Die Veranstalter vom Mahagoni Festival melden sich zu Wort

Die Veranstalter vom Mahagoni Festival melden sich zu Wort

Einige unter euch werden sich vielleicht gewundert haben, dass unser Artikel über das Mahagoni Festival nicht mehr aufrufbar ist. Lest hier das Statement der Veranstalter dazu.

Die weitgehend negative Berichterstattung im Nachgang zum Mahagoni-Festival überrascht uns als Veranstalter enorm und hat sich offensichtlich einseitig an dem Polizeibericht der Stadt Schwandorf orientiert. Einige Tatsachen werden überspitzt dargestellt, oder einfach als Realität angenommen, ohne dass dafür Beweise bereitgestellt wurden. Die Resonanz von Künstler:innen, Teilnehmer:innen, Mitarbeiter:innen und sonstigen Freiwilligen des ausverkauften und friedlich verlaufenen
Festivals fallen hingegen durchweg positiv aus. Daher möchten wir gerne unsere Sicht auf den Ablauf des vergangenen Wochenendes darstellen.

Schon zum Start unserer Planung dieses Jahr wurde unserem Konzept und dem Versuch, das erste Mal seit der Pandemie wieder ein Kulturfestival am Klausensee in Schwandorf möglich zu machen, mit wenig Kooperation von Seiten der Stadt begegnet. Es wurde uns viel zu spät mitgeteilt, dass die Bedingungen im Vergleich zu 2019 (signifikant) eingeschränkt bzw.
verschärft würden. Das erschwerte unsere Planungssicherheit ungemein, da unter anderem die gesamte Kalkulation schon abgeschlossen war. Die Auflagen der Stadt Schwandorf für das Mahagoni Festival 2022 erreichten den Veranstalter (die Mahagoni Concepts GmbH) erst 8 Tage vor dem geplanten Start (10.08.2022) und mithin erheblich nach der Einreichung
unseres Konzepts im Mai; dieser Bescheid war sodann fehlerhaft und musste vom Ordnungsamt am 18.08.2022 zurückgenommen und am Veranstaltungstag persönlich zugestellt werden. Aus diesem Grund war bis zu erstgenanntem Zeitpunkt nicht klar, dass zum Beispiel diese hohe Anzahl an zusätzlich verordneten Einsatzkräften erforderlich sein würde.
Eine Woche vor Beginn des Festivals in der aktuellen Personallage der Kultur- und Eventbranche 20 zusätzliche Ordner zu den schon eingeplanten 15 Ordnern, 4 Wasserwacht-Sanitätern und 6 Security-Mitarbeitern zu finden, war eine große Herausforderung.

Wir haben unsere Sicherheitsvorkehrungen nach bestem Wissen und Gewissen und nach geltenden Standards getroffen. Zum Beispiel waren gefährliche Bereiche, die für Besucher nicht zugänglich waren, ausgeschildert und wurden auch Nachts beleuchtet. Zwischenfälle wie der Sturz eines Teilnehmers ließen sich trauriger Weise dennoch nicht verhindern. Unsere
eingesetzten Ordnungs- und Sicherheitskräfte kümmerten sich jedoch direkt um besagten Fall und sorgten dafür, dass der Teilnehmer unverzüglich medizinisch versorgt werden konnte. Auch auf die Frau, die wegen einer „LSD-Vergiftung“ bei der Polizei gemeldet wurde, wurden unsere Ordnungskräfte rechtzeitig aufmerksam und nahmen sich ihrem Zustand an. Diese war zumindest auch durch erheblichen Alkoholkonsum beeinträchtigt – was sich über unser digitales Abrechnungsprotokoll
(Cashless-System) nachvollziehen lässt.

Auch die Einsatzstatistik verdeutlicht, dass zu keinem Zeitpunkt eine ernsthafte Gefahr für Teilnehmer im Wasser oder insgesamt auf dem Festival bestand – dies wurde uns auch durch die anwesende Wasserwacht (Bayrisches Rotes Kreuz) am 21.08.2022 bestätigt und kann insofern nachgeprüft werden. Darüber hinaus gab es durchgehende Nachtwachen an
allen Bereichen und über das komplette Festival Sicherheitskräfte am Eingang.

Laut Polizeibericht rückten die Streifen über vier Tage verteilt zu knapp ein Dutzend Einsätzen zum Festival aus – nach unserer Einschätzung gibt es auch so viele Einsätze bei jeder bayrischen Kirchweih (Vgl. Süddeutsche Zeitung; Artikel vom 23.08.2022 18:45). Bei den geschilderten Einsätzen ging es überwiegend um Lärmbeschwerden, obwohl die vorgeschriebenen Musikzeiten und Immissionswerte von unserer Seite konstant eingehalten wurden. Es wurde sogar ein eigener Lärmschutzbeauftragter bestellt, der für die Polizei als Kontaktperson bei Lärmbeschwerden angegeben wurde. Diese Person wurde von der Polizei regelmäßig nicht kontaktiert, stattdessen wurden die Lärmbeschwerden auf
Wunsch der Einsatzkräfte direkt an den Geschäftsführer des Mahagoni-Festivals herangetragen und mithin die Arbeitsabläufe und Arbeitsaufteilung des Veranstalters missachtet.

Wir haben uns diese Beschwerden der Anwohner natürlich sehr zu Herzen genommen und von daher die Musik wie vorgeschrieben um 12 Uhr Nachts ausgeschaltet. Wie es auf großen Festivals üblich ist, hatten auch unsere Zeltgäste eigene Musikanlagen mitgebracht, welche voraussichtlich zu weiterem Lärm in der Nacht geführt haben.
Insgesamt hätten wir uns von den Ordnungsbehörden mehr Unterstützung und Kooperation bei der Veranstaltungsdurchführung gewünscht. Beispielsweise gab es an den ersten zwei Festivaltagen keinerlei Anreisekontrollen von Seiten der Polizei, obwohl die Ankunftszeiten unsere Busshuttles und die allgemeinen Stoßzeiten der Ankünfte unserer Gäste rechtzeitig mitgeteilt wurden.

Das Mahagoni-Festival aufgrund von nicht beweisbaren Behauptungen („augenscheinlichen Feststellungen“) öffentlich in so ein schlechtes Licht zu rücken ist auf keinen Fall gerecht und lässt politischen Willen vermuten. Die angeführten Darstellungen werden weder der in Deutschland geltenden Unschuldsvermutung, dem Pressekodex, noch unserer
Kulturveranstaltung gerecht – wenngleich uns die rufschädigenden Auswirkungen verbleiben.

Ob das Mahagoni-Festival nach Schwandorf zurückkehren wird, können wir zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen. Ohne Planungssicherheit und aufgrund der Repressionen der Stadt vergeht einem die Lust auf ehrenamtliche Kulturarbeit – es wirkt fast so als wolle man die sowieso schon wenigen Kulturtreibenden, welche die Corona Pandemie überstanden
haben durch harte Auflagen und rufschädigende Behauptungen, auch noch in die Insolvenz treiben. Die Berichterstattung wird diesem (nicht kommerziellen) Kulturprojekt in keinem Fall gerecht – wir arbeiten bereits daran dies öffentlichkeitswirksam aufzuarbeiten.