Das Album des Jahres liefert uns eine Ikone der elektronischen Musik. Nicht unbedingt überraschend, denn seine Alben haben immer großen Impact hinterlassen – bzw. machen es noch.
Album des Jahres 2020
01. DJ Hell – House Music Box (The DJ Hell Experience)
02. Ellen Allien – AurAA (BPitch Control)
03. Recondite – Dwell (Ghostly International)
04. U96 & Wolfgang Flür – Transhuman (Unltd)
05. Boris Brejcha – Space Diver (Ultra)
06. Drumcomplex – The Story Of Now (Complexed)
07. WhoMadeWho – Synchronicity (Kompakt)
08. AC/DC – Power Up (Columbia)
09. CamelPhat – Dark Matter (RCA)
10. Daniel Avery – Love + Light (Pias/Phantasy)
11. Kölsch – Now Here No Where (Kompakt)
12. Kruder & Dorfmeister – 1995 (G-Stone)
13. Layton Giordani – New Generation (Drumcode)
14. Robert Hood – Mirror Man (Rekids)
15. Mark Dekoda – Between Reality & Darkness (Scythe)
16. Paul van Dyk – Guiding Light (Vandit)
17. Extrawelt – Extra Welt Hits (Cocoon)
18. Joris Voorn: Rotterdam #GU43 (Global Underground)
19. Steve Bug – Never Ending Winding Roads (Poker Flat)
20. Andreas Henneberg – All Right Now (SNOE)
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Interview mit DJ Hell
Du hast in der Kategorie „Bestes Album“ gewonnen. Wie fühlt sich das an?
Total unerwartet und überraschend. Ich glaube an Rankings, Charts, Leserumfragen oder Jahresrückblicke. Ich werte das als Respekt für meine Arbeit und kann sehr gut damit leben. Danke an alle, die ich in einer Zeit, in der alle Clubs Relikte aus der Vergangenheit sind, damit beglücken konnte.
Dein nächstes Album ist schon in der Pipeline, wieder eine Zusammenarbeit mit dem Künstler Jonathan Meese. Was kannst du uns dazu erzählen?
„Meese x Hell – Hab keine Angst, hab keine Angst“ kommt auf Buback Records im April. Buback ist das Label des in Berlin lebenden Künstlers Daniel Richter. Daniel hat hier das geniale Cover entworfen und ich denke, es wird für einigen Wirbel sorgen. Wer weiß, was sich aus dieser Kooperation Daniel & Jonathan & Hell noch alles entwickeln wird.
Die Aussichten für 2021 sehen nicht sehr rosig aus. Vor dem Herbst wird es wohl kein geordnetes Clublife geben können in Europa. Wie schätzt du die Situation ein und was wirst du alternativ mit deiner Zeit anfangen, wenn es noch lange dauert mit den Gigs?
Ich denke und hoffe, dass alles ein wenig schneller gehen wird und wir durch billige sichere Schnelltests, Impfungen plus alle Sicherheitsvorkehrungen bald wieder in Clubs Tanzveranstaltungen planen werden. Die elektronische Musik und die Clubkultur waren viel zu leise seit März 2020. Wir müssen hier gemeinsam mehr und deutlicher für unsere Kultur einstehen und kämpfen. 2017 auf meinem letzten Album „Zukunftsmusik“ hatte ich ja bereits zur Revolution aufgerufen – leider ohne großen Erfolg.
Du bist nicht nur immer ein Wanderer zwischen den Kulturen, sondern auch ein Wanderer zwischen den Metropolen gewesen, zuletzt zwischen Berlin und München. Wie würdest du die Unterschiede dieser zwei deutschen Hauptstädte charakterisieren?
Berlin war immer meine zweite Heimat und hat sich enorm entwickelt. Berlin wurde zum Mekka einer neuen Generation in Europa. Was das Nachtleben angeht, ist Berlin weltweit mit Abstand die innovativste Zentrale, gibt Trends und Entwicklungen vor. If u make it in Berlin – u can make it everywhere. München ist für mich nach wie vor die Helmut-Dietl-Stadt, und danach richtet sich bei mir fast alles im täglichen Leben. Zum anderen gibt es die bayrische Version des Berghains im deutschen Museum – der Blitz Club besitzt eine der besten Soundanlagen in Europa – ein perfektes Club-Soundsystem.
Du bist künstlerisch sehr vielseitig und auch sehr vielseitig interessiert. Das „L’art pour l’art“-Kunstverständnis à la Baudelaire scheint gerade in diesen Zeiten, in denen man viele Menschen nicht mit seiner Kunst unmittelbar erreichen kann, aktueller denn je. Was würdest du mit deiner Kunst machen, wenn du sie nicht mehr auf der Bühne darbieten könntest?
Mein Avatar hatte ja seine ersten Auftritte im neuen Video „Out Of Control“ und wird dieses Jahr sicher noch seine ersten DJ-Sets auf Festivals performen. Hier sehe ich eine Zukunft für mich als DJ. Simultan-Auftritte sind keine Utopie mehr.
Welche musikalischen Releases stehen in 2021 auf deiner Agenda?
Diverse Remixe: Soft Cell – Tainted Love / DJ Hell Remix 2021 und Ceronne – Supernature DJ Hell & Michel Cleis Remix. Dazu eine Compilation-Doppel-CD auf Gigolo und ein kompletter Restart des Labels mit diversen Re-Releases.