Darius Syrossian – mit Arbeitsethik zum wohlverdienten Erfolg


Jahrelang mit Leidenschaft an einer Sache arbeiten rentiert sich im Idealfall und sollte früher oder später die verdiente Anerkennung bekommen. Auch Darius Syrossian hat sich durch starke Arbeitsethik und seinen beeindruckenden Produktionen mit seinem jazzigen Funkyhouse etabliert.Dieses Jahr stellt  für ihn das wohl produktivste und erfolgreicheste dar. Residencies auf Ibiza und dem Vereinigten Königreich, eine erfolgreiche Radioshow …
Für die FAZE nahm sich Darius Syrossian Zeit, um seine Karrieresprünge zu reflektieren und einen Blick auf das zu werfen, was als nächstes kommt.

Vor ein paar Jahren hast du bei Steve Lawlers Plattenlabel Viva unterzeichnet. Warum hast dich für dieses Label entschieden und welche Auswirkungen hatte diese Entscheidung auf deine Karriere?

Ich betrieb einen Recordshop von 1995 bis 2009, (Global Beat und Crash Records), somit war Musik und das Labelwork Bestandteil meines täglichen Lebens. Als Vinyl anfing kämpfen und ringen zu müssen, beschloss ich selbst zu produzieren und zu schauen, welche Labels sich für meine Werke interessieren.  Ich realisierte erst nicht, dass meine Arbeit einen so positiven Anklang fand. Aber als ich Steve Lawler traf, merkte ich sofort, dass er der Sache am leidenschaftlichsten gegenüberstand. Wir sind im Bezug auf Musik ziemlich gleich – nicht nur was das DJing betrifft, sondern auch bzgl. der Kultur der Undergroundmusik, die wir so lieben. Aus diesem Grund habe ich nicht gezögert und direkt unterzeichnet. Ich bin zusammen mit Steve auf Tour gewesen und merkte, wie viel ihm jeder einzelne Gig, ob mit tausenden – oder nur wenigen hundert Fans, bedeutet.

Monatlich veröffentlichst du einen Podcast für Viva Radio. Welche Kriterien ziehst du bei der Festlegung deiner Playlists heran?

Nichts Besonderes – ich wähle nur qualitativ hochwertige Housemusic nach meinem Geschmack aus – das war´s. Ganz ohne Plan und ohne ein Label zu hypen, oder vordergründig die Scheiben befreundeter Künstler zu spielen. Die fertige „Top-of-the-month“-Auswahl spiele ich und lade einen DJ zwecks Interview oder Gastmix ein. Alles auf einer rein musikalischen Basis. Diese vereinfacht das Ganze auch ungemein.

In 2012 hast du eine Menge Tracks releast und eine Viva Mixcompilation. Was können wir noch weiter bzgl. deiner Soundentwicklung erwarten?

Wisst ihr, als alteingesessener Vinyl-DJ ohne technische Spielereien und mit einem Plattenladen im Rücken, wollte ich diesen Mix machen, um zu demonstrieren was ich selbst seit Jahren mache und wofür ich überhaupt Platten auflege.  Einfach die Crowd „lesen“, die Tracks so spielen und mixen, dass sie einen Vibe erzeugen und eine Art Reise darstellen. Nicht durch den Gebrauch von Effekten, anderen Gadgets oder einem Laptop. Für mich ist diese Verwendung eine Beleidung an den Künstler, der seinen Track den du gerade spielst, genau in seiner Ursprungsform erzeugt hat, um damit auch bestimmte Stimmungen zu generieren. Ich wollte daher den Sound sehr roh und organisch halten. Und mit dem Ergebnis bin ich wirklich sehr zufrieden.

Neben zu deiner Produzententätigkeit tourst du als DJ durch die angesagten Clubs, u.a. bist du Resident im Sankeys Club auf Ibiza. Was macht deiner Meinung nach einen perfekten Gig aus?

Ein perfekter Gig? Der ist vom Publikum abhängig. Die Leute die im Club hingebungsvoll deiner Musik lauschen, das ist der Schlüssel für den Erfolg einer solchen Nacht. Alles was es braucht ist ein gutes Soundsystem, genügend Platz für die Crowd zum tanzen und – natürlich eine gute und willige Crowd –, die ausschließlich aus Liebe zur Musik mit dir feiert und nicht eine, die champagnertrinkend herum steht und sich cool vorkommt. Darum liebe ich das Sankeys auf Ibiza und in Manchester, weil dort genau die richtigen Leute sind. Ich bin froh, bei beiden eine Residency zu haben.

Neben deiner weltweiten Tour freuen wir uns auf deine drei Konzerte in Deutschland. Hast du dir etwas Spezielles für das deutsche Publikum überlegt? Wirst du viele neue Tracks spielen?

Nun, mittlerweile beläuft es sich auf sechs Auftritte in Deutschland innerhalb ein paar Monate. Ich werde meinen House-Sound zum Besten geben, mit feinem Drumprogramming und ordentlich Bass. Es wird nicht auf einen geradlinigen Vibe hinauslaufen, sondern mal nach vorne, nach hinten, nach links und nach rechts gehen – einfach überall hin (lacht). Natürlich werde ich viel meines neuen Materials von Off Recordings und Hot Creations spielen. Auch eine Robert Dietz Compilation ist am Start sowie ein Remix für DJ Sneaks Label und noch einiges mehr. Diese Sachen zu spielen kann ich kaum erwarten.

Gibt es etwas an Deutschland, was du besonders magst?

Wenn wir das Thema Musik einmal außen vor lassen, verfolge ich seit Jahren gerne die Fußball Bundesliga. Was ich ebenfalls sehr mag ist die Balance zwischen Spitzentechnology und historischen Facetten. Ach ja, und natürlich meine Agentin Tania Cappelluti, sie ist wunderbar. Sie ist halb Italienerin aber lebt in Deutschland. Sie und ihre Mitarbeiterin Anne erledigen die Dinge ohne viel Tamtam und ich kann nur jedem von euch empfehlen, im Bedarfsfall eine deutsche Agentin zu engagieren (lacht).
Und wenn wir doch über die Musik reden, dann sprechen die vielen guten DJs und Produzenten ganz klar für sich.

Welche sind deine drei aktuellen TOP-Tracks?

Puh, das ist unmöglich zu beantworten bei dem komplexen und wirklich guten Output allein in dieser Woche. Aber aus dem Kopf heraus kann ich drei Tracks nennen, die bei meinem letzten Gig so ziemlich alles sprengten:

01 Nathan Barato – Back Up Queen (Rekids)
02 Darius Syrossian & Hector Couto – Metal (Off Recordings 10/2012)
03 Matthias Vogt – Wake Up Call (Large Music)

 

Next Date:
Clubmotoren/Off Recordings // 23:45 Uhr // Off Recordings Waterfloor @Watergate Club, Berlin

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