Hercules and Love Affair – Neu gewonnene Soundästhetik

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Die Meldung über neue Tourdates sorgte bei Anhängern von Andrew Butler und seiner Band vor Wochen schon für Begeisterung. Nun ist bekannt, dass die Formation um den New Yorker Mastermind, die durch Tracks wie „Blind“ und „My House“ Bekanntheit erlangte, auch einen neuen Longplayer im Gepäck haben wird.

Wurde dessen Vorgänger noch auf Moshi Moshi Rec. releast, erreicht „The Feast Of The Broken Heart“ über PIAS das Licht der Welt. Im Gespräch mit Andy Butler erklärt dieser den unverkennbaren Soundwechsel bei Hercules and Love Affair so: „Im Vergleich zum Vorgängeralbum hat sich ästhetisch definitiv etwas getan. Die Instrumentalisierung ist anders, die Sounds haben sich verändert. Und auch wenn die Songs noch immer meine Handschrift tragen und das für meine Gefühl auch hörbar ist, lasse ich immer gerne etwas von den Leuten mit einfließen, mit denen ich kollaboriere.“ Und von ihnen gab es dieses Mal einige – von John Grant über Gustaph und Krystle Warren bis Rouge Mary. „Grant ist ein großartiger Singer/Songwriter. Er hat eine sehr einfühlsame und für mich beste Baritonstimme überhaupt, gepaart mit einer interessanten Portion Witz, an die Sache heranzugehen. Dass er Klavier spielen kann, kam noch oben drauf. All das ist auf dem Album gelandet. Der Belgier Gustaph ist für mich einer der technisch versiertesten Acts, mit denen ich jemals gearbeitet habe. Ein akribischer Perfektionist, der dabei sehr ‚down to earth‘ ist und eine tolle Persönlichkeit hat. Bei Krystle Warren begeistert mich ihre Detailverliebtheit. Es ist atemberaubend, sie im Studio singen zu hören. Ich bin sehr stolz, mit ihr gearbeitet zu haben.“

Produziert hat Butler das Album auf für ihn „herkömmlich elektronische Art und Weise“. Vintage-Equipment, wie bereits bei den beiden Vorgänger-LPs, das schon früher für die klassische Form von Housemusik und Techno genutzt wurde. „Es gab eine Menge Drum-Machines, Synthesizer und Sampler aus den 80er- und 90er-Jahren. Das Co-Produzenten-Team Ha-Ze Factory ist unglaublich in dem was es tut. Dadurch wurden die Aufnahmen so präzise wie noch nie zuvor. Deren Erfahrungen in elektronischer Musik konnten das gesamte Werk nochmal auf ein neues Level heben.“

Und so werden Hercules and Love Affair das Resultat „The Feast Of The Broken Heart“ im Mai auch in deutschen Gefilden live präsentieren. Das Ganze startet am 12.05. in den Stuttgarter Wagen- hallen, ehe es anschließend im Tagestakt in Städte wie Köln, Berlin, Leipzig, München und Offenbach geht. Besondere Erinnerungen hegt Butler an Orte wie die Panorama Bar in Berlin und das Hotel Shanghai in Essen: „Beide Locations sind mit ihrem erlesenen Publikum sehr magisch und für mich immer wieder speziell. Auch das MELT! Festival gehört zu meinen persönlichen Favoriten. Mal sehen, ob nach der Tour noch ein neuer Lieblingsspot hinzukommt.“


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Dieser Artikel erschien in unserer Ausgabe #027 – Mai 2014