Mannheim testet 12 Monate ohne Sperrzeit für Clubs

Hafen 49, Foto: Facebook

Die Clubszene schaut mit Spannung nach Mannheim. Dort haben sich Stadt und Fraktionen auf eine 12-monatige Testphase ohne Sperrzeit geeinigt.

Entschieden haben dies die Stadträte im vergangenen Sicherheitsausschuss mit der Verwaltung unter Sitzungsleiter und Sicherheitsdezernent Volker Proffen (CDU). Man wolle den angeschlagenen Clubbetreibern nach der Pandemie helfen.

Eine Hürde könnte die rechtliche Lage in Baden-Württemberg sein. Aktuell sei das Vorhaben rechtlich noch nicht möglich. „Aber wir haben den Wunsch nach dem Wegfall der Sperrzeit aus allen Ecken deutlich vernommen. Und diesen wollen wir sehr gerne unterstützen“, so Proffen.

Helfen soll dabei ein Maßnahmenkatalog, doch zunächst will die Stadt für eine Gesetzesänderung auf Landesebene kämpfen. Außerdem sollen Clubbetreiber eine sogenannte Sondergenehmigung beantragen, diese würden sehr großzügig bewilligt.

Des Weiteren lädt die Stadt Club- und Bar-Betreiber zum Austausch ein, gemeinsam mit Nachtbürgermeister Robert Gaa. Themen sollen dabei u.a. die Anträge sein, die wirtschaftliche Situation Mannheims sowie über die gesetzten Ziele.

Volker Beisel (FDP) unterstütze das Vorhaben, klarzumachen: „Ihr Schwaben könnt das gerne so machen, wir Badener haben ein größeres Feierbedürfnis“, letztendlich ist es Bernhard Boll (SPD) der die Probezeit samt Auswertung befürwortet.

Das Zimmer, Foto: Facebook

Stadträtin Christina Eberle (Grüne) hofft darauf, dass die Probezeit ein realistisches Lagebild vom Mannheimer Nacht- und Partyleben ermöglicht. Gegenstimmen aus der CDU kritisieren allerdings, Sondergenehmigungen würden ausreichen und ein Nachtbürgermeister müsse alle Interessen vertreten.

Die bundesweiten Tendenzen des Clubsterbens machen auch vor Mannheim nicht Halt. Es gibt aktuell kaum Neugründungen von Clubs, Schließungen und Wiedereröffnungen aber schon. Vor allem die Finanzierung neuer Projekte sei schwierig.

Auflagen für Schallschutz, Sicherheitsbedenken und Co. seien laut Betreibern zu hoch. Zudem gebe es zu wenig wohlgesonnene Hauseigentümer, zu stark ansteigende Preise sowie Personalmangel. Die Inflation ist deutlich spürbar.

Quelle: WNOZ

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