Jasmin Blust – Teamwork und Melodic Techno

Jasmin Blust – Teamwork und (Melodic-)Techno. Credits: Marie Voigt, Fabian Rocha Pedro


Es wird Zeit, mit Vorurteilen und Märchen aufzuräumen. Früher war nicht alles besser, es war nur vieles anders. Kein DJ wird gebucht ohne Talent und das Gespür für die Crowd. Keine Musikerin wird erfolgreich ohne Liebe zur Musik. Keine Künstler schafft es nach ganz oben ohne ein starkes Team. Wenn sich innerhalb kurzer Zeit viele Türen öffnen und eine Künstlerin, die vor 15 Monaten nicht mehr als ein Geheimtipp gewesen ist, sehr präsent ist, ergibt es Sinn, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Jasmin, schon sehen wir uns wieder, nachdem wir erst im Juni ein Interview mit dir geführt haben. Was ist in der Zwischenzeit bei dir passiert?

Eine ganze Menge! Ich habe im Sommer auf einigen großen Festivals gespielt, z.B. an drei Tagen auf drei verschiedenen Stages bei Parookaville. Im September folgten dann Shows bei „Am Blankenwasser“ zusammen mit Sven Väth, Mind Against, Jimi Jules und beim „Luft & Liebe Festival“, auf dem ich nach Claptone aufgelegt habe. Vor Kurzem hatte ich mein Debüt im Bootshaus. Und natürlich war ich auch wieder im Studio aktiv.

Niemand kommt als DJ oder Musiker auf die Welt. Wir gehen mal ein wenig zurück. Wo bist du aufgewachsen, wie warst du im Fach Musik in der Schule und wann hast du deine ersten musikalischen Schritte unternommen?

Ich bin in der Nähe von Offenburg aufgewachsen. Der Musikunterricht in der Schule war allerdings eine ganz andere Welt als das, was ich heute mache. Ich erinnere mich an die Blockflöte, aber das hat mich damals nicht besonders begeistert. Ich fand die Art und Weise des Musikunterrichts in der Schule für mich absolut nicht inspirierend. Nach meinen ersten Festivalbesuchen habe ich angefangen, eigene Spotify-Playlisten zu erstellen. Anschließend habe ich mir, warum auch immer, FL-Studio zugelegt und angefangen, eigene Tracks zu produzieren. Das war ganz spontan aus einer Laune heraus.

Was war dein ursprünglicher Berufswunsch bzw. Plan?

Nach meiner Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau habe ich als Vertriebsassistentin gearbeitet. Ich habe aber schnell gefühlt, dass eine Festanstellung nicht mein Ding ist. Deshalb habe ich den Schritt in die Selbstständigkeit als virtuelle Assistentin gewagt. Das mache ich seit ca. zwei Jahren derzeit auch parallel zu meiner DJ-Tätigkeit und zur Musikproduktion. Hauptsächlich geht es dabei um Copywriting, Kunden-Fulfillment, Backoffice und Social-Media-Marketing.

Wie bist du dann auf die Idee gekommen, DJ zu werden?

Die Idee kam mir tatsächlich während meiner Besuche auf Festivals wie dem Tomorrowland. Die Energie und der unvergleichliche Vibe haben mich sofort fasziniert. Irgendwann dachte ich mir: Warum nicht selbst ein Teil dieser Welt werden? Ganz spontan habe ich mir einen Controller gekauft und angefangen zu üben. Von meinen ersten Mix-Versuchen gibt es auf meinem Instagram-Kanal (@jasminblustmusic) sogar noch Videos. Wenn ich mir diese heute anschaue, muss ich selbst schmunzeln, wie schüchtern und unsicher ich damals gewirkt habe. Aber wie sagt man so schön: Aller Anfang ist schwer. Zum Glück sieht das bei mir inzwischen ganz anders aus.

Es gibt viele interessante musikalische Genres. Nachdem Hard-Techno einige Zeit der „hottest shit“ gewesen ist, kann man jetzt Afro-House als Sound der Stunde bezeichnen – zumindest international. Wie bist du zu Melodic-Techno gekommen? Was war hierzu die Initialzündung?

Die Initialzündung hatte ich 2022, als ich Tale of Us auf der Afterlife-Stage beim Tomorrowland gesehen habe, damals noch ohne großen Video-Screen im Hintergrund. Die Musik hat mich regelrecht in ihren Bann gezogen. Seitdem höre ich hauptsächlich Melodic-Techno, und es war die logische Konsequenz, dass ich diesen Sound auch auflegen und produzieren möchte.

Das Wichtigste für junge Künstler ist der erste Club-Gig. Welche Erinnerungen hast du an diesen und wie kam er zustande?

Mein erster Gig fand am 2. Dezember 2023 statt. Ich durfte das Warm-up für einen Freund spielen, der sein erstes eigenes Event veranstaltet hatte. Nach meinem ersten Gig kamen unerwartet sofort Folge-Bookings zustande. Ein Highlight war zudem, dass ich noch in 2023 einen DJ-Newcomer-Slot in der Kulturfabrik Albstadt gewinnen konnte. Im Dezember 2023 und Januar 2024 hätte ich noch weitere Gigs spielen können, was mich sehr gefreut hat. Allerdings wurde von mir erwartet, meinen Sound anzupassen, was nicht zu meiner musikalischen Vision gepasst hätte. Aus diesem Grund hatte ich mich entschieden abzusagen.

Normalerweise dauert es längere Zeit, sich in der eigenen Region einen Namen zu erspielen und dann auch über die Grenzen der Hood hinaus Gigs zu bekommen. Bei dir ging das jedoch sehr schnell. Wie ist es dazu gekommen?

Nach meinen ersten Gigs im letzten Dezember kamen bereits mehrere Anfragen von Management-Agenturen über Social Media, aber zunächst hatte ich alle Angebote abgelehnt. Dann kam Mitte Januar eine Anfrage für ein Booking in Mülheim an der Ruhr. Das klingt jetzt vielleicht für einige komisch, aber ich war total aufgeregt. Einfach viereinhalb Stunden mit dem Zug fahren, vor einem komplett unbekannten Publikum auflegen, im Hotel übernachten, dann am nächsten Tag wieder zurück – das war damals für mich als Newcomer absolut spannend.

Bevor es zu dem Gig ging, rief mich der Booker nochmal an und sagte, dass er sich intensiver mit mir beschäftigt hätte und auch gerne mein Management übernehmen würde, weil er in mir großes Potenzial sehe. Wie schon bei den Anfragen vorher war ich erst einmal skeptisch und sagte, dass ich so eine Vereinbarung eigentlich zu dem Zeitpunkt nicht wolle und schon gar nicht am Telefon machen würde. Daraufhin kam die Frage, ob ich am nächsten Tag Zeit hätte. Er ist dann tatsächlich einen Tag später von Krefeld nach Offenburg gefahren und wir haben uns in einem Café getroffen.

Die Chemie stimmte sofort, und mein Bauchgefühl sagte mir, dass es die richtige Entscheidung wäre. Obwohl mir viele Freunde abrieten, mich zu so einem frühen Zeitpunkt vertraglich exklusiv zu binden, war ich sicher: Das passt. Aus dieser Zusammenarbeit entwickelte sich meine DJ-Karriere in einem rasanten Tempo. Hinter den Kulissen wurde großartige Arbeit geleistet, und nach einiger Zeit stieß auch Karl mit seiner Goldroom-Group als Bookingagentur dazu. So formte sich schnell ein starkes Team um mich.

Wo du das Thema Management schon so offen ansprichst, inwiefern hast du vieles von dem, was du bislang erreicht hast, deinem Management zu verdanken?

Ich bin da ganz offen und ehrlich: vieles. Als DJ und Produzentin gibt es heutzutage unglaublich viele Bereiche, die neben dem eigentlichen Auflegen und Produzieren anfallen – Booking-Akquise und Anfragen, Verträge, Reiseplanung, Foto- und Videomaterial für Recaps, Pressearbeit, Social Media und vieles mehr. Das alleine in dem Umfang zu stemmen, wie es auf einem hohen, professionellen Niveau erforderlich ist, wäre neben meinem Hauptjob schon allein zeitlich undenkbar gewesen. Außerdem sind Kontakte das Nonplusultra in der Branche.

Als ich den Vertrag mit Andreas Schneider unterschrieben hatte, hatte ich keine Ahnung, wie unglaublich viele Kontakte er in der Szene hat. Meine große Herausforderung war es, mit der unglaublich schnellen Entwicklung, die eingeleitet wurde, auch künstlerisch Schritt zu halten. Ich habe wahnsinnig viel geübt, damit meine Auftritte die immer größer werdende Erwartungshaltung erfüllen konnten. Ich habe in den letzten zehn Monaten auch ein unglaublich großes Selbstbewusstsein entwickelt. Man kann sogar sagen, dass ich fast ein ganz anderer Mensch geworden bin. Auch dabei hatte ich Andreas als große Unterstützung an meiner Seite. Er hat mir nicht nur durch seine Kontakte und sein Wissen geholfen, sondern vor allem mein Selbstbewusstsein enorm gestärkt. Durch sein stetiges Lob und seine Motivation habe ich gelernt, an mich selbst zu glauben und auch größte Herausforderungen zu meistern.

Wie sind denn bei euch die Aufgaben verteilt?

Bei der Umsetzung haben wir eine klare Aufgabenteilung: Ich kümmere mich vollständig um den kreativen Part – von der Gestaltung meiner DJ-Sets und der Track-Auswahl bis hin zur Ausrichtung der Studio-Produktionen. Auch die Fotoshootings u.a. für das Press-Kit liegen in meiner Verantwortung. Andreas hingegen hält mir bei allem anderen den Rücken frei und sorgt mit seiner weit vorausschauenden Strategie dafür, dass meine Entwicklung kontinuierlich voranschreitet.

Das Jahr ist noch nicht zu Ende. Ich weiß beispielsweise, dass du Ende Dezember im Rudas Studios in Düsseldorf spielst und wahrscheinlich das ZDF dabei ist. Worauf können wir uns freuen?

Ich werde meine erste eigene Eventreihe „Beyond Horizon“ starten, um den Vibe von Melodic-Techno zunächst nach Düsseldorf und Bielefeld zu bringen. Dies mit einem großartigen Line-up, nämlich mit der Afterlife-Künstlerin 8Kays, Nick Schwenderling und natürlich mit mir. Florian Weiss vom ZDF wollte Nick Schwenderling schon seit über einem Jahr interviewen und bei einer Show begleiten, weil das, was Nick trotz seines Handicaps leistet, auch meiner Meinung nach einfach unglaublich gut ist. Ich bekomme jedes Mal Gänsehaut, wenn ich die Videos von Nick in seinem Greenwall-Studio sehe. Wir hatten auch schon über eine Zusammenarbeit bei einer zukünftigen Produktion gesprochen. Dann entstand die Idee, Nick für mein Event in Düsseldorf zu buchen. Durch den Kontakt zu Florian kam die in Düsseldorf ansässige ZDF-Redaktion ins Spiel. Ich würde mich für Nick extrem freuen, wenn es klappt und er dadurch noch mehr Aufmerksamkeit bekommt. Die ersten „Beyond Horizon“-Termine sind der 20. Dezember in Düsseldorf und der 21. Dezember in Bielefeld.

Um jetzt das erste Jahr als DJ Revue passieren zu lassen: Welche waren die Highlights?

Es gibt so viele unvergessliche Momente. Meine ersten beiden Releases, der Remix von „Fallin´“ und „Rave In Space“ auf ZEHN Records waren für mich nach so kurzer Zeit als DJ und Producer absolute Höhepunkte. Mein erster Gig außerhalb der Heimat im Club Caruso in Mülheim und mein erstes Auslandsbooking in Istanbul waren für mich extrem aufregend. Besonders war auch Parookaville. Im Artist Village Künstler*innen zu treffen, die ich ein Jahr zuvor noch als Fan bei ihren Shows besucht hatte und mit diesen dann „unter Kollegen“ zu quatschen, war irgendwie surreal. Umso mehr, wenn man dann zehn Minuten später merkt, dass sie dir plötzlich auf Social Media zurückfolgen. Wie anfangs schon erwähnt hatte ich dann im September zwei großartige Shows bei „Am Blankenwasser“ und dem „Luft & Liebe Festival“. Und zuletzt kam noch das bisherige Sahnehäubchen, nämlich in meinem ersten Jahr als DJ im Bootshaus spielen zu dürfen.

Jasmin Blust während ihres Gigs beim Luft & Liebe Festival

Das sind in so kurzer Zeit seit dem ersten DJ-Auftritt wirklich großartige Bookings. Wie bereitest du dich darauf vor und wie gehst du damit um?

Ich bereite mich auf jedes Booking sehr intensiv und gewissenhaft vor, weil mir absolut bewusst ist, dass ich noch nicht die Routine und Erfahrung habe wie meine Kolleg*innen, die schon viel länger dabei sind. Die Branche ist auch nach wie vor eine überwiegende Männerdomäne. Man muss als Frau auch immer damit rechnen, dass man in einem Haifischbecken schwimmt, in dem bestimmte Personen nur darauf warten, dass „Frau“ einen Fehler macht. In der Regel analysiere ich das Event, die Location, meine Playtime, die anderen Artists und versuche, dementsprechend einen Ordner mit Songs zusammenzustellen, die ich für geeignet halte. Natürlich bleibe ich dabei meiner musikalischen Linie treu. Ich gehe mein Set dann sozusagen mit meinen eigenen Musikvorschlägen an, habe aber keine festgelegte Reihenfolge. Ich wähle die Tracks spontan aus. Ich lasse mich von dem Vibe der Gäste treiben. Ich versuche, die jeweilige Stimmung in mein Set einfließen zu lassen. Und oft springe ich während des Sets spontan auch in einen anderen Ordner, weil mir gerade ein Track einfällt, der in dem Moment besser passt.

Inwiefern haben diese Haifische nach deinen Sets ihre Meinung revidiert?

Prinzipiell beschäftige ich mich mit solchen Dingen eigentlich nicht, weil ich gelernt habe, dass kontroverse Meinungen oder Einstellungen zu dem Business dazugehören, selbst dann, wenn ich sie für unfair oder ungerecht halten würde. Ich habe gelernt, so etwas zu ignorieren. Ich lasse mich dadurch nicht triggern. Eine Sache fällt mir aber ein: Andreas hatte eine Story von mir, in der er verlinkt war, auch in seiner Story. Daraufhin bekam er von einem befreundeten DJ eine Nachricht, in der sinngemäß stand, dass ihn „die Alte“ (also ich) nerven würde, dann wurde noch ein bisschen über mein 44-Label-Shirt abgelästert und schließlich gefragt, von welchem DJ oder Produzent ich denn „die Alte“ sei. Andreas hat ihm daraufhin geantwortet, dass ich von keinem DJ oder Produzenten „die Alte“ bin und er sich am besten selbst ein Bild machen sollte. Er lud ihn ein, mein Set in einem Club in dessen Wohnort anzuschauen, in dem ich als DJ gebucht war. Tatsächlich kam der DJ-Kollege zu meinem Set, sprach mich danach mit dem Wort „unangenehm“ an und entschuldigte sich bei mir. Seitdem sind wir sogar befreundet und jedes Mal, wenn wir uns sehen, begrüßen wir uns lautstark mit dem Wort „unangenehm“.

Du bist ja nicht nur DJ, sondern produzierst auch. Was steht diesbezüglich in der nächsten Zeit bei dir an?

Das ist die nächste großartige Sache. Meine nächsten Singles werden von Warner Music veröffentlicht. Am 17. Januar 2025 erscheint meine zweite Single „California Dreamin´“ in Kollaboration mit Tube & Berger. Ich freue mich riesig darauf. An dem Tag bin ich im Ritter Butzke in Berlin gebucht und ich habe schon gehört, dass Warner dort neben meinem Gig noch etwas organisieren will. Ich kann es kaum erwarten.

Handelt es sich bei der Nummer um das bekannte „California Dreamin´“-Thema, von dem es schon erfolgreiche Club-Versionen wie etwa von Chris Lorenzo oder den Royal Gigolos gab?

Genau, man könnte sagen, es ist fast wie eine Neuinterpretation des Royal-Gigolos-Hits. Andreas und mein Booker Karl waren 2004 an der Produktion des Tracks beteiligt und besitzen die Rechte an allen Vocals. Als die Idee aufkam, war ich sofort begeistert. Gemeinsam mit Tube & Berger haben wir die neue Version entwickelt und intensiv daran gearbeitet. Die Produktion ging wirklich ping-pong-mäßig hin und her. Erst entstand bei mir im Studio eine neue Grundidee. Dann hat Arndt von Tube & Berger die Idee überarbeitet. Dann haben wir bei mir im Studio wieder einige Sounds ergänzt und zu guter Letzt hat Marko Berger dann nochmal die Bässe und die Bassdrum abgeändert, bis wir zuletzt alle mit dem Ergebnis zu 100 Prozent zufrieden waren. Die Zusammenarbeit hat unglaublich viel Spaß gemacht. Außerdem wird es zwei großartige Remixe von Avrix und KAF3R geben, der kürzlich „Lost In Space“ zusammen mit Konstantin Sibold auf Drumcode veröffentlicht hat.

 

Welches Surrounding ist dir für deine Sets lieber? Ein kleinerer und eher intimer Club oder eine Festival-Bühne – und wieso?

Beides! Für mich ist es entscheidend, dass dort, wo ich auflege, die Gäste den Melodic-Techno-Vibe wirklich spüren. Wenn das der Fall ist, macht es mir genauso viel Spaß, in einem kleinen, intimen Club zu spielen wie auf einer großen Festival-Bühne vor einer riesigen Menschenmenge, die gemeinsam feiert.

Du hast in diesem Sommer bereits auf einigen großen Festivals gespielt. Gibt es schon Termine für die nächste Saison?

Ja, es stehen schon einige Shows fest, und einige weitere sind kurz vor der Bestätigung. Am 8. August 2025 spiele ich zum Beispiel auf dem „Mülheim Summer Open Air“ mit David Puentez und Noel Holler. Dort war ich in diesem Jahr schon als Gast, weil ich am nächsten Tag sowieso ein Booking in NRW hatte. Es war wirklich eine beeindruckende Atmosphäre mit der großartigen Bühne und dem Schloss im Hintergrund. Stark finde ich dort auch, dass das Festival mit Melodic-Techno startet und dann eine Kurve zu den Mainstage-Headlinern macht. In diesem Jahr haben dort am Anfang Franky Klassen und Olly Klars aus Dubai gespielt. Im nächsten Jahr übernehmen diesen Part dann mein Kollege KAF3R aus Brasilien und ich. Des Weiteren werde ich nächstes Jahr auch beim Sea You Festival spielen. Ich bin jetzt schon total aufgeregt wegen meines dortigen Debüts quasi vor meiner Haustür in Freiburg. Das Sea You ist wirklich ein großartiges Festival, das durch seinen besonderen, credibilen Vibe und durch ein für diese Größe eher sehr anspruchsvolles Booking überzeugt. Auch die gesamte Atmosphäre am Tunisee ist wirklich klasse. Dort spiele ich im ersten Jahr direkt auf der Stage 3, also der größten Stage, neben Nora En Pure, Paul Kalkbrenner oder Silver Panda. Auf der Stage geht es am Sonntag um 11 Uhr los, meine Playtime ist um 14.30 Uhr. Das wird ganz sicher wieder ein Meilenstein meiner Karriere.

Erster gekaufter Tonträger?

Ich bin die Spotify- und YouTube-Generation und habe von Anfang an Musik gestreamt. Mein erster Tonträger wäre also quasi das Spotify-Abo. Tatsächlich habe ich mir erst durch das Auflegen Tracks bei Beatport gekauft. Der erste Kauf im letzten Jahr war „Say Yes To Heaven“ von Anyma.

Bevorzugter DJ-Kofhörer?

Ich arbeite seit Beginn mit meinem Sennheiser HD 25+.

DJ-Vorbild?

Da habe ich gleich zwei. Das ist zum einen Korolova, die ich im Sommer schon kennenlernen durfte. Anyma steht noch auf meiner Bucketlist.

Lieblingsweihnachtsessen?

Ich freue mich jetzt schon auf Weihnachten und Raclette. Es schmeckt nicht nur gut. Es ist einfach auch besonders gesellig, wenn man mit Familie oder Freunden zusammen beim Raclette am Tisch sitzt.

Favorisierte Sneaker-Brand?

Nike!

Lieblingsurlaubsziel?

Da gibt es mehrere. Ich war dort noch nicht, aber ich möchte in naher Zukunft unbedingt mal nach Dubai. Ich hoffe, dass ich durch meine DJ-Tätigkeit in nächster Zeit auch noch mehrere meiner Traumziele sehen werde. Durch meine Selbstständigkeit bekomme ich auch die Chance, nicht nur zum Gig an- und am nächsten Tag wieder zurückreisen zu müssen. Bei meinem Booking in der Türkei bin ich z.B. auch zwei Tage länger in Istanbul geblieben, um mir die Stadt anzusehen.

Drei Hobbys neben Musik?

Fitness, meinen Kater Luis besuchen, der bei meinen Eltern lebt, und mit meinen Freunden essen gehen.

Drei Dinge, die du immer dabei hast?

Eigentlich habe ich nur zwei Dinge immer dabei: mein iPhone und meinen Haustürschlüssel.

Drei Dinge, die du zum Frühstück brauchst?

Auf jeden Fall Kaffee, ansonsten bin ich beim Frühstück relativ flexibel. Hauptsache, es schmeckt. Wenn etwas Süßes dabei ist, schadet es nicht.

Drei Tracks, die immer funktionieren?

Aktuell sind das bei mir „Lost in Space“ von KAF3R und Konstantin Sibold, „Innerbloom“ von Rüfüs du Sol im PACS-Remix und (noch) „Aria“ von Argy.

Jasmin Blusts eigene Single „Lost in Space“ ist am 31. Mai 2024 via ZEHN Records erschienen.

Aus dem FAZEmag 154/12.2024
Text: Sven Schäfer
Credits: Marie Voigt, Fabian Rocha Pedro
Web: www.jasminblust.com