Falko Niestolik – Big Room Bangers Oktober 2019

Big Room Bangers
By Falko Niestolik

Jacvk Wins – Hold Your Breath (AXTONE – Remixes)

Was macht jemand, der es kann und nur noch auf den ganz großen Wurf wartet? Richtig, er macht weiter. Und da er unter der schützenden Hand von Axwell steht, bekommt er auch noch die passenden Remixe verpasst: In diesem Fall kommt dann ein Mix, der schon in den Playlisten der Globals läuft, so zum Beispiel bei Martin Solveig, Mercer, James Hype und einigen anderen. Der Mix kommt von GUZ, der hier noch eher weniger bekannt ist. Das könnte der Mix allerdings ändern, auch wenn er sich noch sehr im Underground bewegt – die Hoffnung ist da. Das Original war ja sehr bigroomig mit Piano und großen Synths, der GUZ-Mix ist da clubbiger, technoider und sehr verspielt in den Details. Das Ding pumpt so fett, dass es sich perfekt für den Einstieg und genauso für ein versöhnliches Ende eignet. Die Vocals aus dem Original wurden fast komplett beibehalten und verdammt gut in Szene gesetzt, was dem Ganzen wirklich guttut. Schickes Brett. 8/10

DallasK – I Know (Musical Freedom)

DallasK hatten wir lange nicht – es ist eine gefühlte Ewigkeit her, dass ich einen neuen Track von ihnen vorliegen hatte. Gespannt auf die neue Nummer, die auf Tiëstos Imprint Musical Freedom das Licht der Welt erblickt? Ab geht’s: Die Nummer ist weit weg von der gewohnten DallasK-Härte, die Weiterentwicklung ist definitiv spürbar, sie hat mehr Songcharakter als all die Releases zuvor. Die Vocals sind monsterfett in Szene gesetzt und den Break feiere ich absolut. Der Distorted-Filter hält das Ganze schön fett und es schiebt ganz gut weg, auch wenn es ruhiger ist. Ich mag die Nummer sehr! 8/10

DirtyLoud – Fall For You (Vicious)

Klassischer Bigroom-Stuff – in allen Belangen und mit allem, was zu einer wirklichen Bigroom-Nummer gehört! Große Melodie, weibliche Vocals, belangloser Text, aber gut in Szene gesetzt. Wenn die Melodie einem zum Hals raushängt, laufen als Outro klassisch nur das Drumsetting und die Bassline. Sollte ausreichen? Leider nicht. Das Teil ist wirklich gar nichts und wir sind Besseres gewohnt, auch von Dirtyloud. Schade. Jedes weitere Wort würde jetzt wehtun. 1/10

Stars feat Lanila – Vize (VIP Mix) (Kontor Rec)

Das Original wandert oder wanderte durch diverse Radiostationen und der Erfolg muss wohl dagewesen sein – oder auch nicht –, aber nun wurde es für den Club importiert unter dem Namen VIP-Mix. Der Begriff Club-Mix hat demnach nun wohl offiziell ausgedient – dank Don Diablo, der damit angefangen hat. Spaß muss sein. Der Mix ist extrem fett geworden; hier wurde auf Funktionalität und Soundqualität Wert gelegt, was zu 100 Prozent gelungen ist. Es fehlt hier und da ein wenig die besondere Note, aber auch ohne die ist es ein cooles Teil, das rocken wird. Top Job – wer auch immer dahinter steckt! 9/10

Mitch Vice – Turn Up (SKINK)

Oh, was da Feines für die Tanzfläche aus dem Hause Skink um die Ecke biegt, verdient Aufmerksamkeit! Okay, ich gebe zu, es ist Geschmacksache, aber je öfter ich es höre, desto fetter finde ich das Teil! Völlig zerstörte Vocals, zwar nichts Neues, aber so konsequent wie sonst selten. Dazu die dickste Bassline des Monats und beim Arrange auf alle Regeln gepfiffen: schön kurz und immer auf die Mütze, ganz lautes Kino. Ich stehe drauf. 10/10

Mo Falk – You’re Wild (Hexagon)

So kommt die neue Clubsaison mal richtig in Fahrt! Mo Falk liefert hier etwas ab, wie ich es auf Hexagon seit Langem nicht gehört habe – das ist mal ne ganz geile Nummer. Ich kann es kaum beschreiben, aber die Panflöte, die Vocals und vor allem der Bass: ganz großes Kino und kaum zu beschreiben. Ein wahres Brett! 10/10

Dario Rodriguez, Tiefblau feat. MC Flipside – Supernova (Inferiae Records)

Neues Label, im zweiten Monat, mit dem zweiten Release hier im FAZE – ganz frisch und noch ohne die Vorschusslorbeeren, die die erste Veröffentlichung schon genossen hat. Die Nummer kommt von Tiefblau und dem international bekannten MC Flipside: Frisch, knackig und mit der richtigen Portion Gefühl wummert „Supernova“ aus den Boxen. Die Bassline gibt hier den Ton an, der Break ist absolut auf internationalem Niveau. Der Brandon-Mix ist auch gut gelungen, da fehlt mir allerdings das gewisse Etwas, aber das ist eine persönliche Meinung. Spielbar ist beides und wir sind sehr gespannt auf das, was hier in Zukunft noch das Licht der Welt erblickt! 9/10

Giova – Over You (S2 Records)

Ein ganz feines Brett kommt auf S2 diesen Monat raus: Giova hat seine Hausaufgaben gemacht und schickt für die neue Clubsaison ein Festival-&-Club-Hybrid ins Rennen, das durch ein solides Arrange, tolle Vocals, dicke Synths und einen perfekten Drop überzeugt. Auch wenn der Song an einigen Stellen etwas Nachbearbeitung hätte gebrauchen können, ist er absolut spielbar und hat seine Punkte redlich verdient. 8/10

Ravell – Rocking (Symphonic Distribution Records)

Disco und Oldschool treffen auf Bigroom in Perfektion: Hört euch das Teil an, von Anfang bis Ende – alles ist absolut perfekt und damit ist das hier mein absolutes Highlight im Oktober 2019! Fette Bassline, mega Drop und geile Vocals mit diesem Oldschool-Break, der dem Ganzen noch mehr schmeichelt. Absolutes Must-have! 10/10