Ein spektakulärer Drogenfund sorgt in Frankreich für Schlagzeilen: In der Hafenstadt Dunkerque beschlagnahmte der Zoll eine riesige Menge Kokain.
Ganze zehn Tonnen des weißen Pulvers, mit einem Marktwert von rund 500 Millionen Euro, wurden in einem Container aus Südamerika entdeckt. Laut Paris Match zählt dieser Fund zu den größten Drogenfunden Europas.
Erstaunlich ist nicht nur die Menge des beschlagnahmten Rauschgifts, sondern auch der Fundort. Normalerweise landen solch große Lieferungen in den bekannten Drogen-Hotspots wie Antwerpen, Rotterdam, Le Havre oder Hamburg.
Doch nun scheint Dunkerque (Dünnkirchen) ins Visier der Drogenkartelle geraten zu sein. Mit rund 87.000 Einwohnern ist die Stadt vergleichsweise klein, doch als Hafenstandort gewinnt sie offenbar an Bedeutung.
Ein möglicher Grund für den neuen Schmuggel-Hotspot: Die Behörden in den großen europäischen Häfen haben ihre Kontrollen in den vergangenen Jahren massiv verschärft. In Hamburg etwa hat sich die Menge des beschlagnahmten Kokains innerhalb von fünf Jahren verdreifacht.
2021 wurden dort 16 Tonnen Kokain sichergestellt, 2023 waren es bereits mehr als 35 Tonnen. Wie die Zeitung Le Parisien berichtet, könnte der verstärkte Schmuggel über kleinere Häfen auch mit deren Ausbau und steigendem Umschlag zusammenhängen.
Während Antwerpen und Rotterdam an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, bieten Häfen wie Dunkerque neue Möglichkeiten für illegale Geschäfte. Dies macht sie zunehmend attraktiv für die südamerikanischen Drogenkartelle.
Traditionell erreichen große Mengen Kokain Europa über zwei Hauptrouten: Zum einen direkt über die Seewege von Kolumbien, Brasilien, Peru oder Panama in die großen Häfen Nordeuropas. Zum anderen über Westafrika, Marokko und Südeuropa, bevor die Ware weiter nach Deutschland geschleust wird.
Um verstärkte Kontrollen in Nordeuropa zu umgehen, setzen die Kartelle vermehrt auf alternative Wege über Spanien und Albanien. Wie lange der Hafen von Dunkerque als Umschlagplatz fungieren kann, bevor auch dort die Kontrollen zunehmen, bleibt abzuwarten.
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