
Ein erschreckender Bericht, der allerdings absehbar war. Europaweit nimmt der Konsum synthetischer Substanzen zu. Der aktuelle Drogenbericht 2024 der Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA) bezieht sich auf das Jahr 2022. Für das aktuelle Geschehen sind folglich wahrscheinlich noch höhere Zahlen zu erwarten.
Laut Bericht kommen die meisten Drogentoten aus Deutschland. Von insgesamt 6.392 EU-weiten Todesfällen im Altersspektrum von 15 bis 64 Jahre, die auf eine Überdosis von Drogen rückführbar sind, kommen 1.631 dokumentierte Fälle aus Deutschland. Davon seien mehr als 80 Prozent männlich. Die Gesamtzahl entspreche 22,5 Todesfällen auf eine Millionen Einwohner gerechnet. Insgesamt stelle der Konsum von Drogen weiterhin einen erheblichen Einfluss auf die Gesund- und Sicherheit in Europa dar. Besonders besorgniserregend, aber schon länger bekannt: die auffällige hohe Reinheit und Potenz der Substanzen. Die Verfügbarkeit bleibe hoch, das gelte für sämtliche Substanzen. Die Eu-weite Produktion und der illegale Handel trügen dazu bei. Es zeige sich ein flexibler, lukrativer und widerstandsfähiger Markt des illegalen Drogenhandels.
Besonders der Konsum von mindestens zweien bis mehr psychoaktiven Mitteln zur selben Zeit oder in kurzer Zeitfolge, fachsprachlich „Polysubstance Use“, sei ein weit verbreitetes Problem. Am häufigsten verbreitet: der Konsum von Cannabis. Darauf folgt Kokain. Laut nationalen Statistiken hätten acht Prozent der 15- bis 64-jährigen im vergangenen Jahr Gebrauch von Cannabis gemacht. Die reale Zahl liege bei 22,8 Millionen. Kokain werde oft in Zusammenhang mit Alkohol konsumiert. Der Bericht spricht sich für Verbesserungen im Bereich der Überwachung des Drogenhandels, Vorbereitungen auf Marktveränderungen und Reaktionen auf Drogenmissbrauchsfälle aus. Grenzüberschreitende illegale Aktivitäten des Drogenhandels sollen durch eine zu Beginn des Jahres 2024 ins Leben gerufene Europäische Hafenallianz vermindert werden.
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