Love Bizarre – Clubsound aus UK

Fotocredit: Ash Walker

Inmitten des Lockdowns 2021 ist ein neues Label entstanden. So wurde Love Bizarre von den zwei Briten John Becker und Michael Gray ins Leben gerufen, die schon länger in der Szene aktiv sind. Das Imprint steht für Club-orientierte Musik, die sich durch die persönlichen Werte von Mike und John definiert und nach ihrem Instinkt selektiert wird, ohne dabei den Fokus auf Geld oder Status zu legen. Wir haben die beiden zur Entstehungsgeschichte und Label-Politik von Love Bizarre befragt.

Der Ansporn, Love Bizarre zu gründen, sei daraus entstanden, dass Mike und John schon länger in der Veranstaltungsbranche tätig waren. „Unsere anfängliche Motivation rührte daher, dass Mike und ich in der Veranstaltungsbranche arbeiten und immer in einer Umgebung waren, die von anderen konstruiert wurde. Wir wollten etwas Eigenes schaffen, das von unseren Ideen, Beziehungen und Freundschaften angetrieben wird und an nichts anderes als an pure kreative Freiheit gebunden ist“, erklärt John. Zur weiteren Label-Historie erzählt uns Mike, dass der Name des Labels von dem Song „Love Bizarre“ von Sheila E abstamme, für den Prince mitverantwortlich ist. Prince wäre in Mikes musikalischer Familie, in der er aufgewachsen sei, eine feste Größe gewesen. Mike betont hinsichtlich der Zukunft des Labels, dass es ein langfristiges Ziel sei, ein eigenes Festival aufzuziehen.

Um ein Label zu führen, das digital sowie physikalisch releast, ist ein vielschichtiges Skillset von Vorteil. Die beiden Labelchefs sehen sich mit ihrem Background für diese Aufgabe prädestiniert: „Sowohl unser Netzwerk als auch die Fähigkeit, eine Beziehung aufzubauen, die in beide Richtungen geht, waren die wichtigsten Faktoren, um unseren Weg zu ebnen. Wir haben die Möglichkeit, sowohl junge Talente zu erreichen und zu ermutigen, ihre ersten Tracks zu veröffentlichen, als auch Veteranen der Musikszene zu featuren. Durch unsere Partnerschaften mit Dispersion PR und Lobster Distribution sind wir zuversichtlich, dass das Paket, das wir unserem Roster zur Verfügung stellen, eine solide Basis ist, um die Zugkraft zu erlangen, die wir brauchen, um erfolgreich zu werden. Als Label ist uns klar, dass wir nicht alles auf Vinyl bringen können, so gerne wir es auch tun würden, deshalb muss unser Auswahlprozess so fair und sorgfältig wie möglich sein“, sagt Mike. Laut John entstünde eine Symbiose zwischen Mike und ihm, da sich die beiden gut untereinander ergänzten. Er selbst stamme aus dem geschäftlichen Bereich. Mike bringe die nötige Erfahrung, die er bereits als A&R sammeln konnte. Bei Entscheidungen führen sie Dialoge und einigen sich, so die beiden Labelbetreiber.

Die erste Veröffentlichung liefert der Newcomer DD4, den die beiden als passenden Kandidaten für das Label-Debüt betrachten: „DD4, seinen Freunden besser bekannt als Jordan, ist ein Junge aus Dundee, der dem Label tatsächlich näher steht, als man denkt. Mikes kleiner Bruder ist seit ihrer gemeinsamen Schulzeit mit Jordan befreundet. Es ist erstaunlich, dass wir ausgerechnet ihn als ersten ausgewählt haben.“

Mit einem Instagram-Post teilte Love Bizarre mit, dass das Imprint offen für Demo-Einsendungen ist: „Wir bestärken Produzent*innen darin, sich an uns zu wenden. Wir werden immer versuchen, konstruktives Feedback zu geben – auch wenn wir glauben, dass die Musik nicht zu unserem Label passt. Das ist an sich schon ein integraler Bestandteil eines jeden Wachstumsprozesses. Abgesehen davon, dass die Auslöser für eine solche Auswahl variieren, ist unser Ansatz immer derselbe: offen, ehrlich und realistisch. Wir wollen Wachstum ermöglichen und junge, leidenschaftliche Menschen dafür begeistern, sich in unserer Branche zu engagieren. Wir schließen jedes Alter, jede Nationalität und jedes Geschlecht ein.“

 

Text: Niklas Fust
Foto: Ash Walker