Illegaler S-Bahn-Rave in München – Aufruf für mehr Subkultur

Illegaler S-Bahn-Rave in München – Aufruf für mehr Subkultur / Foto: @heimw.eh/Instagram

Wie verschafft man sich kulturell in einer Metropole Aufmerksamkeit? Und das natürlich gewaltfrei. In München wurde jetzt vorgeführt, wie so etwas funktionieren kann. Am Abend des 21. Dezember wurde die S-Bahn-Linie S6 in Richtung Tutzing Schauplatz eines „S-Bahn-Raves“. Die Veranstalter nutzten einen Tisch in einer Sitzecke als Platz für das Mischpult und ließen die Disco-Lights aufleuchten. Für gut zehn Minuten präsentierten Models im Handy-Blitzlichtgewitter lokale Mode und tanzten zu Techno-Beats. Zu der Aktion bekannten sich die Münchner Kunstkollektive heimw.eh und Geistfrei. Einer der Veranstalter, der auch gleichzeitig DJ ist, erklärte gegenüber BILD: „Das war eine spontane Kunstaktion. Es ging nicht darum, etwas zu zerstören oder Fahrgäste zu stören, sondern ein Zeichen für mehr Subkultur zu setzen.“

Veranstalter Masi Kohestani behauptet, in München werde der Subkultur zu wenig Raum gegeben. Als Organisator diverser Elektro-Festivals in München gibt er kleineren Kollektiven immer wieder eine Bühne. „Die Künstler vom S-Bahnrave werden zum Beispiel am 5.1. in beim Electric on Festival in der Freiheitshalle auftreten.“ Kohestani kritisiert den Mangel an Subkultur: „Nur deswegen gibt es dann die illegalen Raves, etwa in einem Wald am Stadtrand. Manchmal laufen Mädchen dann alleine nach Hause. Zum Glück ist bisher nie viel passiert. Aber junge Menschen brauchen mehr sichere Orte, an denen sie sich ausleben können.

 

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