
Die Bundeswehr geht neue Wege – und Techno soll helfen. Laut The Times will Deutschland das Image seiner Streitkräfte aufpolieren, um Nachwuchsprobleme zu lösen.
Besonders ein Mann steht im Fokus dieser Strategie: Panzerkommandant Joshua Krebs. Mit Technobeats und TikTok-Videos wird er als „Techno-Panzerkommandant“ bekannt – und trifft damit offenbar den Nerv der Jugend.
Joshua Krebs ist nicht nur Soldat, sondern auch Social-Media-Star. Unter dem Namen „CinematicSergeant“ gibt er Einblicke in das Leben bei der Bundeswehr – und untermalt seine Clips mit harten elektronischen Beats.
Ob er mit Kameraden durch den Schlamm robbt oder einen Panzer startet – alles wirkt wie ein Musikvideo. Die Techno-Ästhetik sorgt für Dynamik, Drive und ein ungewohnt lässiges Bundeswehrbild.
Seine Strategie ist klar: Musik, Optik und Haltung sollen junge Menschen erreichen, denen das klassische Bundeswehr-Image zu altbacken erscheint. So kommentieren User unter seinen Videos Dinge wie:
„Das bringt mich noch dazu mich dem Militär anzuschließen.“ Ein Clip mit über sieben Millionen Views zeigt Krebs in Aktion – der Soundtrack dazu: treibender Techno. Die Resonanz: überwiegend positiv, oft überraschend enthusiastisch.
Der Panzerkommandant hat auf TikTok fast eine halbe Million Follower und mehr als 15 Millionen Likes gesammelt. In seinen Posts verweist er gezielt auf die Karriereseiten der Bundeswehr. Seine Reichweite macht ihn zu einem wertvollen Sprachrohr – auch für politische Botschaften.
So durfte Krebs sogar ein Interview mit dem neuen NATO-Generalsekretär Mark Rutte führen. Das zeigt, wie stark seine Rolle inzwischen auch international wahrgenommen wird. Krebs aber geht es um mehr als Likes.
In seinem Buch „Inside Bundeswehr“ schildert er die Realität des Soldatenlebens – von Auslandseinsätzen bis zur Frage, wie man Alltag und Beruf unter einen Helm bekommt. Besonders eindringlich ist sein Bericht zum Kriegsbeginn in der Ukraine, als er auf gepackten Taschen saß, nicht wissend, ob es an die Front geht. Die Bedrohung sei real, der Zustand der Truppe aber oft fragil, schreibt er.
Er beschreibt in dem Buch intensive Einsätze, etwa in Litauen, wo kurz vor seinem Eintreffen ein Kamerad aus dem eigenen Bataillon starb. Seine Schilderungen sind nüchtern, aber eindrucksvoll – sie zeigen eine Bundeswehr, die mit Unsicherheit, Tod und Überforderung zu kämpfen hat, gleichzeitig aber versucht, ein neues Selbstbild zu entwickeln.
Krebs’ Appell an Politik und Gesellschaft: Verteidigung ernst nehmen, Bundeswehr stärken. Die Verbindung von Techno und Militär mag zunächst irritieren. Doch sie wirkt. Die Beats stehen für Gemeinschaft, Energie und ein Lebensgefühl, das viele junge Menschen anspricht.
Die Techno-Clips brechen das Bild des Soldaten auf – weg vom starren Befehlsempfänger, hin zum modernen Repräsentanten eines Berufsfeldes mit Haltung, Technik und Popkulturanschluss. Und genau das scheint die Mission von Joshua Krebs zu sein.
„Während die Nato-Staaten ihre Verteidigungsausgaben erhöhen wollen, trägt ein TikTok-Star dazu bei, dass Deutschland die benötigten Truppen hat“, schreibt The Times und dürfte damit ganz falsch liegen.
Quelle: The Times
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