Dominik Eulberg (!K7 Records/Apus apus) – All-Time-DJ-Charts 2020


01 Aphex Twin – On (Warp)

Kein anderer Künstler hat mich zu Beginn der 90er so stark geprägt und fasziniert wie Richard D. James. Nicht nur seine unglaublich innovativen und gar Genre-bildenden Glitches und Bleeps betörten mich; vor allem war es sein unglaubliches Gespür für kugelrunde Melodien. Mit genau der richtigen Dosis an Noten, erzählen sie mehr, als so manch dicker Literatur-Wälzer. Seine Musik hinterfragt man nicht. Sie ist einfach da: Wie ein Berg in einer Landschaft.

02 Isolée – Beau Mot Plage (Playhouse)

Die Organizität, das stetige Sprudeln und das Aufquellen von Effekten hauten mich damals beim ersten Hören um. Ich erinnere mich noch immer genau an den Moment, als ich dieses Meisterwerk das erste Mal rezeptierte. Ein gutes Indiz dafür, dass sich dieses Stück ganz tief in meinen Cortex gebrannt hat. Es war mit Freunden zusammen im Westerwald, wir hörten es in Sven Väth’s legendären Radiosendung HR3-Clunight.

03 M83 – Run Into Flowers / Midnight Fuck Remix By Jackson (Mute)

Dieser Jackson. Außer einer fast ebenso genialen EP Namens „Utopia“ und diesem gigantisch-geilen Remix habe ich nichts mehr so richtig von ihm gehört. Eine Tatsache, die mich ziemlich verwundert, denn sein Remix hier ist für mich einer der besten Neuinterpretationen überhaupt. Eine aparte Melange aus organischer Crazyness und sakraler Harmonie. Ein zeitloser Klassiker, der immer noch frischer klingt als ein Großteil der frischsten Frischware.

 

04 Nathan Fake – The Sky Was Pink / James Holden Remix (Border Community)

Auch hier kann ich mich noch genau an den Moment erinnern, als ich das erste Mal diesen Meilenstein der elektronischen Musikgeschichte rezipierte. Es war im Kompakt-Plattenladen in Köln. Ich bekam fast Halluzinationen von diesem unglaublichen und inbrünstigen Sog, den dieses, auf allen Ebenen bahnbrechende Innovations-Wunder, generierte. So arg, dass der Tonabnehmer drohte sich in eine Eidechse zu verwandeln.

05 Jon Hopkins – Emerald Rush (Domino)

Jon Hopkins ist für mich einer der großartigsten Künstler der heutigen Zeit, auch abseits des elektronischen Mikrokosmos. Er hat eine unglaubliche Sensitivität für göttliche Harmonien und scheint gleichzeitig einen kognitiven Riesencomputer in seinem Kopf zu haben. Mit diesen beiden Superkräften ausgestattet kreierte er zeitlose Musik, wie aus Stein, die niemals zu vergehen scheint.