
Im Mai 2025 ging das kanadische Dubstep-Duo Zeds Dead mit einem brisanten Vorwurf an die Öffentlichkeit: Die italienische Luxusmodemarke Versace habe ohne Genehmigung ein zentrales Design ihres Tour-Merchandises aus dem Jahr 2018 kopiert.
Auf den Plattformen Instagram und X veröffentlichten sie einen Bildvergleich, der die Ähnlichkeit zwischen ihren damaligen Artikeln und aktuellen Versace-Stücken zeigt – inklusive Typografie, Farbgebung und zentralem Motiv.
Das Design von Zeds Dead, das 2018 prominent auf Tour-Shirts und weiteren Artikeln verwendet wurde, zeigt ein stilisiertes „Z“ mit Blitz sowie eine zusammengerollte Schlange im Mittelpunkt. Im Vergleich dazu präsentiert ein aktuelles T-Shirt von Versace eine nahezu identische Gestaltung – lediglich die Schlange wurde durch einen brüllenden Tiger ersetzt.
Die optischen Parallelen sind aus Sicht des Duos so deutlich, dass sie den Beitrag mit der Aussage „Versace hat unsere Merch-Designs geklaut“ betitelten. Die Reaktionen auf den Post ließen nicht lange auf sich warten.
Zahlreiche Fans unterstützten Zeds Dead und forderten über soziale Medien eine Erklärung und eine mögliche Entschädigung von Versace. Während Zeds Dead betonen, das Design sei ein wiedererkennbares Element ihrer Marke, das seit Jahren auf visuellen Medien und Produkten Verwendung finde, hüllt sich Versace bislang in Schweigen und hat sich nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäußert.
Bemerkenswert ist, dass Versace in der Vergangenheit vor allem als Kläger in Fällen rund um Urheber- und Markenrechte bekannt wurde. Besonders viel Aufmerksamkeit erhielt der Rechtsstreit gegen das US-Unternehmen Fashion Nova, das laut Versace unter anderem das legendäre „Jungle Print“-Kleid kopierte, das Jennifer Lopez 2000 bei den Grammys trug.
Dieser Fall endete mit einem außergerichtlichen Vergleich, kurz bevor der Prozess beginnen sollte. Neben Fashion Nova ging Versace auch wiederholt juristisch gegen Fälschungen, Nachahmerfirmen und unautorisierte Nutzung von Logos oder dem Markennamen vor.
Die Marke pflegt den Ruf, ihr geistiges Eigentum mit aller Konsequenz zu schützen. Dass sie nun selbst mit so konkreten Plagiatsvorwürfen konfrontiert wird, ist ein ungewöhnlicher Schritt – besonders in dieser öffentlichkeitswirksamen Form.
Ob die Anschuldigungen von Zeds Dead zu rechtlichen Konsequenzen führen, bleibt abzuwarten. Die Debatte wirft jedoch ein Schlaglicht auf die oftmals unscharfen Grenzen zwischen kreativer Inspiration und geistigem Diebstahl.
Gerade im Spannungsfeld von Musik und Mode, wo visuelle Identitäten zunehmend ineinandergreifen, wird der Schutz geistigen Eigentums immer relevanter – für große Modehäuser ebenso wie für Künstlerkollektive aus der elektronischen Musikszene.
Quelle: edm.com
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