Erschreckende Zahlen, die die Organisatoren des Fusion Festivals in ihrem aktuellen Newsletter vermelden. So schreiben sie, man rechne nach der Durchführung der Fusion, die vom 29. Juni bis zum 3. Juli diesen Jahres wie immer auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Lärz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) stattfand, mit einer Fehlsumme von 1,5 bis 2,0 Millionen Euro.
Das beliebte Festival wird seit 1999 vom Verein „Kulturkosmos Müritz e.V.“ auf die Beine gestellt. Es müsse schnell gehandelt werden, so heißt es im Newsletter, „damit nicht das gesamte Projekt Kulturkosmos in eine existenzielle Krise rutscht“. Als Gründe für das Defizit werden „enorme Preissteigerungen“ für Materialien, Dienstleistungen, Technik und Infrastruktur genannt.
Die Veranstalter geben zu, den Mehraufwand und die damit verbundenen Kosten für den Aufbau des Festivals und der Infrastruktur nach zwei festivalfreien Jahren unterschätzt zu haben. Um die Fehlsumme auszugleichen, plane man nun unter anderem den Verkauf von einer Immobilie und mehreren Baugrundstücken, die dem Verein gehören. Außerdem werde um Spenden gebeten.
Laut Fusion durften in diesem Jahr nach Vorgaben der Behörden 80.000 Gäste einschließlich Mitwirkende auf dem Festivalgelände sein. Bei 15.000 Mitarbeitern seien somit maximal 65.000 zahlende Besucher möglich gewesen, so die Organisatoren. 64.000 Tickets seien verkauft worden. In früheren Jahren seien 70.000 Besucher möglich gewesen. Diese Einnahmen fehlten. Die Tickets für die Fusion 2022 wurden für 220 Euro verkauft.
Nach Angaben in einem früheren Newsletter hatte der Verein auch während der beiden festivalfreien Jahre 2020 und 2021 Ausgaben in Millionenhöhe zu bestreiten. Die Lohnkosten für die festangestellten Vereins-Mitarbeiter beliefen sich demnach auf 750.000 Euro. Der Bau einer aufwendigen neuen Bühne verschlang 500.000 Euro. Weitere Gelder flossen in „Infrastruktur und Planungs- und Baukosten für diverse neue Projekte“ sowie die Anschaffung eines eigenen Corona-Testlabors.