Das deutsche Duo Digitalism exportiert bereits seit Jahren frische und innovative Electronica-Sounds „Made in Germany“ auf die bedeutendsten und größten Festivalbühnen dieser Welt. Erst vor wenigen Tagen bespielten sie das Electronic Daisy Carnival auf dem Motor Speed Way in Las Vegas – mit rund 230.000 Besuchern das größte Festival der Staaten. Mit Tracks wie „Zdarlight“, „Pogo“ oder „Circles“ genießen Jens Moelle und İsmail Tüfekçi dank ihres uniken und facettenreichen Sounds zwischen Electro-Rock, Synthie-Pop, New Wave, Trance, Techno, Disco Punk und Pop Glamour sicherlich Pionier-Status. So verwundert es nicht, dass auch sie – nach u.a. Photek und Maya Jane Coles – nun endlich die legendäre DJ Kicks auf !K7 mixen durften.
„Für uns ist es definitiv eine Ehre und ein Ritterschlag, eine in der Szene so wichtige Compilation wie diese mixen zu dürfen. Jens und ich haben uns bereits vor über zwölf Jahren kennengelernt, als wir gemeinsam im Plattenladen gearbeitet haben. Dort haben wir jedem diese Reihe ans Herz gelegt. Somit sind wir quasi mit !K7 groß geworden. Wir haben den kantigen, kalten Elektro Mix von Tiga genau so wie die Mixe von z.B. Playground oder Erlend Oye gefeiert“, berichtet Ismail über die Wertigkeit dieser Kopplung für das Hamburger Duo. Generell handelt sich hierbei eher um eine Herzensangelegenheit betonen sie, und nicht um eine einfache Zusammenstellung von Tracks. Sie erzählen ihre ganz persönliche Geschichte als DJs – beeinflusst von Acts wie Justice, 2ManyDJs, Soulwax, Erol Alkan, Boys Noize und Pedro Winter aka Busy P. „Zeitlose Stücke, die uns und unseren Sound gut beschreiben – das war unser Anspruch dabei. Es sollte nicht einfach ein weiterer Mix sein, der den zeitgenössischen Sound einfängt.“ So finden sich inmitten des Tracklistings ganze sechs exklusive Nummern wieder. „Wir haben vergangenen Winter in L.A. verbracht und saßen lange Zeit im Studio. Als die Anfrage für die DJ Kicks eintraf, haben wir überlegt, was uns über die Jahre hinweg beeinflusst hat und womit wir aufgewachsen sind. In diesem ganzen Prozess sind natürlich auch einige neue Tracks entstanden. Das haben wir dann gemeinsam verpackt. ‚Fade Away“ von The Rapture fanden wir z.B. sensationell, waren aber der Meinung, dass es bislang noch keinen adäquaten Remix dafür gab. So haben wir uns entschieden, für den Mix extra eine eigene Version zu produzieren.“
2007 erschien mit “Idealism” das gefeierte Debütalbum, in dessen Folge das Duo verstärkt die Bühnen der ganzen Welt bespielte und dabei allmählich zu einer routinierten Live-Band mutierte. Während es beim letztjährigen Album „I Love You Dude“ noch sehr songlastig zuging, soll der künftige Sound wieder mehr in Richtung Dancefloor gehen. Dies zeigen die neuen Nummern wie „Falling“, „Simply Dead“ oder aber „A New Drug“ allemal.
„Es gab kein Konzept hinter den neuen Songs, wir haben einfach herumgejammt. Als wir damit fertig waren, mochten wir die Tracks so sehr, dass es keinen anderen Weg gab, als sie für das nächstmögliche Release zu verwenden. Die Leute da draußen sollten nicht so lang darauf warten müssen. In diesem Jahr gibt es auch eine vollkommen neue Live-Show, die wir auf dem Sputnik Festival erstmals zum Einsatz gebracht haben. Im vergangenen Jahr hatten wir über 90 Live-Shows mit einem Schlagzeuger. Mittlerweile langweilen Ismail und ich uns aber relativ schnell, wenn wir Sachen zu oft bringen. Deshalb geht es in diesem Jahr eher ‚back to the roots‘. Der Fokus liegt wieder auf uns beiden. Zeitgleich würde ich die Show aber auch als sehr futuristisch bezeichnen. Ein überdimensionales Herz, das von Visuals gefüllt wird. Das Endprodukt ist wieder eine geballte Ladung Digitalism.“
Und auch wenn sich in mitten ihres Tour-Schedules hin und wieder noch einige Club-Venues wiederfinden, zeichnen sich Festivals für die beiden weiterhin als Homebase ab. Die MELT!-Residents waren im vergangenen Jahr sogar für die Festival-Hymne des in Ferropolis stattfindenden Events verantwortlich. Mit wahren Rockkonzerten, wie sie beim MELT! immer wieder Tausende überzeugen, etablierten sie in der Vergangenheit ihr Projekt „THE BAND DIGITALISM“, die in diesem Jahr auch z.B. auf Sonne Mond Sterne, Berlin Festival, Balaton Sound, Terraneo zu hören und sehen sein wird. Für das restliche Jahr haben die beiden in Sachen Output eine Art der Kommunikation gewählt – das Schweigen: „Wir haben erst Juli, ich denke in diesem Jahr wird noch das eine oder andere von uns veröffentlicht werden. An ein Album denken wir zum jetzigen Zeitpunkt sicherlich noch nicht, aber wir sind ja bekanntlich sehr große Soundtrack-Fans. Vielleicht wird es in der nahen Zukunft in dem Bereich etwas geben. Wir denken aber, dass es mittlerweile an der Zeit ist, nicht so viel zu reden oder anzukündigen, sondern die Leute vielleicht auch mal zu überraschen. Wir lassen die Musik für sich sprechen.“