DJ Hundefriedhof – Erfrischend schräg

Als DJ Hundefriedhof geht der Musik- und Performance-Künstler Sascha Schreibvogel seit geraumer Zeit viral. Seine abgedrehten Produktionen begeistern Fans der Techno-, Trance- und Goa-Szene und bilden einen erfrischenden Gegenpol zur aktuellen Entwicklung der Branche, in der kommerzielle Erfolge und geleckte Instagram-Profile häufig wichtiger erscheinen als der Spaß und die Musik. Hier ein kurzer Schnack.

Hallo, Sascha. Es führt kein Weg dran vorbei: Wir müssen erst einmal über deinen aktuellen Hype sprechen. Was war der Kickoff für die virale Welle, auf der DJ Hundefriedhof aktuell surft?

Meine neue Liebe Lexia Starnum. Sie kennt sich sehr gut mit Pilzen aus und als sie mir mal einen Schwefelporling gezeigt hat, bat ich sie, mich zu filmen, während ich etwas über den Pilz erzähle. Wir nahmen ihn mit nach Hause und filmten uns bei der gemeinsamen Zubereitung des Fungus. Das hat uns so viel Spaß gemacht, dass wir daraus eine neue Leidenschaft entwickeln konnten, die wir fortan mit der Öffentlichkeit teilten. Irgendwann gingen die Clips dann viral.

Vielen Leuten warst du als Gründungsmitglied der Hamburger Performance-Gruppe HGich.T – bekannt für ihre schrulligen Millionenhits „Hauptschuhle“ und „Tutenchamun“ – schon vorher ein Begriff. Wann und warum kam dir die Idee für das Soloprojekt?

Ich habe vor ein paar Jahren angefangen, mich mit modularen analogen Klangerzeugern zu beschäftigen. Es bereitet mir große Freude, damit Musik zu machen und Lexia ermutigte mich eines Tages, einen Song als DJ Hundefriedhof zu produzieren. So entstand „Naturalien“.

Es ist ein schmaler Grat zwischen Kunst und Klamauk, auf dem du (mit Bravour) wanderst. Das darf man hoffentlich so sagen. Wie viel Echtheit steckt denn eigentlich in DJ Hundefriedhof?

Um mich locker für die Videos zu machen, hilft es mir, steinzeitliche, befreiende Urlaute von mir zu geben. Im wahren Leben bin ich eher schüchtern.

Gib uns abschließend einen kleinen Einblick in deinen Kalender. Welche Highlights stehen im Sommer an?

Ich liebe es, an der frischen Luft, unter freiem Himmel zu sein. Daher freue ich mich auf das Lala Festival am 21. Juli in der Nähe von Kiel und auf das Indian Spirit Festival am 3. September in Eldena. Dazu noch ein leckeres Glas mit frischem Wasser und Lexia an meiner Seite, das macht mich glücklich! In absehbarer Zeit wollen wir außerdem einen Hund aus dem Tierheim adoptieren – dazu bald mehr.

Aus dem FAZEmag 136/06.2023
www.instagram.com/dj_hundefriedhof