
190 Jahre lang existierte das Warenhaus Jelmoli in Zürich. Nun hat das großflächige Geschäft allerdings geschlossen. Zum Abschluss wurde das Gebäude am vergangenen Wochenende nochmals geöffnet – für einen dreitägigen Rave, der von einem bekannten Club aus der Schweizer Stadt veranstaltet wurde. Dabei kam es zu solch einem großen Andrang, dass trotz verkaufter Tickets nicht alle Gäste in die Location reinkamen und sich die Masse auf der Straße anstaute – auch innerhalb der Location kam es zu einer augenscheinlichen Überfüllung.
Das Kaufleuten in Zürich ist ein bekannter Club für elektronische Musik, in dem regelmäßig große Headliner spielen. Die Betreiber des Kaufleuten sowie des Samigo, einer weiteren Zürcher Location, nutzten die Gelegenheit der Schließung vom Warenhaus Jelmoli, um dort an drei Tagen einen großangelegten Rave zu veranstalten – mit dem passenden Namen „Warehouse“. Im Line-up standen Acts wie Ardour, Animal Trainer, Honeyluv, Moojo oder auch Carol Fernandez.
Das Artwork zur vergangenen Veranstaltung:
Mit dem umfangreichen Line-up und einer einzigartigen Location sowie der Deklarierung als größtes Event für elektronische Musik in Zürich schafften die Veranstalter, dass alle drei Tage des Events im Vorfeld ausverkauft waren – und verkauften offensichtlich zu viele Tickets. Die Bestätigung dessen: Nicht alle Menschen kamen in die ohnehin schon überfüllte Location hinein, es kam zu einer Menschenansammlung vor dem ehemaligen Warenhaus sowie zu langen Wartezeiten.
Ein TikTok-Video zeigt die chaotischen Zustände vor der Location. Die Betitelung: „grösste scam ever“. In den Kommentarspalten ließen viele User ihrem Frust freien Lauf. Ein User beschwerte sich, dass viele Leute trotz Tickets keine Chance auf Einlass gehabt hätten. Es sei voll vor der Location gewesen und viele Leute hätten sich vorgedrängelt. Sie hätten eineinhalb Stunden angestanden. Ein anderer User empfand es als „heftig“ trotz Ticketverkauf keinen Einlass garantieren zu können. Ein Redakteur des Boulevard-Portal 20 Minuten, der vor Ort war, zu der brenzligen Situation: „Ich war etwa um 22.15 Uhr dort – es war ein grosses Chaos, weil es nur einen Eingang gab plus noch den VIP-Eingang. Aber nichts war abgesperrt, alle stürmten gleichzeitig auf den Eingang, sodass es ein riesiges Gedränge gab.“
Ein Video, das die chaotischen Zustände im Eingangsbereich zeigt. In den Kommentaren ließen viele ihrem Frust freien Lauf:
@jilaura__ Fire festival vibes 😅 Versuechets lieber gar nöd #warehouse #jelmoli #sale #20minuten #szeneischzüri ♬ Iba3ash – AK 33 & SIL3A
Andere Raver haben es trotz chaotischer Zustände im Eingangsbereich nach drinnen geschafft – wo das Chaos anscheinend weiterging. Ein User berichtet von Platzangst, ein anderer von einer katastrophalen Organisation. Der Redakteur von 20 Minuten: „Man musste ewig anstehen für Drinks. Zwischen 23 und ein Uhr war der Mainfloor so voll, dass man nicht tanzen konnte.“ Außerdem sei es drinnen stickig und heiß wie in einer Sauna gewesen. Viele Leute hätten die Location aufgrund der Zustände verlassen.
Honeyluv beim Warehouse Rave im Jelmoli:
Doch wie konnte die Zustände passieren? Die Veranstalter behaupten, sie hätten sich an die Sicherheitsauflagen gehalten und die Veranstaltung sei sicher verlaufen. Außerdem haben Warenhäuser mit mindestens 300 m² genug Fläche. An dieser Stelle offenbarte sich eine weitere Enttäuschung für die Besucher. Der Rave fand nämlich wider Erwarten vieler Gäste nicht im gesamten Jelmoli statt, sondern nur in einem ehemaligen Geschäftsbereich, in dem sich vorher ein Modegeschäft befunden hat – ein möglicher Ansatz.
Das Kaufleuten lieferte bis dato kein Statement zu den Zuständen ab. In den Insta-Kommentaren des populären Clubs fiel das Feedback demgegenüber positiv aus.
Quellen: 20 Minuten, Watson, Facebook, Instagram
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