Dominik Eulberg – Avichrom (!K7 Records)

„Avichrom“ ist das sechste Album des Westerwälder Producers Dominik Eulberg. Der Titel ist ein Kunstwort und bedeutet so viel wie Vogelfarben. Der Longplayer widmet sich den verschieden Farben der einheimischen Vogelarten. Elf verschiedene Farben gibt es und dementsprechend elf Tracks, benannt nach elf verschiedenen Vögeln. Dabei hat Eulberg versucht, den Charakter und den Habitus der Arten bei seiner – natürlich subjektiven – Vertonung zu berücksichtigen. Der „Schwarzhalstaucher“ macht den Anfang, taucht ab in sanfte und glitzernde Electronicawellen, die „Blaumeise“ schwebt sphärisch durch gebrochene Beats und Loops, es folgt der „Purpurreiher“, der sich majestätisch und getrieben auf dem Dancefloor einfindet. Der „Weißstorch“ strebt gen Himmel, leicht trancig und opulent, während der „Grünfink“ nach tänzelnden Synthies das Weite im Viervierteltakt sucht. Forsch geht der „Gelbspötter“ zur Sache, mit Tech-Gefipse und -Geklacker. Der „Goldregenpfeifer“ mit Slow-Vogelhouse-Einlage und psychedelischen Flügelschlägen, hingegen das Braunkehlchen mit einem langgezogenen Start im Morgengrauen, abrauschend in die Peaktime. Majestätisch wird es wieder mit dem „Rotmilan“, der am Cinescop-artigen Himmelsfirmament erscheint, bevor dann der „Grauspecht“ durch den Ambientwald fliegt und überall anklopft und schließlich die „Silbermöwe“ das ornithologische Treiben mit eleganten Segelflugeinlagen beendet. Eulbergs wunderbarer Klangkosmos überzeugt auch dieses Mal und lädt zu einem ganz besonderen Vogelflug ein. 10/10 Dieter Horny