Gleich mehrere Vorfälle mit Polizeieinsatz haben die Nacht der diesjährigen MAYDAY in Dortmund überschattet.
Am frühen Donnerstagmorgen durchbrach ein Fahrzeug am Autobahnkreuz Dortmund-Süd eine Polizeikontrolle, nachdem die Beamten das Auto gegen 8.30 Uhr anhalten wollten. Der Fahrer bremste zunächst, beschleunigte dann jedoch plötzlich und zwang zwei Polizisten, sich mit einem Sprung zur Seite zu retten.
Die Polizei leitete sofort eine Verfolgungsjagd ein, bei der nicht nur mehrere Streifenwagen, sondern auch ein Hubschrauber zum Einsatz kamen. Die Flucht führte auf die A1 und endete abrupt bei Unna.
Auf einer Baustelle wurde offenbar die Ölwanne des Autos aufgerissen, sodass es nicht mehr fahrbereit war. Zwei Insassen wurden direkt am Fahrzeug gestellt, zwei weitere konnten zunächst entkommen.
Dank der Luftunterstützung wurden auch Fahrer und Beifahrer gefasst. Letzterer wurde dabei von einem Polizeihund gebissen und musste leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei stellte im Wagen geringe Mengen Betäubungsmittel sicher.
Der 33-jährige Fahrer aus Kamen stand laut ersten Erkenntnissen unter Drogeneinfluss und muss sich nun unter anderem wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr verantworten. Die Polizei Dortmund hatte bereits im Vorfeld verstärkte Kontrollen rund um das Techno-Event in der Westfalenhalle angekündigt.
In mehreren Fällen wurden laut Bundespolizei bereits bei der Anreise Drogen gefunden, entsprechende Verfahren eingeleitet. Weitere Zwischenfälle sorgten ebenfalls für Aufsehen. Diebe nutzten das Festivalgeschehen, um mehrere Besucher zu überfallen.
Dabei kam es zum Einsatz von Reizgas, wodurch auch drei Polizisten verletzt wurden. Zwei Tatverdächtige wurden festgenommen, anderen gelang die Flucht. Einige Opfer mussten vor Ort medizinisch versorgt werden.
Besonders erschütternd war auch ein Vorfall nach der Veranstaltung: Ein 34-jähriger Raver, mutmaßlich unter dem Einfluss von Crystal Meth, griff zwei Polizeibeamte an. Er schlug unvermittelt durch ein offenes Autofenster auf einen Beamten ein.
Erst durch massiven körperlichen Einsatz konnte der Angreifer überwältigt werden. Beide Polizisten mussten im Anschluss ärztlich behandelt werden und sind vorerst dienstunfähig.
„Die Angriffe auf unsere Kollegen und die dreiste Flucht zeigen einmal mehr, wie gefährlich solche Einsätze trotz aller Vorbereitung verlaufen können“, kommentierte ein Sprecher der Polizei Dortmund die Geschehnisse.
Trotz der Zwischenfälle bleibt unklar, ob es strukturelle Änderungen an Sicherheitskonzepten für zukünftige Events geben wird. Ein Statement der Veranstalter gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.
Quelle: Ruhr24
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