KXXMA – Maskierter Hype

Spätestens seit seinem Mega-Hit „Get Shaky“ ist der Schweriner Jan-Philipp Staack in aller Munde. Das Markenzeichen des aufstrebenden Hard-Tekk- und Hard-Techno-Producers ist seine Maske, die er sich einst im Zuge seines ursprünglich als Zweitprojekt geplanten Pseudonyms KXXMA zulegte. Von einem Zweitprojekt kann mittlerweile allerdings keine Rede mehr sein, denn seine Hits stürmen regelmäßig die Charts und erzielen Spotify-Streams in Millionenhöhe. Staack, der hauptberuflich als Erzieher in einem Kinderhort tätig ist und nun peu à peu auf eine Vollzeitkarriere als Produzent und DJ hinarbeitet, hat mit seinen Neuinterpretationen zu Laserkraft 3Ds „Nein, Mann!“ oder Greather Than Ones „I Wanna Be A Hippie“ zudem seine Remix-Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis gestellt, die uns in Zukunft wohl noch viele weitere Klassiker-Neuanstriche bescheren werden. Erwähnenswert ist an dieser Stelle insbesondere der Track „Ewigkeit“ von erobé und Lyfrix, den KXXMA remixte und mit seiner Version bis auf Platz elf der deutschen Charts stürmte. Nach einem üppigen Festivalsommer mit Auftritten beim SonneMondSterne Festival, Sputnik Spring Break und weiteren hochklassigen Events belohnte sich KXXMA im September mit einem Plattenvertrag bei Universal Music, mit dem er sich einen echten Kindheitstraum erfüllt. Ein Grund zum Entspannen ist das für ihn jedoch längst nicht, denn mit „Wein“ steht das nächste Release des Mecklenburgers bereits in den Startlöchern. Unterstützung erhielt er für den Track von Sänger und Songwriter Beamy, der die eingängige Hook liefert, sowie vom Trio KALUMA – bekannt für ihren Song „Copacabana“. Auf diese Weise ist eine melancholische, 168-BPM-schnelle Techno-Hymne entstanden, die einen modernen Mix aus melodischen Vocals und stampfenden Kicks liefert und stilistisch in die Fußstapfen des „Ewigkeit“-Remixes tritt. Mit uns hat KXXMA über seinen Hype gesprochen.

Hi, Jan-Philipp. Wie hast du den Festivalsommer erlebt? Was waren die Highlights?

Der Festivalsommer war echt unglaublich für mich. Endlich konnte ich meine Songs live spielen. Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn die Leute deine Songs kennen und auch lautstark mitsingen. Mein persönliches Highlight war das SonneMondSterne Festival. Die Stimmung im Dusted-Decks-Zelt war atemberaubend. Während meines Sets gab es sogar einen Einlassstopp.

Unter der Woche arbeitest du als Erzieher. Wirst du weiterhin versuchen, den Job im Hort mit Producing und DJing unter einen Hut zu bekommen, oder spielst du bereits mit dem Gedanken, dich auf allein auf die Musik zu konzentrieren?

Eine Ausübung des Jobs in Vollzeit ist aufgrund meines musikalischen Pensums leider nicht mehr möglich. Ich habe meine Arbeitszeit in jüngster Zeit schrittweise reduzieren müssen, sodass ich aktuell nur noch 26 Stunden, verteilt auf vier Tage, arbeite. Den Freitag habe ich gestrichen, damit ich entspannt zu meinen Wochenend-Gigs reisen kann. Ab 2024 werde ich mich dann als DJ und Musikproduzent komplett selbstständig machen.

Bei deinem derzeitigen Erfolg ist das wohl die einzig logische Entscheidung. Du bist ein echter Senkrechtstarter. Wie fühlt sich das an, wenn man aus dem Nichts völlig überraschend durch die Decke geht?

Anfangs fiel es mir sehr schwer, den Erfolg zu realisieren. Es ging alles unglaublich schnell. Begreifen konnte ich die Geschehnisse und all das, was um mich passierte, nur in wirklich ruhigen Momenten.

Erzähl uns etwas über deine musikalischen Anfänge und Hintergründe.

Mit dem DJing habe ich vor etwa neun Jahren angefangen. Ein lokaler DJ aus der Region hatte mich damals inspiriert, selbst mit dem Auflegen zu beginnen. Während der Anfangszeit spielte ich eigentlich nur für mich zu Hause, als meine Freunde mir irgendwann den Impuls gaben, meine Musik auch online zu stellen. Wenig später erfolgte mein erster Auftritt beim Holi Festival in Wismar, bei dem ich den Newcomer-Contest gewonnen hatte. Das war der Auftakt meiner DJ-Karriere.

Hast du Vorbilder, die dich inspirieren?

Ich war schon immer großer Fan von Don Diablo und Tiësto. Besonders Don Diablo hat mich mit seiner Musik zu Beginn meiner Karriere sehr inspiriert.

Jüngst hast du einen Techno-Remix zu Laserkraft 3Ds ikonischem Hit „Nein, Mann“ gemacht. Wie kam es dazu? Hast du eine besondere Verbindung zum Original?

Mein Label Zeitgeist Records kam auf mich zu und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, „Nein, Mann!“ neu zu produzieren. Früher als Teenager habe ich das Original rauf und runter gehört. Es war für mich sofort klar, dass ich das Projekt machen möchte.

Vielleicht magst du uns deinen musikalischen Stil einmal in deinen eigenen Worten beschreiben?

Mein Style ist Hard-Techno mit melodischen Akzenten. Markenzeichen sind meine einzigartigen Kicks und Subs.

Welche Bedeutung hat die Maske, die du bei Auftritten trägst, für dich? Ist dir Anonymität wichtig oder steht hier die Ästhetik im Vordergrund?

Da ich zum Start von meinem KXXMA-Projekt noch ein anderes DJ-Projekt hatte, wollte ich keine zwei Aliase mit dem gleichen Gesicht haben. So kam mir die Idee mit der Maske, die nun zu meinem Markenzeichen geworden ist. Und ja, die Anonymität bringt definitiv Vorteile, so kann man sich vor und nach dem Auftritt undercover unter die Menge mischen und mitfeiern.

Was sind deine langfristigen Ziele mit dem Projekt KXXMA? Und wofür steht der Name eigentlich?

KXXMA steht für das Karma. Ich bin nicht gläubig, aber an das Karma glaube ich sehr fest. Ich möchte mich in der Techno-Szene etablieren und Menschen aus aller Welt mit meiner Musik begeistern. Für mich ist das Wichtigste, dass ich die Menschen mit meiner Musik glücklich machen kann.

„Wein“ erscheint am 20. Oktober.

Aus dem FAZEmag 140/10.2023
Text: Hugo Slawien
www.instagram.com/kxxma_official