
Das in Brooklyn ansässige Duo Gilligan Moss, bestehend aus den Jugendfreunden Ben Cronin und Evan Dorfman, meldet sich mit seinem neuen Album „Speaking Across Time“ zurück, das am 23. August auf ODESZAs Foreign Family Collective erscheinen wird. Nach ihrem viel gelobten, selbstbetitelten Debütalbum aus dem Jahr 2021 und einer Reihe von erfolgreichen Singles in den Folgejahren haben sie sich einen beeindruckenden Ruf erarbeitet, unterstützt von Größen wie BBC R1, 6Music, KCRW und KEXP. Das neue Album vereint zwölf Tracks, die persönliche Momente durch das Prisma der Zeitlosigkeit beleuchten. Dabei verschmelzen Genres wie 90er-Rave, Old Country, 70er-Soul und Piano-House mit moderner Dance-Produktion. Als besonderes Highlight erscheint die kaleidoskopische Lead-Single „Still Wonder“ mit der kanadischen Sängerin und Songwriterin Charlie Houston. In enger Zusammenarbeit mit der visuellen Künstlerin Orly Anan wurde zudem eine einzigartige künstlerische Vision für das Album-Design entwickelt, die die Themen Dualität und Zusammengehörigkeit aufgreift.
Im Interview berichten Ben und Evan über die Inspiration zum neuen Langspieler, die u.a. stark von Trips in den Staaten beeinflusst wurde: „Das Album wurde größtenteils von unseren letzten Jahren inspiriert – sowohl in Bezug auf das Setting als auch auf das psychologische Material. Wir haben viel Zeit damit verbracht, die Freude am Musizieren bei einigen Reisen in den Norden des Staates New York wiederzuentdecken, und haben versucht, Natur und Tanzenergie miteinander zu verbinden. Wir sind auch weiter in den Brunnen der kreativen Quellen eingetaucht; wir haben viel altes, auf Samples basierendes Material untersucht und versucht, weiter zu erforschen, wie Musik aus älteren Zeiten auch heute noch mit uns kommunizieren kann“, erzählt Ben.
Die LP bedient sich dabei einer breiten Palette von Genres, darunter 90er-Rave, Old Country und 70er-Soul. Diese verschmilzt das Duo zu einem kohärenten Sound: „Ein guter erster Schritt ist es, auf die Emotionen des Originalmaterials und die Klangfarbe der Aufnahmen zu achten. Ich denke, wir streben auch bei der Klanggestaltung nach ,Zeitlosigkeit‘. Sich zu sehr auf aktuelle Klangtrends zu konzentrieren oder sich zu sehr an alten zu orientieren, kann einschränkend sein. Wir lieben es, wie unerwartete Klangfarben und Collagen dafür sorgen können, dass sich Dinge gleichzeitig neu und alt anfühlen“, sagt Evan. Gerade in Bezug auf die angesprochene Zeitlosigkeit sollen alle Titel, die mit persönlichen Momenten verknüpft sind, durch eine Linse eben jener eingefangen werden: „Upstate Miracle wurde von einem Wunder im Hinterland inspiriert. Ben legte auf einer Party auf, die von Moonburger-Besitzer Jeremy Robinson Leon veranstaltet wurde. Das DJ-Set war ziemlich lang und dauerte die ganze Nacht auf der Veranda eines Hauses, und der Energieaustausch zwischen dem Soundsystem, den Bäumen und der Tanzfläche war wirklich inspirierend. Es fühlte sich an, als würde man schweben, und so bestand der Ansatz für den Track darin, ein instrumentales Klangbett zu schaffen, das sich ähnlich anfühlte“, berichtet Evan.

Während der Albumproduktion bemerkten die beiden, wie sich im Laufe der Zeit sowohl die Kreation als auch die Zusammenarbeit veränderten: „Der kreative Fokus hat sich im Laufe unserer Zusammenarbeit verschoben. Manchmal hat Evan ihn, manchmal habe ich ihn und manchmal teilen wir ihn. Es war schön, gemeinsam einen Sound zu entdecken; etwas, das wir lieben und mit dem wir gemeinsam wachsen und das wir teilen können – und in der Lage zu sein, diesen Sound unabhängig und gemeinsam zu verfolgen. Ich denke, wir haben uns inzwischen an das Auf und Ab gewöhnt“, sagt Ben.
Ihr ganz eigener Sound hat sie in den letzten Jahren auf namhafte Festivals wie Coachella und Electric Forest gebracht, auch als Support für Acts wie Glass Animals und ODESZA. Diese Erfahrungen beeinflussen natürlich ebenfalls den kreativen Output, sagt Ben: „Es ist sehr inspirierend, bei Konzerten mit Menschen in Kontakt zu kommen. Ich denke, es erinnert uns immer an einen der Hauptgründe, warum wir überhaupt Musik machen – Menschen zu bewegen. Live-Auftritte können uns dabei helfen, uns an diese Idee zu binden. Mit so vielen großartigen Bands zu spielen, hat uns auch dabei geholfen, uns selbst zu verwirklichen. Wir hatten noch nie die Gelegenheit, als Headliner auf Tour zu gehen, also wird es tatsächlich unsere erste Solo-Tour sein, die bald beginnt. Wir spielen in New York, Toronto, Denver, San Francisco, Los Angeles und Seattle. Wir sind unglaublich aufgeregt und nervös.“
Hier könnt ihr in die Tracks des aktuellen Albums „Speaking Across Time“ reinhören und dieses erwerben:

Tracklist:
1. Radio GilMo
2. Still Wonder (feat. Charlie Houston)
3. You’ve Made It
4. Speaking Across Time
5. Upstate Miracle
6. Mystic Pebble
7. Love Song
8. The Destroyer
9. Only One
10. Waste of Time
11. Turn Back Time
12. You Are the Greatest
Das Album „Speaking Across Time“ von Gilligan Moss ist am 23. August 2024 via Foreign Family Collective digital und als Vinyl erschienen.
Aus dem FAZEmag 151/09.2024
Text: Triple P
Credit: asdf
Web: www.instagram.com/gilliganmoss