Fritz Kalkbrenner – Drown – The Album (Different Springs)

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Was erwartet der geneigte House-Connaisseur, wenn der Name Fritz Kalkbrenner fällt? Äußerst organische Klangtexturen und Live-Ansätze, aber vor allem charismatische Vocals, die auf gekonntem Songwriting fußen. Nun, auf seinem neuesten Werk, „Drown“, finden wir ausschließlich instrumentale House-Jams, die eine gewisse Zeitlosigkeit prägt: Schon der Opener „Enter“ wird von einer Melancholie getragen, die aber von einer sehr kräftigen Produktion unterfüttert wird. Das fällt im Gegensatz zu den vorherigen Projekten auf: Dieses Album ist mit stark drückenden Grooves bestückt. Bestes Beispiel ist dafür „Run“: Eine deepe Bassdrum pumpt unter groovenden Xylophon-Patterns und eine E-Bass-Line sorgt für die nötige Funkyness. „Drown“ ist sicherlich kein brachialer Peak-Time-Techno, eher eine sich stetig entwickelnde Interpretation moderner, organischer Clubmusik, die nicht auf reinen Hedonismus abzielt sondern das ganze Gefühlsspektrum abbildet. Das merkt man subtil an den nostalgisch anmutenden Flächen, smoothen Piano-Chords und sanften Synthesizer-Leads. Eine Empfehlung für Sonnenaufgänge im Frühling, knisternde Kamin-Abende und nächtliche Club-Erfahrungen. 10/10 Basti Gies