Nach seinem Debüt auf Mute vor drei Jahren legt Chris Liebing nach und veröffentlicht mit „Another Day“ nun sein zweites Album auf dem legendären britischen Label. Wie auch auf dem Vorgänger „Burn Slow“ hat Liebing wieder eine illustre Schar an Gästen mit an Bord geholt, ebenso ist Produzent Ralf Hildenbeutel wieder an seiner Seite. Herausgekommen ist ein Kaleidoskop an Stilrichtungen, Melodien und Sounds. Analoge Synths brummen hier zwischen Electronica-Sphären, Drummachines duellieren sich mit Industrial, Electro schwirrt durch die Luft, technoide Klänge ploppen auf und tonale Erkundungstrips pulsieren sanft und stetig. Dazu kommen dann die Vocals der Gäste bei vielen Tracks, die dem Ganzen dann noch einen eigenen Drive verpassen. Tom Adams verströmt auf seinen Tracks „Circles“ und „Hollow Ton“ einen dezenten 80er-Charme, Polly Scattergood entführt uns auf „Another Day“ mit ihren Spoken Words in einen weiten Wave-Kosmos und der leider mittlerweile verstorbene Miles Cooper Seaton treibt „Fault Line“ sehr intensiv und jauchzend vor sich her. Maria Uzor durchpflügt auf „Patterns“ die Nacht und Ladan versprüht in „Whispers and Wires“ Inbrunst und Atmosphäre. „Another Day“, kein gewöhnlicher Tag. 10/10 Dieter Horny