
Die Senatsgesundheitsverwaltung deckte auf, dass die Drogen in Berlin oft verunreinigt sind. Sind wir mal ehrlich? War irgendwie zu erwarten. Aber, dass mehr als die Hälfte der getesteten Drogenproben verunreinigt waren, ist schon knackig.
Viele der Proben wiesen nicht nur „unerwartete Beimischungen“ auf, sondern auch „potentiell gefährliche“. Das heißt konkret, dass die Gesundheit nicht nur durch die Drogen per se, sondern vor allem auch durch die Beimischungen aufs Spiel setzt.
Laut den Zahlen der 30-wöchigen Evaluierungsphase haben insgesamt 530 Personen 1.120 Substanzproben abgegeben. Von diesen Proben enthielten 53,7 Prozent gefährliche Substanzen, die den Usern nicht bewusst waren.
Scheinbar ist vor allem Speed, also Amphetamin, oft mit Ketamin versetzt. In Ecstasy-Pillen wurde oft mehr als der doppelte Gehalt an MDMA festgestellt. Im Kokain fand man häufig das Entwurmungsmittel Tetramisol oder das Narkosemittel Procain. Mephedron wurde chemisch so verändert, dass neue Strukturformeln entstanden – und damit auch unvorhersehbare Wirkungen.
Dennoch empfindet die Senatsverwaltung in Berlin das Projekt als positiv. Man konnte Gesundheitsrisiken minimieren. Die Leute, deren Probe unerwartete Stoffe aufwies, haben tendenziell fünfmal häufiger auf den Konsum verzichtet. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
Drogen wie Kokain und Ecstasy können in Berlin schon seit Juni 2023 getestet werden – kostenlos und legal. In der Regel stehen die Ergebnisse drei Tage später zur Verfügung. Auch werden ständig Onlinewarnungen mit Fotos von als gefährlich eingestuften Drogen herausgegeben, wie wir es bereits von saferparty oder Drogenarbeit Z6 (Grüße an den Waldmann) kennen.
Quelle: drugchecking.berlin,
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