SubmitHub wurde Ende 2015 gegründet, um den Prozess, Musik an Kuratoren zu senden, so einfach wie möglich zu gestalten. Submithub bietet viele Statistiken und Filter, damit der Einsender sichergehen kann, dass seine Musik in den richtigen Händen landet. Für Kuratoren bedeutet das mehr Musik zu bekommen, die sie auch mögen. Der Prozess funktioniert klasse: mehr als 1,327,000 Songs wurden geteilt bis heute. Jedoch ist der Markt hart und nicht einmal die meist erfolgreichsten Artisten können jeden glücklich machen. Musik ist subjektiv und kein Kurator sieht einen Song genauso, wie ein anderer Kurator. Per se, wird SubmitHub am Besten von jedem verwendet, der realistische Vorstellungen von Erfolg in der Musikindustrie im Jahre 2024 hat. FAZEmag präsentiert jeden Monat die Favoriten von Submithub-Einsendungen.
Adala – Aseman (Nouveau Niveau Records)
Adala ist ein iranischstämmiger DJ und Produzent, der mit seiner Veröffentlichung auf Tom Novys Label alles richtig macht. Afro-House, der ohne 1.000-mal gesampelte Vocals auskommt und dennoch so viel Euphorie verbreitet, dass man glaubt zu fliegen. „Aseman“ bedeutet in der Muttersprache Adalas „Himmel“, und das passt.
AKA AKA x Artenvielfalt – A.C.I.D. (Whats Poppin)
Berlin trifft auf die Ostsee – eine klasse Kollabo unserer AKA AKA-Freunde mit den Norddeutschen Ben & Lenny. Der Titel ist hier natürlich Programm, allerdings nicht im Sinne von Hardfloor, sondern eher im Sinne von „Bingo Bongo“. Spaß macht die Nummer allemal, und sie rockt.
ARVØW – Days Pass (Be Your Own Studio Label)
Der Brite Arvow hat den vergangenen Winter im Norden Norwegens und Schwedens verbracht und dort den vorliegenden Downtempo-Track produziert. Eine stimmungsvolle Mischung aus Ambient, Breakbeat und Electronica. Vielleicht nicht das Richtige für den Frühling, aber der Frühling im Norden Schwedens ist ja auch noch kalt.
Big Dope P – Give Me Body 24 (Moveltraxx)
Der Pariser Ghettotech/Jukework-Musiker Big Dope P sorgt seit 2007 für basslastige Wellen und hat sich zu einem der führenden europäischen DJs und Produzenten in diesem Bereich entwickelt und bereits mit einigen bekannten Acts wie Basement Jaxx, Duck Sauce, Tiga, Pusha T, Todd Terry oder Todd Edwards und Crookers zusammengearbeitet. Und seine neue Nummer klingt dann auch verdammt nach „Barbra Streisand“. Sehr funktional.
Blond Felice – Why (adjourned)
Wilder Acid-Drum ’n’ Bass-Tune von Felix von Krogh mit maximalem Effekt auf dem Floor. Interessant finde ich hier besonders die flächigen Sounds, die großartig mit den Acid-Eskapaden harmonieren. Banger.
Hedara x Dipsy – Bloodstream (Perfect Havoc)
Aus diesem Stoff sind Sommer-Hits gemacht. Die Londoner Künstlerin Hedara arbeitet hier mit dem aufstrebenden UK-Produzenten Dipsy zusammen, und das Ergebnis ist eine balearisch angehauchte Breakbeat-Vocal-House-Hymne mit euphorischen Arpeggiatoren und sich steigernden Synthies. Future-Dance-House. Nice.
Konvex x Pofio – Carry On (AZZUR)
Der aus Montpellier stammende Konvex ist seit über 25 Jahren tief in der elektronischen Musikszene verankert und wurde bereits von befreundeten Acts wie Frankey & Sandrino, Stimming, The Drifter oder Prins Thomas geremixt. Seine aktuelle Produktion ist eine stimmungsvolle Tribal-House-Nummer mit einem großartigen Spannungsbogen und Vocals, die sich ins Gehirn brennen.
LALENA – Things (Bar25)
Nicht nur in unserem Jahrespoll hat die Kölnerin LALENA für Furore gesorgt. Auch ihre aktuelle Single auf dem legendären Berliner Label begeistert. Denn, obwohl ihre neue Produktion mit Sicherheit das Hittigste – Hater könnten sagen Poppigste – ist, was sie bislang veröffentlicht hat, kann die melodische House-Nummer mit Vocals des russischen Pop-Duos t.A.T.u. begeistern. Auf der Flip findet sich im Übrigen ein ebenfalls guter Track ihres Freundes David Hasert.
Lord Drumatix – LATEX (Fizzing Funksters)
Der Titel erinnert an Steril, der Sound frappierend an Plastikmans „Spastik“-Zeiten. Das klingt jetzt für euch vielleicht nicht besonders innovativ, ist es auch nicht, aber es ist so sympathisch aus der Zeit gefallen, dass ich den Track des Australiers feiere.
Marbs – Toroidal (Desert Hearts Black)
Der US-Amerikaner Marbs, Mitbegründer von Desert Hearts, steht auf Oldschool-House. Techy Beats und soulful Vocals. Genauso wie ich. Die hier vorliegende Nummer ist Teil der „Tidal Break EP“ und verkörpert sein Konzept der Dualität. Eine hochfliegende, erhebende Stimme führt den Hörer durch Themen der Selbstfindung und des Optimismus, nur um ihn/sie nach dem Break mit harten Beats zu konfrontieren.
MAZ’N – Rise & Fall (3000°)
Das Label von Mollono Bass wird immer besser – kein Witz. Dass melodischer Vocal-House nicht cheesy klingen muss, beweist das neueste 3000°-Release. Sommerlich, deep und positiv. Mecklenburg-Vorpommern at its best. Mehr davon.
Mr Kane – Target (Defkan)
Acid-House aus Schottland mit großartiger 303-Arbeit und einem samtweichen Vocal, das ein großartiges Gegenstück zur Säure bildet. Yin und Yang in einem House-Track. Sehr cool.
NOMIS – Alassa (Toneville Records)
Toneville Records ist ein frisches und aufstrebendes Label aus Brüssel, das mit „Alassa“ eine sehr zeitgemäße Afro-House-Nummer releast. Afrikanische Vocals treffen auf sorgsam ausgesuchte und behutsam eingesetzte Percussions und warme Harmonien. Sommer, wir wollen dich jetzt.
Rival Consoles – Catherine (Erased Tapes)
Der Brite Ryan Lee West steht seit den späten 00er-Jahren für eklektisch-elektrisierende Elektronika-Sounds. Die vorliegende Produktion ist eine Auskopplung aus dem Anfang Juli erscheinenden Album „Landscape from Memory” und fesselt schon beim ersten Hören.
Sam Paradise – Hypnotized (Muja Records)
Funky Oldschool-House-Tune zwischen New York und Chicago, der auch auf Groove On erschienen sein könnte – ehemaliges Sublabel von Strictly Rhythm. Ich mag die Deepness in dem Track sehr.
Shimizu x ELLE MB – Anyways (Lekker Collective)
Shimizu ist ein Projekt des brasilianischen Produzenten und Multiinstrumentalisten Rafa Mura, der mittlerweile in Berlin lebt und bereits mit verschiedenen Berliner Independent-Künstler*innen wie Aka Kelzz, Rosa Landers, Ish, Devantier Rain oder Cesco.blz zusammengearbeitet hat. Die vorliegende Vocal-Breakbeat-Nummer verbindet das Beste aus beiden musikalischen Welten und läutet den Frühling ein.
Sigma – CHEMICALS (Day Ones)
Das britische D ‘n‘ B-Duo zählt zu den weltweit bekanntesten Acts in diesem Genre und hat bereits einige Super-Hits vorzuweisen. Auch ihre neue Produktion mit Mali-Koa an den Vocals hat das Zeug zum Crossover-Hit. Ich mag ihren Sound, auch wenn D ’n’ B-Hardheads mich jetzt wahrscheinlich steinigen wollen.
Skream x Partiboi69 – Pound Town (HARD Recs)
Wow, was für eine coole Kollabo. Die in London ansässige Produzenten-Legende DJ Skream ist zuallererst für seine Breakbeat-Vergangenheit bekannt, hat sich aber auch immer mehr für andere Genres und gerade Beats begeistert. Seine Kollabo mit dem australischen Party-Gott ist dann auch der beste Beweis dafür. Ghetto-Tech-House mit Durchdrehfaktor.
The Element – That Feeling (Pop Smart Records)
Wenn ihr euch schon einmal gefragt habt, wie der Sonnenuntergang auf den Bahamas klingen mag – jetzt wisst ihr es. Entspannter Organic-Break-House-Sound mit wunderschönem Gesang und so warmen Harmonien, dass man die Schuhe ausziehen sollte. Stimmungsvoll.
Twobitmario – The Dance (Parking Lot Rave Records)’
Und schon wieder Mario Antonio Herrera aus Puerto Rico bei uns in der Kolumne. Der überaus vielseitige Musiker, dessen House-Tracks ich hier schon gefeiert habe, hat dieses Mal einen reinrassigen Trance-Tune erschaffen, der absolut on point ist – druckvoll und eingängig. Allerdings sollte er sich überlegen, welches Genre ihm nun am meisten zusagt.
TWO LANES, Recondite – Luna (TWO LANES MUSIC)
Eine großartig-mitreißende Kollabo von Recondite und dem Berliner Brüder-Duo TWO LANES, das man vor allem durch die zahlreichen Releases auf San Holos Label bitbird kennen dürfte. „Luna“ ist ein herausragender Spagat zwischen klassischen Klavieraufnahmen und elektronischen Synthie-Sounds. Nennen wir es einfach Melodic-Techno. Aber hier ist es nicht als Schimpfwort gemeint.
Uner – Temporal Entanglement (Veil Theory)
Die spanische Legende Manuel García Guerra meldet sich nach fünf Jahren Ruhe zurück. Die Vorab-Single seines fünften Studioalbums „Conticinium“ klingt aber nicht wirklich nach dem „alten“ Uner. Stattdessen zieht er hier die Breakbeat-Experimental-Karte. Funky, aber unerwartet.