
Das Kribbeln war wieder da – wie jedes Jahr. Das besondere MAYDAY-Kribbeln ist auch nach vielen Jahr immer noch vorhanden. Am 30. April war es wieder so weit und rund 20.000 Raver feierten bei der Mutter aller Raves in den ersten Mai hinein. 35 DJs spielten auf vier Floors zwölf Stunden lang Techno, Hardtechno, Hardstyle, Hardcore und trancige Sounds. Unser Redakteur David war für euch vor Ort. Ein super Closing von Pan-Pot, wenige Menschen bei Shlømo, Trym und Hardfloor, viele bei Charlotte de Witte.
Wir wissen nicht, wie viele Leute zu Beginn um Punkt 20 Uhr vor dem Einlass gestanden haben, um 21 Uhr waren es aber nicht so viele. Zu dieser Uhrzeit verlief der Einlass sehr schnell, was entweder an der geringen Anzahl der wartenden Menschen gelegen haben könnte oder an einem effizienten Einlass-System. Gut verlief nach unserem Eindruck auch das digitale Cashless-System, das bei Einführung auf den i-Motion-Events noch an der einen oder anderen Stelle Kinderkrankheiten aufwies. Auf jeden Fall besuchten dieses Jahr wieder rund 20.000 Menschen die MAYDAY, wobei diese Zahl gerundet ist, wohl eher nach oben als nach unten.
Insgesamt sah man vor Ort eine bunte Mischung aus jungen TikTok-Outfit-Kinky-Ravern und Oldschool-Ravern mit Spikes und bunter Rave-Kleidung. Eine schöne Mischung, die zeigt: MAYDAY verbindet Generationen und das gemeinsame Feiern ist trotz generationaler Raver-Unterschiede möglich. Vielleicht ist es das, was Deutschlands ältesten noch bestehenden Hallen-Rave auszeichnet? Dass der Familiengedanke weiter zelebriert wird, auch wenn gerade TikTok-Raver doch bei älteren Rave-Generation oftmals verpöhnt werden. Insgesamt ergab sich ein sehr friedlicher Eindruck, der die ursprünglichen Werte des Techno aufleben ließ. Besonders gut war die Stimmung bei Dr. Peacock für mich, der die Menge sofort im Griff hatte mit seinem speziellen Live-Set.
Nach unserer Einschätzung war die Veranstaltung gut besucht, aber auch nicht zu voll. Man hatte nie den Eindruck, sich großartig quetschen zu müssen. Was allerdings auffiel ist, dass es erstaunlich früh schnell leerer geworden ist. Die MAYDAY, die früher dafür bekannt war bis 10 oder 9 Uhr morgens anzudauern, wurde dieses Jahr erneut gekürzt, vorne und hinten jeweils um eine Stunde. Die Menschen gingen noch früher nach Hause. Um fünf Uhr war es bereits recht leer, bei den Sets von Shlømo oder auch Trym waren verhältnismäßig wenige Raver noch Start. Tryms Set war auch relativ trancig-dancig, nicht so stark technoid. Voll war es hingegen zu den Peak-Time-Sets von Acts wie Lilly Palmer, Charlotte de Witte, AniMe oder auch Angerfist. Mit einer Ausnahme: Neu in diesem Jahr war der Techno-Legends-Floor, der nach unserem Eindruck gut angenommen wurde. Beim Set der Acid-Techno-Legenden Hardfloor wechselten viele Raver den Floor. Das könnte auch daran liegen, dass man nach Thomas Schumacher b2b A.D.H.S, deren Set gut besucht gewesen ist, das Tempo nach unten gedrosselt hat – oder einfach auch an der Konkurrenz auf den anderen Floors. Der Hardcore- und Hardstyle-Floor war ziemlich beliebt, im Empire zu Hardtechno waren größtenteils mehr jüngere Besucher als in der Arena. Insgesamt eine schöne MAYDAY-Ausgabe, wenn wohl auch nicht die größte, nicht die längste und auch nicht die Vollste. Aber Fakt ist, die MAYDAY lebt.
Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe im kommenden Jahr!
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