Nick Bracegirdle, besser bekannt als Chicane, warf Harris vor, er habe sich bei seinem Klassiker „Offshore“ aus dem Jahr 1996 bedient. Der Vorwurf: Die Akkordfolge des neuen Tracks ähnele stark dem einstigen Chillout-Meilenstein.
Die Diskussion nahm ihren Anfang auf Instagram. Harris hatte dort einen Ausschnitt seines Songs geteilt und diesen schlicht mit „Willkommen zu meinem neuen Song“ angekündigt. Daraufhin kommentierte Chicane süffisant:
„Ich möchte Calvin Harris dafür danken, dass er mich wieder auf den neuesten Stand gebracht hat.“ Wenig später legte er mit einem Video nach, in dem er beide Tracks direkt gegenüberstellte.
In dem Clip, den Chicane mit dem Titel „Copyright?“ versah, spielt er zunächst die Akkorde seines eigenen Songs „Offshore“ an, gefolgt von einer Passage aus „Blessings“. Beide Tracks wurden so geschnitten, dass sie unmittelbar aufeinanderfolgen und in ihrem Aufbau ähnlich wirken.
Für Chicane ist die Sache klar: „Sie sind fast identisch, was ein kleines Problem darstellt. Ich verteidige hier mein Urheberrecht und mein geistiges Eigentum.“ Calvin Harris konterte – ebenfalls per Video.
In seinem Beitrag nutzte er die Software Logic, um die Spuren der beiden Tracks zu analysieren. Dabei versuchte er, die Tonhöhe und das Timing so zu verändern, dass die Gemeinsamkeiten verdeutlicht – oder in seinem Fall widerlegt – werden. Sein Fazit: „Bis jetzt höre ich es nicht.“
Der schottische Star-Produzent ging noch einen Schritt weiter. In seiner Verteidigung erklärte Harris: „Man kann zwei Noten über mehrere Akkorde spielen – das ist eine Tatsache. Ich mache das ständig.“
Er kritisierte Chicane mit den Worten: „Der Typ tut so, als hätte er die Musik erfunden. Ich lebe und atme diesen Scheiß, Kumpel!“ Dabei vergaß er nicht zu betonen: „Erstens hast du die Gitarre nicht erfunden. Und zweitens ist das nicht dasselbe.“
Unterstützung erhielt Harris ausgerechnet von Eats Everything. Der bekannte DJ und Produzent äußerte in den Kommentaren, dass Chicanes „Offshore“ selbst keine originäre Schöpfung sei, sondern vielmehr eine „direkte Kopie“ von Tangerine Dreams 1983er Track „Love On A Real Train“.
Eine gewagte Aussage, die die Debatte zusätzlich anheizte. Trotz aller öffentlichen Wortgefechte wurde bislang kein rechtlicher Schritt unternommen. Die Auseinandersetzung bleibt vorerst ein medialer Schlagabtausch in den sozialen Netzwerken.
Quelle: Mixmag / We Rave You
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