Korg Kaoss DJ – klein, schwarz, stark

Korg Kaoss DJ
Es war 1999, da stieß der japanische Hersteller Korg die DJ-Kultur mit einem kompakten Multieffektgerät ins neue Jahrtausend: dem Kaoss Pad. Ein silberner Plastikquader, der mittels Touch Pad im horizontalen und vertikalen Fingerstreich parallelen Zugriff auf zwei Parameter der 60 Effektprogramme erlaubte. Diese intuitive und spielerische Effektkontrolle samt MIDI-Control und Sampler war damals nicht nur einzigartig, sondern revolutionär.
Im Laufe der Jahre folgten nicht nur verbesserte Versionen bis zum aktuellen Kaoss Pad 3 sondern auch einige Abkömmlinge wie den Kaossilator, das Kaoss Pad Quad sowie das Kaoss Pad Mini. Auch trieb die Symbiose mit anderen Gears bunte Blüten. So wurde im Jahre 2001 bereits der erste Korg Kaoss Mixer veröffentlicht, gefolgt von einigen Numark-Mixern wie dem EM-460 und EM-260 bis hin zu den wiederum von Korg konstruierten Mischern KM-202 und KM-402 des Jahres 2007. Selbst die Kombination mit E-Gitarre sowie E-Bass gibt es seit kurzem in Kooperation mit Ibanez unter den Bezeichnungen RG und RS.

How to control the Kaoss
Zieht man die evolutionäre Linie fort, ist das, was jetzt von Japanern entwickelt wurde, nicht nur folgerichtig, sondern zeitlich sogar überfällig: Ein DJ-Controller mit integriertem Kaoss Pad. Mobil sollte er natürlich sein, denn nach wie vor fühlt sich der Kaot konzeptionell im Live-Umfeld am wohlsten. So ist das Ergebnis „Korg Kaoss DJ“ ein ultraleichtes Kunststoff-Tool mit einer Fläche von gerademal 60 x 30 Zentimetern. Dennoch besitzt der Korg Kaoss DJ alles, was man von einem Zweikanal-Controller erwartet: Pro Playerseite jeweils ein Gain, ein 3-Band-EQ und 45-Millimeter Kanalfader sowie natürlich einen Leichtlauf-Crossfader. Der Track-Load erfolgt in ebenso klassischer Manier über einen Browse-Endlosdrehregler und A/B- Buttons für die Kanalzuweisung. Eine Intro-Version von Serato DJ ist übrigens im Lieferumfang enthalten. Anschlussseitig ist der Controller übrigens keinesfalls auf den USB-Port für die Laptopverbindung limitiert. Auch zwei Stereo-Cinch-Anschlüsse sind vorhanden, um CD- oder MP3-Player auf die Kanäle zu legen. Was wiederum bedeutet, dass der Mixer inklusive Kaoss Pad auch für externe Signalquellen genutzt werden kann. Allerdings muss man sich über einen Umschalter entscheiden, ob man das Gerät Standalone oder als Software-Controller nutzen möchte. Intern bringt der Kaoss DJ eine ordentliche Soundkarte in 24Bit/48 kHz-Qualität mit zwei Eingängen und vier Ausgängen mit. Das Mastersignal wird auf der rechten Controller-Seite über ein Cinch-Paar ausgeführt, darüber hinaus besitzt der Controller auf der Vorderseite natürlich einen Kopfhörausgang wie auch einen Mikrofoneingang.

Nun jedoch zu den drei wichtigsten Bedienelementen:

1. Die Touchwheels
Wie bereits in unserem Vorbericht vermutet, entschied sich der Hersteller nicht etwa für Platter oder Wheels, sondern drucksensitive Plates. Ob nun aus Gründen der Robustheit, haptischen Anpassung an das Kaoss Pad oder einfach nur Kostenreduktion, lässt sich mit den kreisrunden Flächen tatsächlich überaus komfortabel und exakt arbeiten. Selbst Scratches und Fast Forward-Suchläufe sind in Kombination mit dem Shift-Taster mühelos möglich. Unterhalb der Touchwheels sind neben dem Shift-Taster gewohnheitsmäßig die beleuchteten Transportfunktionen Play/Pause, Cue und Sync untergebracht

2. Die Touch-Strips
Oberhalb der Touchwheels haben die Japaner einen multifunktionalen Touch-Strip eingelassen. Dieser sorgt zum einen für die Beschleunigung und die Verlangsamung der
Spielgeschwindigkeit sowie in Mittelposition für die Scratch-Aktivierung. Zum Zweiten lassen sich hierüber die drei Cue-Punkte setzen. Und drittens können auf dem Strip Loops gesetzt und in der Länge verdoppelt oder halbiert werden. Insgesamt eine ebenso intelligente wie effiziente Lösung.

3. Das Kaoss Pad
Dieses ist zentral zwischen den Touchwheels oberhalb des Crossers untergebracht. Geblieben ist die einfache Fingerstreich-Bedienung auf zwei Achsen, so dass parallel zwei Effektparameter bearbeitet werden können. Ein dreistelliges Display gibt optische Hilfestellung bei den Parameterwerten. Dabei ist es übrigens keineswegs so, dass das Pad als reiner Controller für die Serato DJ-Effekte fungieren kann. Der Kaoss DJ bringt ebenso eine stattliche Anzahl an 120, in 13 Kategorien unterteilte Effektprogramme mit. Welche das im Einzelnen sind, erfahrt Ihr unten im Anhang. Die Anwahl erfolgt gewohnheitsmäßig über einen Endlos-Encoder, natürlich lassen sich die Effekte auch weiterhin Einfrieren und automatisch oder manuelle der Spielgeschwindigkeit anpassen.
So viel zu den technischen Basics der neuen, schwarzen Wundertüte aus dem Hause Korg. Wer wissen möchte, wie sich das 400-Euro-Tool in der DJ-Anwendung schlägt, werfe einen Blick in die FAZEmag-Printausgabe August. Dort ist der ausführliche Testbericht abgedruckt.

Korg Kaoss DJ: Die Effektliste
■ Filter (13)
[F.01 Low Pass Filter] [F.02 High Pass Filter] [F.03 Band Pass Filter] [F.04 72dB/oct LPF] [F.05 Morphing Filter] [F.06 Vowel Filter] [F.07 Mid Cut Filter] [F.08 Isolator] [F.09 Dist Isolator] [F.10 Center Cancel] [F.11 Radio] [F.12 Telephone] [F.13 Reverb Filter]

■ Modulation (12)
[m.14.Vinyl Break] [m.15 Break Reverb] [m.16 Jet] [m.17 Manual Phaser] [m.18 Talk Filter] [m.19 Digi Talk] [m.20 Decimator] [m.21 Fuzz Distortion] [m.22 Bass Distortion] [m.23 Ring Mod HPF] [m.24 Pitch Shift HPF] [m.25 Mid Pitch Shift]

■ Dynamics (3)
[d.26 Ducking Comp] [d.27 LowBoost Comp] [d.28 Hard Limiter]

■ LFO (17)
[L.29 LFO LPF] [L.30 LFO HPF] [L.31 Infinite Filter] [L.32 Jag Filter] [L.33 Yoi Yoi] [L.34 Flanger] [L.35 Flanger Filter] [L.36 Infinite Flanger] [L.37 Phaser] [L.38 Mid Phaser] [L.39 Step Phaser] [L.40 Auto Pan] [L.41 Mid Auto Pan] [L.42 Slicer] [L.43 Mid Slicer] [L.44 LPF Slicer] [L.44 LPF Slicer] [L.45 HPF Slicer]

■ Delay (12)
[d.46 Delay] [d.47 One Delay] [d.48 Ping Pong Delay] [d.49 Multi Tap Delay] [d.50 Modulation Delay] [d.51 Tape Echo] [d.52 Dub Echo] [d.53 Feedback Echo] [d.54 LPF Delay] [d.55 HPF Delay] [d.56 Phaser Delay] [d.57 Flanger Delay]

■ Reverb (5)
[r58 Hall Reverb] [r59 Room Reverb] [r60 Spring Reverb] [r61 Pump Reverb] [r62 Freeze Reverb]

■ Grain Shifter (3)
[G.63 Grain Shifter] [G.64 Mid Grain] [G.65 Mix Grain]

■ Looper (21)
[o.66 KP2 Looper] [o.67 LPF Looper] [o.68 HPF Looper] [o.69 High Looper] [o.70 Iso Looper] [o.71 Freeze Looper] [o.72 Phaser Looper] [o.73 Flanger Looper] [o.74 Deci Looper] [o.75 Slice Looper] [o.76 F/R Looper] [o.77 KP3 Looper] [o.78 Backing Looper] [o.79 Shuttle Looper] [o.80 RwDelay Looper] [o.81 OverDub Looper] [o.82 Break Looper] [o.83 KP3 RwLooper] [o.84 Pitch Looper] [o.85 Weird Looper] [o.86 Looper & Noise]

■ Lead (9)
[L.87 Unison Saw] [L.88 KP3 Unison Saw] [L.89 Unison Lead] [L.90 Pulse Verb] [L.91 Paz Square] [L.92 8bit Square] [L.93 Ring Flutter] [L.94 Say Yay Synth] [L.95 Air Spectrum]

■ Acoustic (2)
[A.96 Ray EP] [A.97 Didgeridoo]

■ Bass (6)
[b.98 Slap Bass] [b.99 Unison Squ Bass] [b.a0 Hoover Bass] [b.a1 Wobble Bass] [b.a3 Fall Bass]

■ Chord (5)
[C.a4 Pulse Code] [C.a5 Pump Chord] [C.a6 Scale Chord] [C.a7 Sine Chord] [C.a8 Pad Chord]

■ Sound Effect (12)
[S.a9 Noise Filter] [S.b0 Pump Noise] [S.b1 Bubble SFX] [S.b2 Resonator] [S.b3 Itch Noiz] [S.b4 Ring Mod SFX] [S.b5 Beam Saber] [S.b6 Kaoss Drone] [S.b7 Sync Random] [S.b8 Disco Siren] [S.b9 Rise/Fall] [S.c0 Sweep]

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