Clubförderung in München: CSU degradiert und blockiert

Die einen wollen helfen, die anderen stellen sich in den Weg: Auf diese Weise könnte man den Status Quo der Clubkultur-Förderung in München wohl am besten beschreiben. Während SPD und Grüne die Clubkultur „fördern, erhalten und weiterentwickeln“ wollen, zeigt sich die CSU weiterhin uneinsichtig und degradiert Clubs zu Vergnügungsstätten, statt sie als Weltkulturerbe anzuerkennen.

Als der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung vergangene Woche über den Tagesordnungspunkt „Clubs sind Kultur“ debattierte, erklärte Winfried Kaum von der CSU: „Für uns sind Clubs vorrangig Vergnügungsstätten … wie Volksfeste, Biergärten, Shisha-Bars.“ Das Stadtratsmitglied deklarierte Clubs zwar als „wichtige Orte für die Bevölkerung“, mit Kultur hätten sie aufgrund der Erhebung eines Eintritts und „sportlichen Getränkepreisen“ hingegen herzlich wenig zu tun. Das ist insofern interessant, als dass nach Kaums Logik somit auch Orte wie die Kammerspiele oder die Isarphilharmonie – auch hier wird Eintritt erhoben und zu stattlichen Preisen getrunken – den Kulturstatus verlieren müssten. Aber das würden sie bekanntlich niemals tun.

Stattdessen werden derartige Institutionen weiterhin mit Summen in Millionenhöhe gefördert, wohingegen Clubs in die Röhre schauen. Die CSU sehe es nicht ein, Steuergelder zu investieren, um sich „genehmigungsrechtlich mehr Probleme” und „Nutzungskonflikte“ einzuhandeln. Nach dem 2021 eingereichten Antrag der Grünen und SPD, die Clubkultur in München zu fördern, ist also nicht sonderlich viel passiert, der CSU sei dank. Und selbst wenn Clubs eines Tages mal als Kultur anerkannt werden würden, würde dies laut der Münchner Planungsbehörde aufgrund des Lärmfaktors kaum Vorteile generieren. Den von Rot-Grün geplanten Schallschutz-Fonds wimmelt die CSU selbstredend ab.

Quelle: SZ München

Auch interessant:

Thomas Schumacher lobt Münchener Club für No-Phone-Policy