Neuer Film zeigt das Berghain von innen – vor der Club-Eröffnung

Neuer Film zeigt das Berghain von innen – vor der Club-Eröffnung

Dieser Film könnte viele von Euch interessieren. Vor allem diejenigen unter euch, denen es bislang verwehrt geblieben ist, die heiligen Hallen des Berghain zu betreten. Aber nicht nur sie. Denn auch ständige Berghain-Gänger dürften das Thema des Films spannend finden.
Der Youtube-Film „Die Fernheizoper“ begleitet einen kleinen Jungen auf seinem Streifzug durch das ehemalige Heizkraftwerk am Wriezener Bahnhof – drei Jahre bevor es zum berühmtesten Club der Welt wurde: dem Berghain. Der Film zeigt, wie magisch der Ort schon immer war, auch bevor er zum Club wurde.

Hauptdarsteller des Films ist Toni Traum, heutzutage ein angesagter Schauspieler und unter anderem in der erfolgreichen Serie „4 Blocks“ oder auch in „Dogs Of Berlin“ zu sehen.  In dem Film spielt Toni Traum Coster, einen verlorenen Jungen im Sommer 2001. Berlin im Jahr 2001 ist eine Metropole mit vielen leerstehenden Gebäuden und heruntergekommenen Arealen. Dort, wo heute die Mercedes-Benz-Arena steht, feiern schwule Raver im Ostgut, dem Vorgänger-Club des Berghain. Und das spätere Berghain selbst, heute der berühmteste Club der Welt, ist eine Ruine, umgeben von verfallenden Lagerhallen, alten Abstellgleisen und Schutt.

Coster, 14 Jahre alt, verbringt in dieser Kulisse seine Nachmittage auf den Straßen Friedrichshains und ist Hauptdarsteller des auf Youtube erschienenen Films „Die Fernheizoper“. Der Amateur-Film mit wackliger Kameraführung und ohne offensichtliche Storyline hat sehr viel Atmosphäre. Zweite Protagonistin des 15-minütigen Films ist die Fernheizoper, das ehemalige Heizkraftwerk am Wriezener Bahnhof, dem die Angestellten aufgrund seiner monumentalen, sozialistisch klassizistischen Zuckerbäcker-Architektur seinen Spitznamen verpasst haben. 1954/1955 errichtet, war das Heizkraftwerk nur bis in die 60er Jahre in Betrieb. Danach verfiel es, bis die Macher des Berghain 2004 ihren Club eröffneten. Die Kamera begleitet Coster auf seinem Streifzug durch das verfallende Kraftwerk, das heute Berghain heißt. Toni Traum identifiziert sich nicht nur mit seiner Rolle, sondern auch mit dem Gebäude. Leerstehende Häuser, vor allem Industrieruinen, fesseln ihn. „Ich war fasziniert von dem Gedanken, wie viel Leben mal in den Gebäuden gesteckt hat – und immer noch steckte“, sagt Traum gegenüber TIP Berlin.

Dort, wo heute die Panorama Bar ist, stehen im Film noch die alten Steuerungsapparate des Heizkraftwerks, vor eben jenen schmutzig-weißen Fliesen, die sich wohl allen, die die Panorama Bar besuchen, einprägen. Wer schon mal im Berghain war, erkennt auch die Balustrade, die sich über dem Berghain-Floor von einer Seite zur anderen zieht und die metallene Treppe, die von einem Boden voll Pfützen hoch in die heutige Panorama Bar führt.

 

Und hier könnt ihr den Film sehen