Wer im Berliner Tresor feiern geht, der kennt auch die rund 90 Meter lange Plakatwand, die als abgrenzende Mauer zwischen dem Areal des Technoclubs und der Köpenicker Straße fungiert. Nun verwandelt sich die Mauer in ein Kunstwerk namens „Claim For Peace“. Das Werk stammt von der Pariser Künstlerin Kajika Aki und wurde von der Tresor-Stiftung in Auftrag gegeben. In einem Interview mit dem Monopol Magazin hat Tresor-Visionär Dimitri Hegemann Einblicke gegeben.
Mit großformatigen Kunstwerken kennt sich Kajika Aki bestens aus: mit „Leben und Tod der kleinen Meerjungfrau“ und „IMIEAMORI“ hatte sie bereits 2019 und 2020 zwei 1,5 mal 10 Meter große Kunstprojekte vorgestellt – ganz ohne vorherige Skizzen und mit Tusche und Aquarell gemalt. Mit „Claim for Peace“, das sich mit Zyklen von Zerstörung und Wiedergeburt beschäftigt, legt sie nun noch einmal nach.
Auf die Frage nach der Intention des Kunstwerks erklärte Dimitri Hegemann im Gespräch mit dem Monopol Magazin: „An unserem Standort in der Köpenicker Straße gibt es diese lange Wand, 90 Meter, ursprünglich gedacht als einfacher Schutzzaun. Aber warum sollte ein solcher Raum ungenutzt bleiben? Unsere Stiftung, die Tresor Foundation, hat beschlossen, daraus eine Ausstellungsfläche zu machen, eine Art „wilde Galerie“, für alle jederzeit frei zugänglich.“ Die Thematik von Zerstörung und Wiederaufbau sei für Berlin ein treffender Kontext. „Diese Installation passt in eine Umgebung, die sich ständig wandelt – durch die Großbaustelle vor der Tür wird das Thema Veränderung umso greifbarer. Die Großbaustelle ist ja mittlerweile das Selbstporträt der Stadt“, erklärt er.
Der bemalte Megazaun, den Hegemann als „Inspirationsquelle für die Stadt und ein Sprungbrett für junge Künstler“ betitelt, ist noch bis zum 5. Januar zu sehen.
Weitere Informationen zum Projekt gibt es auf der Website der Tresor Foundation.
Quelle: Tagesspiegel, Monopol Magazin
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