Marc Houle – No One Knows (Items & Things)


Nachdem er sich längere Zeit von seinen technoiden Detroit-Wurzeln distanziert hatte, nimmt er diese jetzt wieder umso fokussierter auf und veröffentlicht ein Album, das den seltenen Gänsehautschauer hervorruft. Dunkle, pumpende Energien setzt der “No One Knows”-Longplayer frei. Schwere Beats, getränkt in düstere Melodien und umhüllt von mystischen Schleiern, erzeugen eine Klangfarbe, die einen in ihren Bann zieht. Die neun Tracks, in Moll gehalten, erzeugen den Sound eines technoiden, dystopischen Traums. Einige Nummern geben sich ruhig, bewegen sich zwischen analogen Synthesizern, fast schon housigen Grooves und zischenden Snare-Rolls. Doch die primäre Klangsprache Marc Houles gestaltet sich durch gewaltige Basswellen, die in Wellen immer wieder angerauscht kommen. Teilweise arbeitet Houle sogar mit schweren Funk-Elementen und lässt dünne Acidlines anklingen. In “Smirker” verschwimmen Akkorde, werden jedoch im Verlauf von peitschenden Bässen zerrissen. Ohne Zweifel sind fast alle Nummern für die Peaktime auf dem Dancefloor gedacht, und trotzdem kunstvoll produziert worden. In allen Nummern herrscht insgesamt ein heiß-treibendes Soundklima, das durch die dichtverwobenen Beatstrukturen entsteht. Was für ein wundervolles Sound-Comeback von Marc Houle. 10/10 Hanna