Was für uns das Berghain ist, ist für die Ukrainer der Club K41. Er ist der beliebteste Technoclub des Landes, strahlt eine unverkennbare Mystik aus und auch Fotos sowie Journalisten sind hier größtenteils tabu.
Der Frankfurter Autor Max Eulitz hat mit „Notes on 41“ ein Buch über die Institution, in der sich auch eine Art Schutzbunker befindet, geschrieben und mit „Deutschlandfunk Kultur“ über die Situation des Clubs während des jüngst begonnenen Krieges gesprochen.
„Mir blutet das Herz“, gesteht Eulitz nach dem Angriff, den er laut eigener Aussage noch nicht am Mittwoch erwartet hatte. Für ihn sei der K41 sowas wie eine Art Kontrastprogramm, zu dem, was sich an den Grenzen und auch Inneren des Landes aktuell abspielt. K41 stehe für Individualismus und Hedonismus, der Club sei ein Safe Space und verfüge über ein renommiertes Standing in der subkulturellen Szene. Auch unter queeren Partygängern sei der Technobunker sehr beliebt. Das alles stehe dem Militarismus, Nationalismus und Imperialismus gegenüber.
Ein Betrieb wird im K41 derzeit aufgrund der Sicherheitsbedenken wohl kaum möglich sein. Stattdessen soll die wertvolle Infrastruktur des Clubs dazu dienen, Bedürftigen Schutz zu suchen und sich gegenseitig zu helfen. Das Standing könnte auch genutzt werden, um Solidarität oder Spenden einzufordern, betont Eulitz.
„Die Menschen in der Ukraine wünschen sich, als Teil der europäischen Völkerfamilie in Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung zu leben. Dass ihnen das nun von russischer Seite verwehrt wird, ist eine Tragödie“, sagt er abschließend.
Das gesamte Gespräch mit Max Eulitz könnt ihr euch hier anhören.
Quelle: Deutschlandfunk Kultur