
Der Sommer hat sich in den vergangenen Wochen auch in unseren Gefilden von seiner besten Seite gezeigt: 35 Grad und Gewitter. Da freut man sich umso mehr über gute Filme, die man in den heimischen vier Wänden schauen kann, während draußen die Welt untergeht. Was mich sofort zum Action-Reißer „Boy Kills World“ (Constantin) bringt. Boy ist taub und wurde als Waise von einem Schamanen im Dschungel aufgezogen und in allen erdenklichen Kampftechniken zu einer menschlichen Todesmaschine trainiert. Seine Familie wurde von einer größenwahnsinnigen Matriarchin ausgelöscht. Revenge is a dish best served cold.
Überleben ist der Überbegriff des spannenden „Breathe“ (Panorama) mit Mila Jovovich. Seitdem die Erde aufgrund von Sauerstoffmangel unbewohnbar ist, leben Maya und ihre Tochter in einem abgeriegelten Bunker. Während sie dort von einem hochkomplexen Generator mit Sauerstoff versorgt werden, sind kurze Ausflüge in die Außenwelt nur mit speziellen Sauerstoffmasken möglich. Eines Tages taucht aus dem Nichts ein mysteriöses Paar auf, das Zoras Vater zu kennen scheint. Da die beiden verzweifelt nach Hilfe suchen, beschließt Maya, sie in den Bunker zu lassen. Doch es stellt sich heraus, dass die Besucher nicht die sind, für die sie sich ausgeben.
Spannend ist auch „Chief Of Station“ (Capelight) mit Action-Mime Aaron Eckhart. Hier spielt er einen CIA-Stationschef, der an seinem Hochzeitstag miterleben muss, wie seine Frau bei einer Explosion in Budapest stirbt. Gebrochen kehrt er nach Washington zurück und wird in den Ruhestand versetzt. Wenig später erhält er kryptische Hinweise, dass der Tod kein Unfall war. Als sein Nachfolger nur zögerlich recherchiert, beschließt er, die Ermittlungen selbst in die Hand zu nehmen. Auch hier: Revenge is a dish best served cold.
Kalt war es auch im Frühling 1945 in Berlin. Das grandiose Drama „Der Untergang 4K“ (Constantin) über den Untergang des Nazi-Regimes und die letzten Tage in Hitlers Führerbunker in Berlin gibt es nun auch in 4K. Wer den Film noch nicht kennt, sollte ihn sich ansehen.
Ebenfalls teuflisch geht es zu in „Late Night With The Devil“ (Capelight). Halloween, 1977. Ein Millionenpublikum verfolgt das Live-Event, das eine ganze Nation erschüttern wird. Zu Gast: Ein Medium, ein Magier, eine Expertin für Paranormales und ein junges Mädchen, das von einem Dämon besessen ist. Aufgrund des unfassbaren Grauens der Ereignisse wurde der Mitschnitt dieses schicksalhaften Abends fast 40 Jahre lang unter Verschluss gehalten – bis jetzt. Wer jetzt an „Blair Witch Project“ und Konsorten denkt, liegt nicht ganz falsch.
Und wo wir gerade bei gepflegtem Grusel sind, kommen wir zu „The Strangers – Chapter 1“ (Leonine). Nachdem ihr Auto in einer unheimlichen Kleinstadt eine Panne hat, ist ein junges Paar gezwungen, die Nacht in einer abgelegenen Hütte zu verbringen. Panik bricht aus, als sie von drei maskierten Fremden terrorisiert werden, die ohne Gnade und scheinbar ohne Motiv zuschlagen. Ein Motiv brauchen Zombies relativ selten.
In „We Are Zombies“ (Capelight) sind Zombies in die Gesellschaft eingegliedert. Die „Lebensbeeinträchtigten“, wie die Untoten nun politisch korrekt genannt werden, sind ein friedliebender, aber verachteter Teil der Gesellschaft, denn sie verrichten preisgünstig niedere Arbeiten, verunstalten das Stadtbild und führen zu einer Überpopulation. Um sich der unliebsamen Untoten zu entledigen, bietet der Megakonzern Coleman einen sogenannten Ruhestandsservice an, der es Familien ermöglicht, ihre modrigen Angehörigen kostenpflichtig abholen zu lassen und der Wissenschaft zu spenden. Karl, Freddy und Maggie wissen diesen Dienst für sich zu nutzen: Sie kommen den Abholungen zuvor, kassieren das Entgelt und verticken die Gespendeten an zwielichtige Abnehmer – bis ihre Masche auffliegt. Sehr unterhaltsam, genauso wie das gesamte FAZEmag.
Wir lesen uns im kommenden Monat wieder. Bis dahin – bleibt sauber.
Euer Umberto Lenzi Jr.
Verlosung: Jeden der vorgestellten Filme verlosen wir – sei es als Blu-Ray, DVD oder 4K. Schickt einfach eine E-Mail an win@fazemag.de, nennt euren Lieblingsfilm und vertraut auf Fortuna.
Aus dem FAZEmag 151/09.2024