Nummer 22. Der legendäre französische Elektro-Musikpionier Jean-Michel Jarre präsentiert uns mit „Oxymore“ sein 22. Album, das als Hommage an den 2017 verstorbenen Komponisten Pierre Henry gilt und darüber hinaus einen Moment des Umbruchs für Audio- und Tonaufnahmen markiert. Warum? „Oxymore“ wurde neben der herkömmlichen Stereo-Version in einer mehrkanaligen und binauralen 3D-Version konzipiert, die uns ein einzigartiges 360-Grad-Klangerlebnis beschert. „Oxymore“ ist ein Tribut an die französische Herangehensweise an moderne und elektroakustische Musik und eine immersive Reise durch den faszinierenden Audiokosmos des mittlerweile 74-jährigen Großmeisters Jean-Michel Jarre. Man könnte meinen, nach derart vielen Alben kann uns „JMJ“ nicht mehr überraschen, doch diese Annahme ist falsch. Da wäre beispielsweise die Leadsingle „Brutalism“, die mit tosendem Techno an den ikonischen Berghain-Sound erinnert oder das konträre „Neon Lips“, ein softer Synthie-Ohrenschmaus, das nach Aphex Twin klingt. Jean-Michel Jarre hat seinen Zenit offenbar längst noch nicht überschritten. Ein grandioses Werk. 10/10 DTMT