Ende August fand erstmals das New Horizons Festival statt – am Nürburgring in der wunderschönen Eifel. Acts wie Alesso, Armin van Buuren, Dimitri Vegas & Like Mike, Chris Liebing, Dubfire oder Joris Voorn traten dort auf. Aber die Mainstage hatte noch einen besonderen Slot freigehalten – für den Gewinner des DJ-Contests von Musikdurstig. Der heißt Moritz Kaiser alias EMPRA und hat uns ein paar Fragen zu seinem Auftritt beantwortet
Moritz, wie war es für dich, den New Horizons DJ Contest zu gewinnen? Wie hast du es geschafft dich gegen 600 Mitbewerber durchzusetzen? Was macht deinen Sound so besonders?
Ich war total überwältigt. Ich konnte nicht begreifen, dass ich es geschafft haben soll, mich gegen 600 Mitbewerber durchzusetzen. Es war, als würde ein Traum in Erfüllung gehen. Bestimmt hat meine offene Art und meine Ehrlichkeit dabei geholfen, den Contest zu gewinnen. Ich glaube mein Sound spricht die Mehrheit der Festivalbesucher an, da ich selbst als Zuhörer eine Vorstellung davon habe, wie ein Set klingen sollte. Letztendlich bin ich nur ein Junge, der es vom Publikum auf die Bühne geschafft hat und ich glaube, dass man das in meiner Musik und meinen Sets auch hört.
In deinen Live-Sets spielst du gerne Future und Bass House. In welches Genre würdest du deine Produktionen einordnen und welches Genre hörst du persönlich am liebsten?
Meine Produktionen würde ich in Future House, Bass House und Big Room House einordnen. Ich liebe den frechen, jungen und naiven Sound, den diese Genres mit sich bringen. Man hat viel Spielraum und kann sich kreativ austoben. Privat höre ich viele verschiedene Genres und versuche mich von diversen Künstlern inspirieren zu lassen. Sei es Trap, Trance, Tropical House, Pop oder Rap. Überwiegend höre ich allerdings Future House.
Und wie hast du dein Set empfunden? Bist du zufrieden mit deiner Leistung? Was machst du gegen Nervosität?
Ich war sehr zufrieden mit meinem Set. Zum Glück habe ich keine technischen Fehler gemacht und habe die Musik gespielt, von der ich begeistert bin. Ich habe auch sehr viel positives Feedback zu meinem Auftritt bekommen, was mich sehr glücklich macht. Trotzdem arbeite ich täglich, um meine Fähigkeiten zu verbessern. Wenn ich nervös bin rede ich viel. Es hilft mir wenn ich Leute dabei habe, mit denen ich quatschen kann. Als ich dann auf der Bühne stand und das erste Lied gespielt hatte, war die Nervosität allerdings verflogen und ich habe alles um mich herum vergessen.
Wie kreierst du deine Live-Sets und mit welchem Equipment produzierst du deine Musik? Hast du eine feste Playlist für New Horizons gehabt oder gehst du flexibel vor?
Ich lege zuhause total oft vor meinen Freunden auf und experimentiere dabei viel herum. Wenn mir ein Übergang gefällt, schreibe ich ihn auf. Außerdem finde, dass sich viele Tracks einfach gut „anfühlen“ wenn man sie mischt. Ich spiele einfach drauf los und mit viel Übung entsteht dann ein Set ganz natürlich. Beim New Horizons war es nicht anders. Ich hatte eine Auswahl an Tracks, die ich unbedingt spielen wollte und bin relativ strukturiert vorgegangen. Meine Musik produziere ich mit einem MacBook Pro und zwei Yamaha HS8. Angefangen habe ich mit FL Studio aber jetzt ist Logic Pro X meine Lieblings-DAW.
Kommen wir zum Persönlichen: Wer ist EMPRA? Wo kommt er her und wo will er hin? Das New Horizons ist ja schon mal ein guter Anfang. Was können wir in Zukunft von EMPRA erwarten?
EMPRA ist ein Junge aus Bochum, der Electronic Dance Music liebt und dieses Gefühl mit Menschen auf der ganzen Welt teilen möchte. Electronic Dance Music ist ein wichtiger Teil meines Lebens und ich möchte der Beweis dafür sein, dass man alles erreichen kann, wenn man hart genug arbeitet und niemals aufgibt. Mein Lebenstraum ist es auf der Tomorrowland-Mainstage zu stehen und meine Musik spielen zu dürfen. Tomorrowland ist für mich ein ganz besonderes Festival. Diesen Traum habe ich, seit ich 2011 das Aftermovie gesehen habe. Auf dem New Horizons spielen zu dürfen war eine komplett neue Erfahrung. Ich bin sehr dankbar, dass mir diese Chance gegeben wurde und ich hoffe, dass es ab jetzt immer weiter bergauf geht.
Was bedeutet der Name EMPRA? Wie bist du darauf gekommen?
Die Bedeutung hinter EMPRA ist eigentlich ziemlich simpel. Meine Freunde und ich haben nach einem guten Stage-Namen gesucht und haben angefangen, meinen echten Namen auseinander zu nehmen. Mein Nachname ist Kaiser und wenn man diesen ins Englische übersetzt bekommt man Emperor. Danach hat jemand zufällig das Wort Emperor zu schnell ausgesprochen und daraus entwickelte sich der Name EMPRA. Mir gefällt der Name ziemlich gut, da er im Kern etwas mit mir zu tun hat.
Du bist schon immer gerne auf Festivals gegangen. Bist du lieber Gast oder Performer auf einem Festival? Welche Festivals hast du dir in diesem Jahr anschauen können?
Ich liebe es, auf der großen Bühne zu stehen und aufzulegen. Jedoch besuche ich weiterhin regelmäßig Festivals, weil auch ich nach wie vor Gänsehaut kriege, wenn ich Alesso, Martin Garrix und Co vor mir sehe. Es führt mir vor Augen wie Weit mein Weg noch ist und wie viel ich noch lernen muss. Auch nach meinem Auftritt beim New Horizons bin ich anschließend in die Crowd gegangen um mit den Leuten über mein Set zu sprechen und andere Künstler zu feiern. Ich könnte mich nicht entscheiden, was ich lieber mag. Dieses Jahr habe ich endlich das Tomorrowland Festival besuchen können und hatte ein unvergessliches Wochenende. Außerdem war ich auf kleineren Festivals unterwegs, wie z.B. Farbgefühle.
Du hast gesagt, Alesso wäre ein Idol für dich. Was schätzt du besonders an seiner Musik?
Alessos Musik hat mich schon immer berührt. Gerade Klassiker wie „City of Dreams“ oder „Years“ haben mich dazu gebracht, selbst Musik zu produzieren. Er erfindet sich neu und probiert viele Dinge aus, ohne seinen Sound zu verlieren. Ich schätze ihn als Menschen, seine Musik und Musikvideos sowie seine Auftritte. Er ist und bleibt eins meiner größten Vorbilder.
Deine Top Three Alltime Favourite Tracks
Es gibt so viele gute Tracks, dass ich mich nicht wirklich entscheiden möchte. Aber ich wähle jetzt die 3 Tracks, mit denen Ich persönlich am meisten verbinde:
1. Alesso – I Wanna Know ft. Nico & Vinz (sowohl das Original als auch der Alesso & Deniz Koyu Remix)
2. Martin Garrix vs. Matisse & Sadko – Dragon
3. Arty feat Chris James – Together We Are