Der seit Monaten schwelende Disput zwischen den beiden Star-DJs James Hype und deadmau5 geht in eine neue Runde.
Ausgelöst wurde der Streit beim Ultra Music Festival, als deadmau5 mit einer provokanten Bemerkung zur Synchronisierung von Musik und Visuals eine hitzige Debatte anstieß. Für ihn ist klar: Wer perfekt visuelle Effekte zum Sound abstimmt, nutzt ein vorab aufgenommenes Set.
James Hype reagierte prompt – mit einer ironischen wie aufwendigen Performance. Auf einer eigens aufgebauten Minibühne spielte er einen Live-Mix, unterlegt mit deadmau5-Logos und einem unvorteilhaften Bild des Kanadiers.
Der Clip ging viral. Hype nutzte die Gelegenheit nicht nur zur künstlerischen Replik, sondern auch zur klaren Stellungnahme gegen deadmau5′ Vorwürfe in Bezug auf die Live-Authentizität von DJs.
deadmau5, der für seinen spitzzüngigen Humor ebenso bekannt ist wie für seine Produktionen, ließ das nicht unkommentiert. In einem eigenen, technisch weniger beeindruckenden Video konterte er, stellte seine Visual-Skills zur Schau und kritisierte Hypes Aufwand.
Seine sarkastische Spitze: „Komm nächstes Mal nicht mit einem nassen Schwamm zu einem Technikstreit.“ Bereits lange vor dem Ultra-Eklat hatte sich der Konflikt angedeutet. In einem Live-Stream behauptete deadmau5, viele Major-Festivals würden nur vorab aufgenommene Sets erlauben.
Während er Popcorn aß, erklärte Joel Zimmermann, so sein bürgerlicher Name, dass DJs in Wahrheit kaum noch live spielen – eine Aussage, die bei vielen Kollegen und Fans für Aufruhr sorgte (FAZEMag berichtete).
Auch Laidback Luke mischte sich damals in die Kommentarspalten ein: „Habe mir hierfür Popcorn geschnappt.“ James Hype nahm diese Unterstellung persönlich. Besonders, da er selbst beim EDC – einem der erwähnten Festivals – performte.
In einem Instagram-Video zeigte er Ausschnitte seines Sets und belegte mit sichtbaren Faderbewegungen, Hot-Cue-Einsätzen und einem Patzer im Drumming, dass sein Mix live war. „Mein Timing ist schlecht, weil es nicht aufgezeichnet ist“, kommentierte er mit einem Seitenhieb gegen deadmau5.
In einem Interview mit MistaJam spielte Hype bereits vor Wochen auf den damaligen Shitstorm an. Er erinnerte sich an seinen Aussetzer im Londoner Printworks, als die Musik plötzlich stoppte – für ihn der Beweis, dass sein Set nicht vorproduziert war.
„Die Debatte kommt von Leuten, die Videos machen und vielleicht schon voraufgenommene Sets gespielt haben“, so Hype damals. Während James Hype in seinen Videos weiterhin versucht, das Live-Element seiner Performance zu betonen, sorgt deadmau5 mit ungewöhnlichen Reaktionen für Gesprächsstoff.
In einem seiner letzten Clips ist er zu sehen, wie er mit einem CDJ Videospiele spielt – eine offensichtliche Provokation in Richtung seines britischen Kollegen. Von einem echten Ende des Streits kann also keine Rede sein.
Ob es bei gegenseitigen Sticheleien bleibt oder die Auseinandersetzung bald eine neue Stufe erreicht, bleibt abzuwarten. Klar ist nur: Die Diskussion über Authentizität im DJing hat mit diesem Beef eine neue Dynamik bekommen.
Quelle: We Rave You
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