU. „Until Then“ ist eine reichhaltige Mischung von Instrumenten, die aus einer Vielzahl von globalen Einflüssen stammen. Einzigartige Vocals paaren sich mit tiefen Synthesizer-Anschwellungen und einem treibenden perkussiven Groove. Ein toller Track.

Höhn – „Egypt Lake“
Besonders interessant ist das, was Höhn aus Toronto hier mit seiner Debüt-Single abgeliefert hat. Denn „Egypt Lake“ wurde komplett mit Field Recordings aus dem Banff-Nationalpark aufgenommen. Das Ergebnis ist ein atmosphärisches Instrumental, das von Feldaufnahmen von Wasser angetrieben wird und Geräuschemacher, wie etwa Fliegen und Moskitos, integriert. Beeindruckend und dabei sehr funky. Wow. Das ist Organic-House.

Ito Cekaj x OLAVI x Rasange – „Calling Home“ (Trusted Tracks)
Der neue Track der Trusted-Tracks-Macher ist ein treibendes, düsteres und dabei wunderschönes Monster an Track. Kein Wunder, dass die Nummer bereits von Innellea, Luke Garcia, Undercatt und Nicole Moudaber supportet wird. Melodic-Vocal-Techno at its best.

Jean-Pierre – „Newports Out The Window“
Aus New Jersey stammend kombiniert Jean-Pierre auf eine spannende und kontrastreiche Art und Weise Ghettofunk-Rhythmen mit honigsüßen Melodien und interessanten Vocal-Samples, die mich an AV8 erinnern. Der Song bohrt sich ins Ohr und will nicht mehr raus.

Marco Dassi „Fractures“ (Dive Records)
Der begnadete Italiener wird so etwas wie ein Dauergast in unserer monatlichen Kolumne. Hatte er im Januar noch einen coolen Acid-Tech-House-Tune abgeliefert, zeigt er uns in diesem Monat seine UK-Garage-Vorliebe. Andere mögen es Future nennen. In jedem Fall sehr funky und gelungen das Ganze.

Omeria „Bless“ – (Moodfamily)
Omeria ist ein in der Türkei ansässiger Produzent und DJ, den man auch als eine Hälfte von Depart kennt. Auf ihrem eigenen Label veröffentlicht er hier eine wundervoll groovende Mischung aus Deep-House, Organic-House, Downtempo, Hip-Hop und World Music. Sehr angenehm.

Rozarc – „Flamacue“ (Sinan Özgür Koç)
Normalerweise stelle ich hier in unserer Monatskolumne keine Alben vor, aber das Debütalbum des Berliners Rozarc ist es wert, in einem größeren Maße gefeaturet zu werden. Sinan ist Musikproduzent, Schlagzeuger und Tontechniker. Er ist mit einer Mischung aus Inspirationen aufgewachsen, die von den Werken von Björk, Amon Tobin und Nine Inch Nails bis zu den riff- und gitarrenlastigen Reimen von Siouxsie & The Banshees und Kyuss reichen. Mit Einflüssen aus Techno, Tech-House, Industrial, Synthwave, Downtempo und kaum definierten Genres wie IDM zeigt sein Stil experimentelle und dennoch „auf seine Art und Weise kohärente“ Sounddesign-Ideen, die von narrativen und cineastischen Strukturen geprägt sind. Das hier vorgestellte Debütalbum „Flamacue“ enthält zwölf Stücke, die die verschiedenen Einflüsse des jungen Produzenten aufzeigen. So treffen die Hörer*innen hier sowohl auf experimentelle Elemente als auch auf gefällige und eingängige House-Momente. Einiges dabei, wie z.B. „Bullet Game“, erinnert mich an einen Quentin-Tarantino-Film; „For the Sake of a Long Night“ nach Afterlife, „Lumbard“ ist ein sehr spezieller Piano-Techno-Stomper mit Störgeräuschen, und „S.S.7.“ nach Aphex Twin. Um es kurz zu machen – ein sehr spannendes Album, bei dem es viel zu entdecken gibt.

Sangria Monster –„XO“ (RRC Music)
Warum sich der US-Amerikaner Zach Boldyga nun Sangria Monster nennt, kann ich nur vermuten, diese Vermutung aber nicht belegen. Seine neue Nummer „XO“ ist jedenfalls kein „Ballermann-Sound“, sondern funky House mit einem hypnotischen Vocal und interessanten Percussions.

Sina Bathaie – „Rise“ (Windcatcher)
Ursprünglich stammt Sina Bathaie aus dem Iran, aber er lebt seit einiger Zeit in der kanadischen Metropole Toronto. Und Sina produziert im weitesten Sinne Weltmusik. Er benutzt authentische, organische Klänge in seiner Musik und verarbeitet diese unter anderem auch zu treibenden Club-Tracks. Wie bei „Rise“, das auch auf jeder Afterlife-Compilation für Aufsehen sorgen dürfte.

 

Aus dem FAZEmag 132/02.2023