Filme im Dezember 2024

Weihnachten steht vor der Tür. Wir haben einige schöne cineastische Geschenke für euch ausgesucht. Los geht es mit dem schönen Hai-Thriller „Escape From The Deep“ (EuroVideo), in dem der britische Expat-Taucher Levi nach dem verschollenen Kriegsschiff „USS Charlotte“ sucht. Unterstützt wird er von seinem Schützling Noah, der nach einem heftigen Tropensturm das freigelegte Wrack bei einem Tauchgang entdeckt. Zur gleichen Zeit schlagen Noahs alte College-Freunde bei Levis Strandbar auf und überreden ihn zu einem gemeinsamen Tauchausflug zum versunkenen Schiff. Beim Erkunden des dunklen Labyrinths der „USS Charlotte“ müssen sie jedoch feststellen, dass sie nicht allein sind. Als ein weißer Hai erscheint, beginnt für die Gruppe ein unerbittlicher Überlebenskampf in 30 Metern Tiefe.

 


Und wo wir schon bei Überlebenskampf sind, landen wir sehr schnell beim legendären „Hellraiser – Judgment“ (Turbine), den es jetzt als Ultra-HD-Steelbook gibt. Pinhead und die Zenobiten müssen neue höllische Wege gehen, um ihre Opfer zu finden. So lockt der Auditor miese Gestalten vom Rande der Gesellschaft und unterzieht sie einem perversen Reinigungsritual, das gewöhnlich unter der Klinge des Chirurgen endet. Regisseur Tunnicliffe schafft es, eine marode Serie erfolgreich neu zu starten. Er schreckt nicht im Geringsten vor der Gewalt oder der perversen Natur der Zenobiten zurück und erschafft eine Welt, die ebenso widerwärtig wie dämonisch ist.

 


Genauso widerwärtig wie das Verhalten der Pioniere in „Horizon“ (Tobis) in New Mexico, 1861. Weiße Pioniere besetzen auf ihrem Zug nach Westen die Gebiete der Apachen, die sich brutal gegen die Landnahme wehren. Aber auch unter den Siedlern herrscht blutiges Chaos. Das monumentale Western-Epos von Oscar-Preisträger Kevin Costner ist eine packende und hochemotionale Reise in die Zeit des Wilden Westens – gesehen durch die Augen von Familien, Freunden und Feinden, stolzen indigenen Einwohnerinnen und Einwohnern und Neuankömmlingen, die auf ein besseres Leben hoffen.

 


Ein besseres Leben wollte Oscar-Gewinner Francis Ford Coppola, Schöpfer zeitloser filmischer Großwerke wie der „Die Pate“-Trilogie oder „Apocalypse Now“ nie abbilden. Auch nicht in „Megalopolis“ (Constantin) – einem Science-Fiction-Film, wie es noch keinen gab. Einst war New Rome der Nabel der Welt, das Zentrum der Macht, unangreifbar, unverletzlich. Doch Korruption und Gier haben die Metropole ausgehöhlt, der Zahn der Zeit nagt an den kolossalen Bauten, die sich gen Himmel recken. Einer hat nicht aufgehört, große Träume für New Rome zu hegen: Cäsar Catilina (Adam Driver), Nobelpreisträger und genialer Erfinder des Zauberstoffs Megalo, hat eine Vision, wie es wieder bergauf gehen, eine bessere Zukunft für alle Menschen entstehen kann. Damit macht er sich Bürgermeister Franklyn Cicero zum Gegenspieler, der um Machterhalt und Fortbestand der alten Eliten kämpft, auch wenn er damit das Schicksal seiner Stadt besiegeln würde.

 


Der Plan, die aktuellen Filme alphabetisch zu ordnen, birgt das Problem, dass einige Überleitungen eher holprig sind. Sorry dafür. „The Dead Don’t Hurt“ (Alamode) hätte super hinter „Horizon“ gepasst, aber nun kommt er halt jetzt. Amerika, 1860: Kurz vor Beginn des Bürgerkriegs verlieben sich eine emanzipierte Frankokanadierin und ein dänischer Einwanderer (Viggo Mortensen) ineinander. In einer kleinen Stadt in Nevada wollen sie sich ein gemeinsames Leben aufbauen. Doch als der Krieg ausbricht, beschließt er, sich freiwillig zu melden. Sie ist fortan in dem korrupten Ort auf sich allein gestellt. Mit seiner zweiten Regiearbeit ist Hollywoodstar Viggo Mortensen nach eigenem Drehbuch ein visuell beeindruckender und herausragender Film gelungen.

 


Nach so viel Drama und Blut wird es nun Zeit für ein wenig absurde Komik wie in „The Last Stop In Yuma County“ (Pandastorm). Bis der Tanklaster frischen Treibstoff bringt, sind diverse Gestalten in einem abgelegenen Diner in der Wüste Arizonas gestrandet. Die Tanks sind leer, die Nerven strapaziert. Als zwei flüchtige Bankräuber eintreffen, den Kofferraum voller Geld, wird die Stimmung explosiv: Was riskiert man, um sich mit der Beute und seinem Leben aus dem Staub zu machen? Ein schwarzhumoriger Thriller, der in Setting, Shootouts und kuriosen Situationen an Quentin Tarantino und die Coen-Brüder erinnert.

 


Tarantino hat sich als Fan von „The Texas Chainsaw Massacre 2“ (Turbine) beschrieben. Diesen Klassiker von Tobe Hooper gibt es jetzt als 4K-Ultra-HD-Steelbook. Leatherface verbreitet weiter Angst und Schrecken. Seit einem Jahrzehnt will Texas-Ranger Lefty Enright (Dennis Hopper) den grausamen Mord an seiner Familie durch die legendären Sawyers rächen. Mit Hilfe einer jungen Radio-Moderatorin findet er bald die labyrinthartige Metzgerei der Sawyers. Das große Schlachtfest beginnt. Was uns zu Heiligabend bringt. Da gibt es ja traditionsgemäß oft etwas Blutiges zu essen. Habt frohe Weihnachten! Wir lesen uns im neuen Jahr.

Euer Gunnar Hannsen Jr.

PS: Wie immer verlosen wir alle vorgestellten Filme als DVD, Blu-Ray oder Steelbook. Schickt eine E-Mail an win@fazemag.de, nennt euren Lieblingsfilm und vertraut auf Fortuna. Der Rechtsweg ist in den Süden geflogen.

Aus dem FAZEmag 154/12.2024