Ein riesiger Betonklotz. Massive Stahlverstrebungen. Ultra-cleanes, roughes, kaltes, dunkles und puristisches Design. Alles im Look eines angsteinflößenden Gefängnisses. Gitterstäbe, Käfige, Bilder von Al Capone & Co. Aufwendige Traversenkonstruktionen. Ein ausgefeiltes und hochmodernes Lichtsystem. Eine bombastische Soundanlage – die größte in der Gegend. Der DJ thront hoch über dem Dancefloor als engelsgleicher Superstar über der imposanten Mainstage. Ein großer Outdoor-Bereich mit Chill-out-Area, Biergarten und Swimmingpool. Ein Restaurant mit Platz für 100+ Gäste. Sky-Beamer auf dem Dach, die kilometerweit zu sehen sind. Ein abgefuckter Underground-Club im Keller. Diverse Bars, verteilt auf drei Etagen. Und bis zu 6.000 Partypeople, die zum Sound von Sven Väth, Monika Kruse und DJ Rush abfeiern. Nein, die Rede ist nicht von einer neuen In-Location auf Ibiza im Jahr 2021, sondern von einer der größten und bekanntesten Nightlife-Institutionen Süd-Deutschlands in den 1990er Jahren: dem Alcatraz in Landau an der Isar.
Ich habe mich auf eine Zeitreise begeben – in die Location, die für mich der Einstieg in die elektronische Musik war, die ich jedes Wochenende besucht habe und über deren Partys ich als Nightflight-Reporter für die Raveline (den Quasi-Vorgänger des heutigen FAZEmag) rezensiert habe. Das war: holy Shit … vor mehr als 20 Jahren. Wie war das eigentlich damals, hinter den Kulissen? Wie hat man es geschafft, internationale Top-DJs ins niederbayerische Nirwana zu locken? Wie war das mit der Sperrstunde? Warum musste das Alcatraz schließen? Und: Würde so ein großer Club in der heutigen Zeit noch einmal funktionieren? Ich habe den Mann getroffen, der für den Hype verantwortlich war – den damaligen Besitzer und Betreiber: Christian Sicheneder. Und denjenigen, der einen Teil des riesigen Areals heute bewirtschaftet: Jürgen Bachhäubl. Habt ihr Lust auf einen Trip in die Vergangenheit, zu den Anfängen und Höhepunkten der Raving Society, als die ersten Laser noch mit Wasser gekühlt wurden, als die Nebelmaschinen und Strobos im Dauereinsatz liefen und man die Hand vor Augen nicht sah, als man noch Trillerpfeifen und neonfarbene Leuchtstäbe auf dem Dancefloor hatte, und als WestBam, Marusha und Chris Liebing die neuen Shootingstars der Technoszene waren? Then: follow me.
Christian, lange her, dass wir uns gesehen haben. Müsste so 1999 / 2000 gewesen sein. Umso schöner, dass wir über Facebook hin und wieder Kontakt haben und nun ein Flashback-Interview machen. Erzähl doch mal, wie fing alles an?
Ich hab das Alcatraz von meinem Vater übernommen. Er hatte es kurz vor Ostern 1995 eröffnet und ich bin Step by Step in die ganze Geschichte eingestiegen. Damals war das noch ein Laden, der vorwiegend Mainstream gespielt hat. Charts rauf und runter. Ich glaube, die Abende standen damals unter dem Motto „Black & House“. Das Alcatraz war schon immer ein bischen anders, aber halt massenkompatibel. Aber wir haben Gott sei Dank recht früh erkannt, dass die elektronische Musik immer beliebter und populärer wurde. Und mit unserem Resident-DJ Tommy Serano und seinem guten Netzwerk haben wir unseren Fokus auf technoideren Sound gelegt – und das kam bei den Leuten super an. Die Location hatte sich ja auch hervorragend dafür angeboten, da es ein „kaltes“ Gebäude ist, auch in Sachen Innenausstattung. Das passte perfekt. So haben wir unser Konzept dahingehend angepasst, dass wir donnerstags immer Rock-DJs vor Ort hatten, der Freitag war voll und ganz dem Techno gewidmet, und an den Samstagen lief elektronische Musik und ein bisschen querbeet. Und die Elektro-Events wurden mehr. Wir haben mit einem Auge immer nach Ibiza geschielt, sind ein paarmal rübergeflogen und haben die dortigen Trends quasi nach Niederbayern exportiert. So haben wir beispielsweise zwei Jahre nach dem Opening einen großen Pool neben den Biergarten gebaut und Schaumpartys veranstaltet. Pures Ibiza-Feeling! Also, damals …
Eine große Location, ein großer Pool – das klingt nach „teuer“.
Ja, billig war das alles nicht. Rund eine Million D-Mark hat der Bau des Alcatraz‘ gekostet. Für so eine Location müsste man heute sicherlich den gleichen Betrag in Euro hinblättern.
Und wie viele Partypeople „mussten“ vor Ort sein, damit ihr mit plus/minus Null rausgeht?
Das Alcatraz war so kalkuliert, dass wir 2.000 ständig anwesende Gäste haben mussten. Und die hatten wir auch. Bei den späteren Großveranstaltungen waren es meistens sogar 6.000 Leute!
Zu diesen Events kommen wir gleich. Zuvor noch die Frage: Warum habt ihr das Alcatraz mitten ins Nirgendwo gesetzt? In ein Industriegebiet einer 12.000 Einwohner kleinen Stadt. Die nächste „große“ Stadt (Straubing) liegt gut 30 Autominuten entfernt, München mehr als 100 km!
Ganz einfach. Unsere Familie ist gebürtig aus Landau, und das Grundstück gehörte meinem Vater bereits. Außerdem war die Autobahn A92 direkt vor der Tür, ebenso die Bundesstraße B20. Also perfekte Infrastruktur für Leute, die auch von weiter her kamen. Außerdem sah das Konzept ja auch vor, dass man im Alcatraz nicht nur eine Nacht verbringen konnte, sondern auch den ganzen Abend. Wir haben um 21 Uhr aufgemacht und viele Leute kamen dann auch schon, haben oben im Restaurant Pizza gegessen, sich am Buffet bedient oder einen Snack im Biergarten gefuttert. Wir hatten auch einen eigenen „Floor“ / eine eigene Bar, die mit Flipper, Spiel-Automaten und Billardtisch ausgestattet war. Und es gab etliche kleine und große Bars und diverse Chill-out-Areas – drinnen wie draußen.
Klingt nach einer wahren Goldgrube.
War es, aber nicht zu Beginn. Es dauerte rund ein Jahr, bis wir schwarze Zahlen geschrieben haben. Und das kam auch erst, als wir uns auf die elektronische Musik spezialisiert haben. Dieser Sound hat in der Tat dann die Massen angezogen und ab dann – du hast Recht – war das Alcatraz sehr lukrativ. Zumal das Besucherklientel nicht nur Wasser und Cola getrunken hat, sondern auch teure Cocktails, Jägermeister & Co. An normalen Abenden hatten wir einen Eintrittspreis von 5 D-Mark. Aber bei den Trips lag er natürlich deutlich höher, 15 oder 20 Mark. Und die Leute waren ohne zu meckern bereit, das zu bezahlen. Im Gegenzug bekamen sie ja auch Top-DJs.
Heute würde nichts ohne große Sponsoren gehen.
Damals schon. Wir hatten keinen einzigen Sponsoring-Partner. Brauchten wir auch nicht. Das Alcatraz war ein absoluter Selbstläufer.
Nicht zuletzt dank der Großveranstaltungen. Die hießen im Alcatraz „Trip“. Da gab es den „Psycho Trip“, den „Easter Trip“, den „Ladies Trip“, den „Harlekin Trip“, den „Nature Trip“ und viele mehr.
Das war wieder so ein Ibiza-Trend, in Anführungszeichen. Wir wollten ein großes Event machen, mit mehreren Areas. So etwas hatte es hier noch nie gegeben in der Ecke und zu dem Zeitpunkt. Somit haben wir zig namhafte DJs gebucht, und zack, war die Hütte voll.
War es denn ein Problem, die großen DJs zu buchen?
Am Anfang definitiv. Da wollte sich keiner ins niederbayerische Outback locken lassen. Aber durch das gute Netzwerk unserer Resident-DJs, die ja zu der Zeit dann auch im Space auf Ibiza aufgelegt haben, wurde der Name Alcatraz immer bekannter. Großen Support erhielten wir auch von Tom Novy, der über einen langen Zeitraum ein Quasi-Resident bei uns war. Und dann ergab eins das andere. Wir hatten Sven Väth da, Monika Kruse, Felix Kröcher, Gayle San, Talla 2XLC, Tomcraft, DJ Crack, Hooligan, Casseopaya, Marusha, Thomas Schumacher, Quicksilver, Andry Nalin von Nalin & Kane, Zombie Nation, WestBam, Dr. Motte, Miss Yetti, Tanith, Niels van Gogh, DJ Rush, Future Breeze, Takkyu Ishino, Chris Liebing, Phil Fuldner, Moguai, HitchHiker, Kai Tracid, Mellow Trax, Blank & Jones, Cosmic Gate, JamX … Und wir hatten auch einzelne Abende gemacht, zum Beispiel vor Feiertagen, an denen dann RMB oder Raver’s Nature zu Gast waren. Das waren dann Trips in kleiner Form sozusagen. Ebenso war ja der Freitag immer elektronisch. Der stand damals unter dem Credo „House Arrest“, und wir hatten jede Woche mindestens einen DJ da, der einen Bekanntheitsgrad eines Tom Novy hatte.
Wer war für das Booking zuständig?
Das hab ich gemacht, während Tommy Serano als Geschäftsführer fungierte und seine DJ-Fähigkeiten sowie sein Netzwerk einbrachte. Meine Frau machte die Buchhaltung. Wir waren ein kleines, familiäres Team. Ich hab dann den Part des GF übernommen und Tommy hat sich verstärkt auf das Networking konzentriert.
Allerdings: Was bringt ein großes Netzwerk an DJs, wenn man die Hütte um 4 Uhr zusperren muss? Stichwort Sperrstunde.
Am Anfang war das noch nicht mit der Sperrstunde. Wir hatten die offizielle Genehmigung der Stadt Landau, dass wir auch mal bis 5 oder 6 Uhr öffnen dürfen, je nach Event. Die Kooperation mit der Stadt war hervorragend. Jedoch schaltete sich recht schnell die nächst höhere Instanz ein: das Landratsamt Dingolfing-Landau. Das war der Meinung, dass es mit dem Feiern ja bis 4 Uhr locker reichen müsste. Techno – sowas braucht man in Niederbayern nicht. Wir haben wirklich alles probiert, auch von rechtlicher Seite und mit intensiven Gesprächen führender Politiker – aber es half nichts. Man war gegen uns. Es gab kein Einsehen, typisch für das niederbayerische Bauerndenken. Und in München haben sie uns ausgelacht – zurecht! Die wissen gar nicht, was eine Sperrstunde ist – und wir in der Provinz kriegen den Knüppel zwischen die Beine. Das war für uns ein riesiger Wettbewerbsnachteil, zumal es in anderen Orten, die nur 30 Kilometer entfernt waren, keine Sperrstunde gab. Die „Trips“ waren in Sachen Booking & Co. bis 6 Uhr ausgelegt. Und du weißt selbst, dass die Leute von weit her kamen, aus Österreich, München etc. Und wenn die teils erst um Mitternacht ankommen und ich schicke sie um 4 Uhr wegen der Sperrstunde wieder nach Hause – das geht nicht. Und es war wirklich so, dass um 04:01 Uhr schon die Polizei vor der Tür stand. Dieses engstirnige Denken der Politiker war letztendlich auch der Gnadenstoß, das Aus für das Alcatraz dann nach acht Jahren.
Ich habe in meinem Archiv einen Artikel gefunden, den ich für die Raveline 1999 geschrieben habe. Eine Review über den „Liebes-Trip“. Und ich kann mich noch gut erinnern, dass wir um 4 Uhr morgens das Alcatraz verlassen haben und in einer nahegelegenen Halle weiterzufeiern.
Stimmt, in einer Maschinenhalle. Dort hat Miss DJax aufgelegt, bis 6 Uhr, und dann noch Mike Noveau bis 8 Uhr.
Und das war „erlaubt“?
Na ja, wir haben diese Afterhour einfach offiziell als private Geburtstagsfeier von Tommy Serano deklariert. Aber auch das half nicht viel. Auch dieses Event wurde dann von der Polizei aufgelöst. Und spätestens jetzt hatten wir alle Karten bei den „Oberen“ verspielt, was Genehmigungen anging. Aber da war es ohnehin nicht mehr „5 vor 12“, sondern bereits „5 nach 12“. Ich kann mich erinnern, dass wir sogar mal ein Treffen mit Marusha und dem späteren bayerischen Finanzminister Erwin Huber hatten. Und Huber war der Meinung, dass Techno ohnehin niemand bräuchte. Ihn hatten wir komplett gegen uns.
Dabei hast du ja mit dem Alcatraz auch ganz gutes Geld in die Steuerkasse gespült.
Ja klar, wir hatten einen super Umsatz, ich habe alle DJs in nahegelegene Hotels gebucht, und durch die Trip-Veranstaltungen erlangte der Ort Landau an der Isar mal nationale Bekanntheit. Niemand kannte Landau – aber „jeder“ kannte das Alcatraz in Landau. Zum einen durch die Partys, dann durch Radiowerbung, Flyer, Plakate und so weiter. Ich muss aber sagen: Die Stadt war immer auf unserer Seite und ist sogar mit uns zusammen vor Gericht gegangen, gegen das Landratsamt. Aber ohne Erfolg.
Zurück zu den guten Zeiten. Zurück zu den Schaumpartys.
Oje, die waren tatsächlich legendär. Das war auch so eine Geschichte, die Tommy Serano aus dem Space Ibiza mitgebracht hatte, indem er meinte „Hey Christian, das machen wir auch“. Gesagt, getan. Zuerst haben wir die nur draußen im Pool veranstaltet und später sogar drinnen.
Wobei das (vor allem drinnen) eine riesen Sauerei war – ich erinnere mich.
Ja, definitiv. Die armen Putzfrauen bedaure ich noch heute.
Als wir uns über Facebook zum Interview verabredet haben, sagtest du: „Ich blicke ohne Wehmut auf diese Zeit zurück“.
Ja, genau. Es war eine großartige Zeit, die ich nicht missen möchte. Und es ist nicht schade, dass ich das heute nicht mehr mache, sondern: Es ist einfach vorbei. Es war wirklich eine super tolle Zeit damals. Und wenn ich die jungen Leute heute anschaue, wie zum Beispiel meine Tochter – die können sich das gar nicht vorstellen, was wir damals so gemacht haben. Diese vielen Leute, in einer Location, die aus allen Nähten platzte. Die vielen DJs und die ganzen Sonderaktionen, die wir gemacht haben. Das war in der Tat einzigartig. Aber es war auch so, dass ich das wohl nicht mehr viel länger durchgestanden hätte – auch gesundheitlich. Denn hinter solchen Events stand ein riesengroßer Organisations-Apparat. Und wir waren ja nur ein kleines Team. Es war sehr, sehr anstrengend. Aber ich blicke gern zurück und ab und zu gebe ich mir selber einen kleinen Flashback. Gestern hab ich mir zum Beispiel Elektrochemie LK reingezogen.
Wie alt warst du damals?
Ende 30.
Könntest du dir vorstellen, heutzutage genau die gleiche Location mit genau dem gleichen Konzept zu eröffnen?
Du würdest heute so ein riesen Ding wie das Alcatraz gar nicht mehr füllen. 6.000 Leute, sowas funktioniert im Ushuaia auf Ibiza, aber nicht in Landau an der Isar. Ich weiß auch, dass das heute nicht mehr so laufen würde wie damals. Ich war beispielsweise vor Kurzem auf dem Gelände, wo früher das Ultraschall war und dachte: „Wow, mega geile Zeit damals.“ Aber ich weiß auch, dass diese Zeit nie mehr zurückkommt. Das würde heute nicht mehr gehen. Die Zeit ist vorbei. Heute fehlen 98 Prozent der Umstände von damals – sodass die Eröffnung eines neuen Clubs für mich nicht mehr in Frage kommt. Dennoch war die Zeit aufregend, schön und unvergesslich. Ich habe jeden Tag genossen. Aber ich denke wirklich ohne Wehmut zurück und sage nicht „Oh, schade, dass ich das nicht mehr mache“.
Wie ist es denn dann zu Ende gegangen?
Es war der Abend, an dem Karotte bei uns war. Damals hatten wir aus „Alcatraz“ schon den „prison club“ gemacht. Das Alcatraz lief unter der Firmierung „Discothek“. Und elektronische Musik läuft in keiner Disco, sondern in einem Club. Somit haben wir auch den DJ runtergeholt ins Erdgeschoss. Vorher war er ja oben im ersten Stock und blickte von seinem „Balkon“ runter auf die Leute. Aber wenn du Rush oder Monika Kruse da hast, dann darf die nicht gefühlt drei Kilometer weit vom Publikum wegstehen. Die muss nah bei den Leuten sein. Die erste Etage lag dann quasi brach. Sie bestand ja auch „nur“ aus der DJ-Area, dem rundumführenden „Balkon“, dem Restaurant und ein paar kleinen Bars. Wir haben alles nach unten verlegt, auch den LJ. Da die Location für einen Club viel zu groß war, haben wir mittels Stoffen und Tüchern die Sicht nach oben versperrt. Auch die vielen Lichter haben wir entfernt und gegen einen acht Meter großen Kronleuchter ersetzt. Letztendlich haben wir auch die Location zweimal gewechselt, bekamen aber immer größere Probleme mit Razzien. Und wenn die Polizei mal eine halbe Pille bei jemandem gefunden hat, war der Aufschrei groß. Zwar war dann zu der Zeit die Sperrstunde wieder geöffnet – weil sie das mussten, denn bayernweit wurde sie aufgehoben, somit auch in Niederbayern -, aber sie haben alles versucht, um uns zu „kriegen“. Die kleinen Mengen, die gefunden wurden, waren lächerlich. Aber für die Polizei Grund genug, uns kleinzukriegen. Somit haben wir beschlossen, das Ganze aufzugeben, da wir keine Lust hatten, ständig die Polizei vor der Tür stehen zu haben. Aber kurz vor dem Supergau hatten wir immerhin noch „prison recordings“ gegründet, und Rush hat ein Release gemacht. Nach und nach begann ich dann aber, mich beruflich anderweitig zu orientieren.
Heißt?
Ich hab nebenbei schon lange im Sicherheitsbereich gearbeitet. Und kurz vor dem Aus des prison clubs bin ich mit meiner Familie nach München gezogen, wo ich dann für die Allianz Arena tätig war. Und dann direkt im Anschluss ging ich zur Konzernsicherheit einer Bank, die mir ein gutes Angebot gemacht hatte. Dort war ich dann bis Februar 2020. Da meine Tochter und meine Frau schon lange einen eigenen Laden mit großem Online-Shop hatten, stieg ich dort mit ein. Wir führen hochqualitative Filzprodukte – und da ich auch mit 57 Jahren noch immer niemand bin, der gerne im Büro sitzt, gehe ich raus an die Front, zu Märkten, Festen, Veranstaltungen. Wenn nicht gerade Corona ist …
Hast du noch eine skurrile Story aus dem „Alc“ auf Lager?
Etliche! Eine davon ist diese: Wir hatten auf dem Dach zwei oder drei Sky-Beamer, die in den Nachthimmel gestrahlt haben. Die mussten wir irgendwann ausschalten. Sie würden die Zugvögel stören, außerdem die Fledermäuse. Und last but not least würden sie den Flugverkehr beeinträchtigen. Eine Lachnummer! Guck dir das Nightflight damals an, das am Münchener Flughafen war, nur 200 Meter neben der Landebahn. Die hatten genau die gleichen Sky-Beamer – und mussten sie nicht ausschalten.
Wenn ihr wissen wollt, wie das damalige Alcatraz rund 20 Jahre nach dem Closing innen und außen aussieht, welcher Sound hier läuft und welches Konzept die Betreiber fahren, steigt wieder ein, in die Zeitmaschine. Sie katapultiert euch Mitte nächster Woche straight ins Jahr 2020. Ich will nur eins verraten: Für mich war das Betreten der damaligen Kult-Location, in der ich rund fünf Jahre Dauergast war, ein krasser Gänsehautmoment.
Folgend eine Bildergarlerie des „Liebes-Trip“ an Pfingsten 1999
Fotos generell: Torsten Widua, Christian Sicheneder, https://www.facebook.com/groups/255529087619