Bootshaus – Vollgas ins Jubiläumsjahr

Foto: @justfabi

Wenn die Sonne in der Domstadt ihre letzten Strahlen versinken lässt, beginnt im Auenweg 173 an nahezu jedem Wochenende ein Rave, der es jedes Mal aufs Neue in sich hat. Das Bootshaus ist in den vergangenen Jahren zu einem der renommiertesten Adressen weltweit avanciert, wenn es um zeitgemäßes Programm mit internationalen Headlinern geht. In diesem Jahr feiert der Club, wo nahezu alle hochkarätigen Akteur*innen der Szene wie David Guetta, Amelie Lens, Charlotte de Witte, Solomun, Paul van Dyk und Co. bereits gespielt haben, sein 20-jähriges Bestehen. In dieser Zeit hat es das Bootshaus immer wieder geschafft, einen aktuellen Zeitgeist wie Techno, Hardtechno, Bass, Trance und mehr zu treffen. Wir haben mit den Verantwortlichen, in diesem Fall Marketing-Chef Niclas Aigner, ein Resümee des letzten Jahres gezogen und blicken ein wenig auf das Jubiläumsjahr.

2023 ist Geschichte. Wie war das Jahr für euch im Bootshaus?

Es war unser erstes volles Jahr nach den Corona-Jahren und wir sind super glücklich, dass wir wieder uneingeschränkt durchstarten konnten. Auch wenn noch nicht alle Spätfolgen der Pandemie überwunden sind, ist es jedes Wochenende wieder ein super Gefühl, zu sehen, wie viel Spaß unsere Besucher*innen haben.

Vor etwas mehr als einem Jahr haben wir uns über die damals gerade auslaufende Pandemie. In diesem Jahr haben gefühlt nur die wenigsten noch an Corona gedacht. Was waren eure Highlights in 2023?

Konkrete Veranstaltung hervorzuheben ist immer schwierig, aber wenn wir uns nach den Gäst*innen richten, sind besonders die Events mit Anfisa Letyago, Amelie Lens, James Hype, Hibell und Basketballlegende Shaquille O‘ Neal aka DJ Diesel hervorgestochen.

Foto: @Jomothan

Welche Neuerungen beziehungsweise Veränderungen gab es im Vergleich zu den Vorjahren?

Im Vergleich zu 2022 hat sich im Bootshaus einiges getan! Nachdem wir unseren Außenbereich komplett renoviert haben, haben wir jetzt eine Lounge als vierten Floor, um unseren Gäst*innen noch mehr Raum und einen Ort zum Entspannen zu bieten. Wir haben auf dem Mainfloor die ikonischen Roboter in ihren verdienten Ruhestand geschickt und haben auch schon etwas Neues geplant – lasst euch überraschen (lacht).

Beim „DJ Mag Top 100“-Voting ist das Bootshaus wieder extrem weit vorne gerankt, dieses Mal auf Platz 6. Seit 2019 seid ihr konstant in den Top 10 vertreten. Ist dieses Ergebnis so etwas wie die Bestätigung über eure konstante Qualität?

Das Ergebnis ist ein Zusammenspiel aus vielen Aspekten, wie wir finden. In erster Linie müssen wir uns da natürlich bei der Bootshaus-Community bedanken. Wie wir von unserer großen Familie jedes Jahr unterstützt werden ist absolut unglaublich und absolut nicht selbstverständlich! Wir für unseren Teil versuchen den Besucher*innen ein möglichst breites Programm anzubieten und mit hochkarätigen Künstler*innen zu schmücken, die man ja sonst in keinem Club in der Umgebung sehen würde. Da scheinen wir keinen allzu schlechten Job zu machen (lacht).

Foto: Patrick Meurer

In diesem Jahr feiert das Bootshaus 20-Jähriges. Was habt ihr für dieses besondere Jubiläum geplant?

Es ist einiges in Arbeit, vieles davon soll allerdings eine Überraschung bleiben. Es sei aber schonmal gesagt, dass es keine herkömmlichen Geburtstagsfestlichkeiten werden. Also lasst euch jeden Monat aufs Neue überraschen.

Zwei Jahrzehnte Bootshaus. Wir erinnern uns noch an die ersten Jahre mit Reihen wie Muschi Club, Loonyland und Maniacs. Wie hat sich der Club in euren Augen seit dem Start entwickelt und verändert?

Das waren noch Zeiten, haha! Wir dürfen uns auch immer noch jede Woche erzählen lassen, wie damals zu den ersten Loonyland-Veranstaltungen Flyer in ganz Köln per Hand verteilt wurden und man heute mit ein paar Mausklicks genauso viele Menschen erreichen kann. Zu den Veränderungen könnten wir wahrscheinlich Bücher schreiben, wenn man sich überlegt, dass der Club nun seit zwei Jahrzehnten existiert. Natürlich hat sich optisch einiges verändert und auch das Team hat sich nach 20 Jahren verändert. Die größte und stetige Veränderung geht natürlich mit der Musik einher. Sich da immer den neuen Trends anzupassen, oder neue zu entdecken und zu schaffen ist die Herausforderung, der wir uns täglich stellen müssen, um neue Besucher*innen für das Bootshaus zu gewinnen. Zeitgleich versuchen wir aber auch unseren Genre-Liebhaber*nnen und Stammgäst*innen gerecht zu werden.

Neben dem Club selbst agiert ihr mit mittlerweile enorm gehypten Reihen wie z. B. Blacklist auch international. Was ist da für 2024 geplant?

Das stimmt. Gerade mit Blacklist, unserer Bass-Marke, haben wir eine Brand die eine super starke Community hat und mittlerweile sehr international geworden ist. 2023 waren wir in Budapest, Paris, Österreich sowie beim Parookaville, bei SonneMondSterne und bei der NATURE ONE. Mit all‘ diesen Festivals sind wir bereits in Kontakt und sprechen über eine neue Kooperationen für 2024. Darüber hinaus sind wir in Gesprächen mit zwei neuen Festivals, die in Belgien und Rumänien stattfinden. Mehr können wir da aber leider nicht verraten.

Aus dem FAZEmag 143/01.2024
Text: Lisa Bonn
Fotos: @justfabi, @Jomothan, Patrick Meurer
www.instagram.com/bootshaus