Die französische Produzentin und DJ Barbara Butch hat mittlerweile mehrere Anzeigen bei der Polizei erstattet.
Die 43-Jährige sei „das Ziel zahlreicher antisemitischer, homophober, sexistischer und antigroßfeindlicher Beleidigungen“, gab ihre Anwältin zu Protokoll. Unter anderem habe sie Todes-, Vergewaltigungs- und Folterdrohungen erhalten.
Butch, die während der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris auftrat, sah sich vor- und auch nach ihrem Auftritt mit Angriffen religiöser Konservativer konfrontiert und wehrt sich nun rechtlich dagegen.
Sie war Teil eines Segments namens „Festivity“, das mit einer Gruppe von Tänzern und Drag Queens begann, die in Posen saßen, die Leonardo da Vincis Wandgemälde „Letztes Abendmahl“ von Jesus Christus und seinen Jüngern zu ähneln schienen.
Bei Religiösen und prominenten Kulturkritikern löste das Empörung aus. Donald Trump nannte die Feier eine „Schande“, der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán sagte, sie sei ein Beweis dafür, dass der Westen „die Existenz einer gemeinsamen Kultur und einer darauf basierenden gemeinsamen Moral leugnet“.
Der stellvertretende italienische Ministerpräsident Matteo Salvini nannte die Szene „eine Beleidigung für Milliarden von Christen auf der ganzen Welt“. Auch kirchliche Gruppen kritisierten die Veranstaltung.
Die französische Bischofskonferenz bezeichnete sie als „Verhöhnung des Christentums“, während ein Sprecher der russisch-orthodoxen Kirche sie als „kulturellen Selbstmord“ bezeichnete.
Wer solche undurchdachten Aussagen von Weltpolitikern liest, der kann sich zur ausmalen, welche Welle an Hass Butch im Netz entgegengeflogen sein muss. Übrigens unterstützten auch Sportler die Kritik, u.a. Deutschlands Fußballnationalspieler Christian Führich.
Thomas Jolly, der künstlerische Leiter der Zeremonie, erklärte anschließend in einem Interview mit BFM, die Szene solle an ein heidnisches Fest erinnern, „das mit den Göttern des Olymps verbunden ist“, und sei nicht als Beleidigung des Christentums gedacht.
„Natürlich war es nie unsere Absicht, eine religiöse Gruppe zu beleidigen. Im Gegenteil, ich denke, mit Thomas Jolly haben wir wirklich versucht, die Toleranz der Gemeinschaft zu feiern“, so die Sprecherin von Paris 2024, Anne Descamps.
Quelle: Politico
Das könnte dich auch interessieren: