Karriere-Aus nach 10 Jahren – niederländische DJ-Legende kritisiert Szenewandel

Karriere-Aus nach 10 Jahren – niederländische DJ-Legende kritisiert Szenewandel Foto-Quelle: Facebook

Er veröffentlichte Musik auf den bekanntesten Hardstyle-Labels und spielte auf großen Festivals. Doch nach ziemlich genau einem Jahrzehnt ist jetzt Schluss mit seiner Karriere. Das verkündete ein bekannter niederländischer Hardstyle-DJ und -produzent via Social Media. Der Hauptgrund: der Szenewandel innerhalb der härteren Stile der elektronischen Musik.

Defqon.1, Intents Festival oder auch Fatality. Physika bespielte in den vergangenen zehn Jahren einige Szene-Events. Der niederländische Hardstyle-DJ, mit bürgerlichen Namen Brian Schösser, machte sich in der entsprechenden Rubrik einen Namen und gewann viele Fans. Er veröffentlichte auf renommierten Hardstyle-Labels wie Scantraxx, Gearbox, Roughstate oder auch My Way. Zwar gehörte Physika nicht zu den ganz großen Headlinern, war in der Szene jedoch bekannt und beliebt.

Physikas Vlog von der Defqon.1 aus dem Jahr 2022, wo er gleich zwei Floors bespielte:

Die Betonung liegt auf „war“ – denn damit ist bald Schluss, wie Physika seinen Followern über seine sozialen Netzwerke mitteilte. Dieses Jahr sei sein letztes Jahr als aktiver Musiker. Im Statement erklärt Physika, dass sich seine Prioritäten verschoben hätten. Zunächst erklärt der Musikliebhaber diese Veränderung mit privaten Angelegenheiten. Er habe es trotz der Musikkarriere geschafft, seinem normalen Job als Physiotherapeut unterhalb der Woche nachzugehen. Jede freie Minute habe er für die Musikproduktion im Studio genutzt. Inzwischen sei er Vater geworden, was sein Zeitmanagement verändert habe.

Dann holt Physika jedoch Aus und kritisiert den Szenewandel innerhalb der Harder Styles. Er habe in den letzten beiden Jahren „einen Rückgang der Popularität“ festgestellt. Damit meint er wohl einen Rückgang der Beliebtheit seiner Musik als Hardstyle-Künstler. Das könnte mit der steigenden Tendenz hin zum Hardtechno innerhalb der elektronischen Musik zusammenhängen. In der Geschichte der elektronischen Musik war es oft so, dass die Popularität bestimmter Genres andere, vorherige Trend-Genres in den Hintergrund gedrängt hat.

Einer der Tracks von Physika, „Memories“ aus dem Jahr 2022 (Gearbox Digital):

Bei Physika jedenfalls seien die Buchungen, die Engagements in den sozialen Netzwerken und die Streaming-Zahlen zurückgegangen. Zudem kritisiert Physika den Wandel der Szene generell. Er verspüre keine Verbindung mehr zu der Musik, die heute populäre Künstler spielten. Er habe sich immer treu bleiben wollen und sehe nicht ein, seine Musik zu verändern, um wieder an Popularität zu gewinnen. Anders gesagt: Physika möchte sich nicht verändern, um in der heutigen Szene noch eine Rolle zu spielen. Stattdessen entscheidet sich Physika aufgrund der Umstände nun für ein anderes Resultat: das Ende seiner Karriere.

Er habe sich seine Träume erfüllt, in 13 Ländern gespielt, mehr als 50 Tracks auf großen Labels der Szene veröffentlicht und Millionen Streams gesammelt. Jetzt sei es jedoch an der Zeit zu gehen. Abschließend bedankte er sich bei Künstlern, Promotern, Booking-Agenturen, Labels, Kollegen und bei den Fans. Physika: „Es ist an der Zeit, ein unglaubliches Kapitel meines Lebens mit Erinnerungen zu schließen, die ich nie vergessen werde.“

Das originale Statement des beliebten Produzenten und DJs:

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