
Herzlichen Glückwunsch zum Sieg in der Kategorie „Live Act“ bei unserem Leserpoll! Wie fühlt es sich an, von euren Fans und unserer Leserschaft so honoriert zu werden?
Es ist ein krasses Gefühl und freut uns extrem. Vor allem, weil unser All-Time-Hero Anthony Rother letztes Jahr bei euch auf der Eins war. Danke allen für den Support! Es fühlt sich einfach unreal an, dass so viele unseren Vibe checken und dass wir unsere Energie und Leidenschaft auf der Bühne mit euch teilen können.
Eure Live-Performances sind bekannt für Energie und Intensität. Was ist euer Geheimnis, um jedes Publikum so mitzureißen? Und wie spiegelt sich das in eurer Vorbereitung auf die Shows wider?
Das Geheimnis ist Bock an der Kunst und die Leidenschaft, geilen Sound zu pushen. Das eigene Feeling am Tag selbst und vor allem der Vibe des Publikums spielen dabei auch eine Rolle. Wenn es klick macht, fühlt man die Energy. Einfach Lust auf den Gig haben, und der Rest kommt von selbst. Um vor der Show auf Vibe zu kommen, machen wir meistens dummen Scheiß mit der Crew oder rauchen ein paar Jibs.
Was macht für euch einen guten Live-Act aus und wer ist euer Favorite?
Ehrlich gesagt: einfach geile Mukke und natürlich auch die Crowd. Was den Vibe pusht, ist Crowd-Control, auf die Stimmung einzugehen. Ein guter Live-Act sollte technisch etwas draufhaben, aber vor allem geht es darum, mit den Leuten zusammen eine gute Zeit zu haben. Unser favorite Act ist schwer zu sagen, aber Kompromat bzw. Vitalic, Gesaffelstein und unsere Boys von Atzenpunk und Glowing Trauma natürlich. <3
Ihr habt 2019 in einem kleinen Zimmer mit minimalem Equipment angefangen. Was denkt ihr heute, wenn ihr auf diese Anfänge zurückblickt, und wie hat euch diese Zeit geprägt?
Die intensivste Zeit unseres Lebens, haha. 40 Stunden Arbeit und 60 Stunden Beats pro Woche, kaputte Liebesbeziehungen und der Berliner Nacht verfallen – das hat uns geprägt wie nichts anderes. War schön, war exzessiv und wie schon gesagt: intensiv. Die Zeit damals hat die Kreativität richtig geformt und unseren Sound bis heute geprägt. Man hat vieles mitgenommen, aber auch vieles zum Glück hinter sich gelassen.
2024 war ein ereignisreiches Jahr für euch – mit neuen Releases wie „Wegen Dir“ und „Immer Wenn Du Fehlst“ sowie eurer Sommer-Festival-Saison. Was war für euch der größte Höhepunkt des Jahres?
Boah, schwierig. 2024 war einfach schnell: Sich aus den ganzen Exzessen von stundenlang im Studio sitzen, extremen Feiern, den vielen Reisen und über 70 Shows, da eine Sache herauszupicken, ist unmöglich. Aber wenn, dann auf jeden Fall unsere erste eigene Tour, die wir vor Kurzem gespielt haben. Das erste Mal komplett live auf der Bühne, neues Konzept, eigene Lightshow, mit unserer neunköpfigen Crew in 17 Tagen 13 ausverkaufte Shows gespielt, 8.000 km Roadtrip durch Deutschland und so ziemlich alle Emotionen durchlebt, die es gibt. Deswegen: Höhepunkt des Jahres war auf jeden Fall die Tour.
Ende 2024 habt ihr noch den Track „Deine Liebe ist für mich“ veröffentlicht. Der perfekte Jahresabschluss?
Besser geht’s nicht. Der Track entstand letztes Jahr in einer spontanen Session mit ATZENPUNK, die uns auch bei den meisten Shows unserer Tour begleitet haben. Wir haben uns damals richtig reingesteigert, weil wir sofort gemerkt haben, dass die Idee etwas Besonderes ist. Wir hörten den Track alle zusammen im Tourbus auf dem Weg zur nächsten Show. Weil einfach alles so verdammt schön war und wir allen etwas zurückgeben wollten, beschlossen wir, den Track rauszuhauen. Nach ein paar Diskussionen mit dem Management haben wir ihn noch am selben Tag hochgeladen. Yes, war ein guter Jahresabschluss, hat uns gefreut, den Track zu pushen.
Was steht für 2025 an? Es gibt eine Kollaboration mit Sven Marquardt? Was genau habt ihr geplant?
Ja, die Kollaboration war ein Fotoshooting im letzten Herbst. Es war nicht nur eine coole Erfahrung, sondern auch inspirierend, weil Sven unseren Style perfekt eingefangen hat. Shoutout an Saskia und Hardy <3. Aus dem Shoot kam auch das Cover fürs Januar-MixMag. Sven hat einen heftigen Job gemacht. Krasse Persönlichkeit und krasse Skills. Er hat den Vibe von unserem Sound perfekt eingefangen, indem er mit den Kontrasten von Licht und Schatten gearbeitet hat, um die Gefühle, die Kälte und die Authentizität unserer Musik visuell umzusetzen. Ob da nochmal etwas kommt, können wir jetzt noch nicht sagen, aber ein neues Projekt mit dem Team immer gerne. Ansonsten steht für 2025 ein gemeinsames Album mit CAIVA auf dem Plan, ein Projekt, das uns sehr am Herzen liegt. Aber dazu verraten wir erst einmal nicht zu viel. Außerdem wollen wir bei ausgewählten Festival- und Clubshows dieses Jahr mehr live performen.
Aus dem FAZEmag 156/02.2025
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