Chicane – Thousand Mile Stare (Armada)

Sensationell! Nick Bracegirdle alias Chicane, der Brite hin- ter legendären Tracks wie „Saltwater“, „Offshore“ oder „Don’t Give Up“ ist mit sei- nem fünften Studioalbum zurück. Metaphorisch kann man „Thousand Mile Stare“ als eine Reise durch Canyons und weite Täler mit breitgefächerter Genrefreiheit aus der elektroni- schen Tanzmusik und stilistischer Zwanglosigkeit betrachten. Und genauso hört es sich auch an. Zwei Tracks des Albums, der Opener „Hljop“ und „Solaruppras“ ent- standen in Kooperation mit der isländischen Fünfpersonenband Vigri, die einen fast beatlosen „Traumtänzer-Pop“ in das Werk miteinfließen lassen, der ein wenig an eine Art von Soundtrack wie man ihn von „Der Herr der Ringe“ kennt, erinnert. Von früher kennt man hochkarä- tige Kollaborationen mit Bryan Adams, Tom Jones oder Moya Brennan. Für die Vocalparts hat Chicane dieses Mal auf neue, unbekannte Talente gesetzt. Die Downtempo-Produktion „Goldfish“ und die progressive- re „Super Mouflon“ durfte der gebürtige, aber in Brixton leben- de Maltese Joseph Aquilina mit seiner Stimme vertonen, bei „Going Deep“ wird die tranci- ge Linie vom Sprechgesang des Londoner Rappers Aggi Dukes hervorgehoben, aber auch die aus Essex stammende Acoustic- Sängerin Kate Walsh kommt bei dem ihr zugeschnittenen „Playing Fields“ zum Tragen. Progressiv-balearische Klänge und Seeathmosphäre kommen bei dem von John Digweeds Studiopartner und Bedrock- Artist Nick Muir mitproduzier- ten „Flotsum & Jetsum“ oder „The Nothing Song“ ebenso zur Ausprägung. Zu Chicanes ange- dachtem Konzept, Lebensklänge ins Spiel zu bringen, dürfen natürlich auch nicht epische Chill-Out Einlagen fehlen, wie sie durch „Windbreaks“ oder das Albumfinale „Fin des Jours“ eine große Bereicherung und Abrundung und Abwechslung dieser grandios-akustischen Gesamterzählung bieten. 10 Damian