Aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft noch gegen den Sänger von Rammstein, der mit seiner Band am vergangenen Wochenende gleich drei Konzerte im Berliner Olympiastadion gab. Trotz Protesten ließ der Berliner Club ihn anschließend eintreten und feiern.
Die Vorwürfe gegen Till Lindemann laufen seit vielen Wochen durch die Medien. Erst vor wenigen Tagen veröffentlichten investigative Medien neue Verdachtsberichterstattungen. Es geht um sexuellen Missbrauch, Abgabe von Betäubungsmitteln und darüber hinaus um Machtmissbrauch durch ein selbst installiertes Casting-System für Sex mit Fans.
Während der Rammstein-Konzerte in Berlin witzelte der 60-Jährige immer wieder über die aktuelle Situation, in dem er Zeilen bekannter Songs spontan in „Alle haben Angst vor Lindemann“ und „Und die Sänger vögeln nicht mehr“ umformulierte. Bevor er die Bühne verließ sprach er zu den Fans: „Bösen Zungen glaubt man nicht, die Wahrheit kommt doch eh ans Licht“.
DJ Iva Bodul legte im KitKat auf, als er dort anschließend zu Gast war, schrieb von einer Nacht mit „sehr beschissenem Beigeschmack“ und veröffentlichte auf Instagram ihren Chat mit der Club-Leitung. Dieser darf vorsichtig formuliert als fragwürdig bezeichnet werden.
Lindemann sei demnach in den letzten Jahren immer wieder mal dort gewesen, kenne Security-Mitarbeiter von früheren Besuchen und es sei nie zu irgendwelchen Vorfällen gekommen. Er hätte sogar hin und wieder seine Tochter dabei gehabt.
Zuletzt geriet der KitKat-Club immer wieder in die öffentliche Kritik. So stellte der Club vor etwa einem Jahr u.a. DJ Captain Future ins Line-Up, der sich offen als Corona-Leugner gibt und entfernte ihn erst nach dem Druck der öffentlichen Entrüstung.
Selbstverständlich gilt für Lindemann weiterhin die Unschuldsvermutung. Doch es gehört sich ebenso den vermeintlichen Opfern Gehör zu schenken und sie ernst zu nehmen. Das Bild, dass Lindemann und Band an diesem Wochenende abgaben ist ein Armutszeugnis.
Dass der KitKat-Club als sexpositiver Club eine Policy a lá „Aussage gegen Aussage“ zu vertreten scheint, lässt zumindest daran zweifeln, wie ernst es den Betreibern mit Safe Spaces ist. Einsicht scheint es jedenfalls nicht zu geben.
Quelle: Berliner Morgenpost / Berliner Zeitung
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