Kaum Gewinn: Dresdner Clubs sorgen sich um ihre Zukunft

Die Dresdner Clubszene bangt um ihre Zukunft. Eine Initiative fordert nun mehr Unterstützung und stellt konkrete Forderungen.

Die Lage der sächsischen Clubs und Livemusikspielstätten spitze sich weiter zu, bekundete kürzlich die Live Initiative Sachsen e.V., kurz: LISA. Ausschlaggebend seien gestiegene Betriebs- und Personalkosten sowie die anhaltende Inflation, die sich negativ auf die Kaufkraft des Publikums auswirke.

Dass der Freistaat Sachsen nun kommunale Theater und Orchester mit mehr als 4,5 Millionen Euro fördert, sorgt bei den Szeneverantwortlichen für zusätzlichen Unmut. Während andere Bereiche des kulturellen Lebens ausreichend gefördert werden, agieren viele Clubs offenbar am Rande der Rentabilität. „Viele Musikspielstätten dürften in Anbetracht von durchschnittlichen monatlichen Gewinnen unter 1000 Euro eher als kostendeckende Betriebe bezeichnet werden,“ heißt es hierzu in einer Studie zur Situation der Musikspielstätten in Deutschland 2020/2021 der Initiative Musik aus dem Jahr 2021.

Auf Seiten der Politik spricht man Clubs zwar einen ähnlich hohen Stellenwert wie anderen kulturellen Angeboten zu, allerdings äußert sich dies aus finanzieller Sicht nur wenig bis kaum. Viel heiße Luft also, die die LISA nun zu einer Reihe an Forderungen motiviert: „Die sächsischen Clubs und Livemusikspielstätten brauchen dringend finanzielle Unterstützung“, heißt es im entsprechenden Forderungspapier. Erforderlich seien eine „langfristige Prozessförderung“ und einGesprächskanal mit Sächsischen Ministerien, wie dem Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, das laut Ministerin Barbara Klepsch (CDU) zu einem Dialog bereit sei. Man wolle aktiv auf die Initiative zugehen, heißt es. Zugleich betonte das Ministerium allerdings, dass man die Verantwortung bei den Kulturräumen sehe, für die das jeweilige städtische Kulturamt zuständig sei. Im Fall von Dresden handelt es sich hierbei um den urbanen Kulturraum Dresden.

Unterstützt werden die Forderungen der LISA, die außerdem eine Novellierung der Baunutzungs- und Lärmschutzverordnung wünscht, von der SPD-Fraktion Dresdens. Eileen Mühlbach, Sprecherin für Kulturpolitik, erklärte: „Dresdens Clubkultur ist ein harter Standortfaktor und nicht das Sahnehäubchen auf der Hochkultur. Meine Fraktion unterstützt daher die LISA in ihrer Forderung nach finanzieller Unterstützung.” Es sei ein „Gebot der Stunde“, den Clubs auf identische Weise zu helfen, wie anderen Kulturinstitutionen. „Wer die Clubs sterben lässt, vertreibt die Jugend aus der Stadt, Auszubildende, Studierende, Fachkräfte, die dringend gebraucht werden und nicht zuletzt die künftigen Besucherinnen und Besucher der sogenannten Dresdner Hochkultur sind“, so Mühlbach abschließend.

Quelle: Dresdner Neueste Nachrichten
Foto: Matthias Schack via Flickr


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